Der 1. FC Köln hat am Samstag ganz wichtige Big Points im Kampf um den Klassenerhalt verpasst. Gegen St. Pauli gab es am Ende ein unglückliches 1:1. Da kämpfte Trainer Lukas Kwasniok augenscheinlich mit den Tränen.
Zum HeulenKwasniok nach Pauli-Spiel: „Mir geht’s nicht so toll“
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Eigentlich ist er immer ein starker Kerl, der keine Herausforderung scheut und um keinen Spruch verlegen ist. Doch am Samstagabend sackte Kölns Trainer Lukas Kwasniok plötzlich in sich zusammen.
Der FC-Coach lehnte sich nach dem bitteren 1:1 gegen St. Pauli tief in die Trainerbank und wischte sich die Tränen aus den Augen – so sah es zumindest im TV aus. In den Katakomben meinte er später, dass er nicht geweint habe. Aber richtig dreckig ging es ihm trotzdem!
Lukas Kwasniok im „falschen Film“
Der Grund: Nur wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff hatte seine Mannschaft gegen St. Pauli einen sicher geglaubten Sieg verdaddelt. Köln hatte gegen den 17. der Tabelle, der zuvor neun Ligaspiele verloren hatte, seit der 51. Minute mit 1:0 geführt. In der Folge blieben etliche Chancen liegen – die größte hatte Florian Kainz kurz vor Schluss alleine vor der Kiste.
Dann kam es für die Kölner noch knüppeldick am Nikolaustag: In der 90.+5 konnte Ricky Jade Jones zum Ausgleich einköpfen – auch weil Kölns Torhüter Marvin Schwäbe vor seinem Absprung weggerutscht war und so keine Chance mehr hatte, an den Ball zu kommen.
„Mir geht es jetzt nicht ganz so toll. So ist Fußball, da gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft. Das muss man akzeptieren“, sagte Kwasniok schwer geknickt.
Fakt ist: Der FC hätte im Jahresendspurt ein absolutes Zeichen im Kampf um den Klassenerhalt setzen können. Pauli wäre mit einem Kölner Dreier auf elf Punkte distanziert worden. So bleibt es beim Abstand von acht Zählern.
Köln liegt nach dem 13. Spieltag auf Rang acht der Tabelle mit 16 Punkten, St. Pauli bleibt 17. mit acht Zählern. Alexander Blessin sagte zufrieden: „Wir sind happy mit dem Punkt.“
Kwasniok haderte noch lange und wird keinen guten Schlaf finden: „Wir hätten schon in der ersten Hälfte 1:0 in Führung gehen können, wenn nicht sogar müssen. Dann haben wir noch zwei, drei Hochkaräter, wo man die Lichter ausmachen kann. Aber dann passiert das, was im Fußball ganz häufig passiert: Dass eine Aktion, die nicht gefährlich wirkt, scharf gemacht wird. Dann holst du den Ball aus dem Netz und denkst, du bist im falschen Film.“
Definitiv der nervigste Punktverlust in dieser Saison. Vor dem Spiel in Leverkusen am 13. Dezember und dem Heimspiel gegen Union Berlin am 20. Dezember hätte der FC sein Konto aufpolstern können. „18 hätten sich besser angefühlt als 16 Punkte“, so Kwasniok.
Und weiter: „Der nervigste Punktverlust ist noch sehr human formuliert. Es geht mir sehr, sehr bescheiden. Und den Jungs auch. Wir stehen als Aufsteiger mit 16 Punkten nicht schlecht da, aber jetzt fühlt es sich einfach schlecht an.“

