Im TV nicht zu sehenTuchel steckte Baumgart was in die Hose – hat er sich Sorgen gemacht?

Rhein-Energie-Stadion: Bayern-Trainer Thomas Tuchel schenkte Kölns Coach Steffen Baumgart Handschuhe vor dem Spiel.

Thomas Tuchel (FC Bayern München) steckte Steffen Baumgart (1. FC Köln) am 24. November 2023 ein Paar Bayern-Handschuhe in die Hosentasche. Beide hatten ihren Spaß.

Es gibt Trainer, die mögen sich einfach. Da gibt es vor den Spielen eine herzliche Umarmung und nette Gespräche und Gesten. So auch bei Thomas Tuchel (50) und Steffen Baumgart (51).

von Uwe Bödeker (ubo)

Da bewegen sich zwei Trainer auf einer Wellenlänge! Beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen den FC Bayern München am Freitagabend (24. November 2023) gab es sympathische Szenen kurz vor dem Anpfiff zu sehen.

Viele Fans im Stadion oder daheim vor den Fernsehern konnten es gar nicht sehen – dabei hatten die beiden Coaches so richtig viel Spaß. Tuchel überreichte Baumgart nämlich vor dem Spiel ein kleines Gastgeschenk. Der Bayern-Trainer überreichte ein paar schwarze Klub-Handschuhe – ob er sich Sorgen um Baumgart machte, der bei Temperaturen um die 4 Grad Celsius mal wieder nur im FC-Poloshirt mit kurzen Ärmeln unterwegs war?

Steffen Baumgart bekommt Handschuhe von Thomas Tuchel

Umarmungen der beiden Trainer hat man schon bei vielen Begegnungen gesehen, diesmal fiel sie aber noch etwas herzlicher aus, denn Tuchel steckte Baumgart die Bayern-Handschuhe mit einem Lächeln in die linke Hosentasche. Baumgart wusste zunächst nicht, was das war. Als er die Handschuhe dann auspackte, hatte er seine wahre Freude.

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Baumgart sagte gegenüber Bild: „Er hatte wahrscheinlich das Gefühl, dass mir kalt ist und wollte wohl helfen. Aber während des Spiels merke ich die Kälte ja grundsätzlich nicht.“ Die Handschuhe zog er dann auch gar nicht an. Tuchel trug zwar auch keine Handschuhe, dafür aber eine dicke Winterjacke und Mütze.

Nach dem Spiel war Baumgart trotzdem enttäuscht, denn den 1:0-Sieg wollte er Tuchel nicht unbedingt mit auf den Heimweg geben. Doch bei aller Rivalität: Die beiden Trainer mögen sich einfach.

Das war in der Historie der beiden Klubs nicht immer so – legendär die Giftpfeile und Hass-Tiraden, die Ende der 1980er Jahre zwischen dem damaligen Bayern-Trainer Jupp Heynckes (78) und Kölns Trainer Christoph Daum (70) hin und herflogen. Der Zoff gipfelte damals in einem legendären Streitgespräch im Aktuellen Sportstudio des ZDF. Daum gab dort zu, dass er über Heynckes gesagt hatte: „Der könnte auch Werbung für Schlaftabletten machen.“ Oder: „Die Wetterkarte ist interessanter als ein Gespräch mit Jupp Heynckes“.

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Lange ist’s her – aktuell ist das Verhältnis der Köln-Bayern-Trainer dagegen bestens. Tuchel attestierte Baumgart tolle Arbeit, meinte, dass die Kölner für ihre guten Leistungen bisher viel zu wenig Punkte auf dem Konto hätten. Baumgart lobte seinen Kontrahenten auch, Tuchel habe die Bayern sehr gut eingestellt: „Das macht schon Spaß, denen zuzuschauen.“

Schon vor wenigen Tagen sprang Baumgart dem Bayern-Trainer öffentlich zur Seite. Als Tuchel versuchte, sich gegen die TV-Kritiker Didi Hamann (50) und Lothar Matthäus (62) zu wehren, sagte Baumgart in der FAZ: „Wenn die Aufgabe eines Experten nur noch darin besteht, allen bei jeder Gelegenheit ans Bein zu pinkeln, dann muss er sich auch nicht wundern, wenn irgendwann mal jemand sagt: ‚Pass auf, du bist mir einfach nicht wichtig genug.'“

Es sei nachvollziehbar, dass Tuchel dann auch mal sagt: „Der und der, die sind mir mal völlig Banane!“ Baumgart wünschte sich einen menschlichen Umgang mit Trainern und dass „diese Leute ihre Wurzeln nicht komplett leugnen und bereit sind zu verstehen, wie der Job funktioniert, den wir machen.“