„Halt die Fresse“Baumgart-Wut über Augsburg-Bank – Versöhnung nach Fairplay-Geste

Steffen Baumgart schreit in Richtung der Bank des FC Augsburg

Steffen Baumgart legte sich beim FC-Spiel gegen Augsburg nach einem Foul mit der Bank der Gäste an.

Aufregung beim FC-Heimspiel gegen Augsburg: Ein Foul von Ruben Vargas an Linton Maina sorgte für großen Ärger auf den Ersatzbänken, Steffen Baumgart brüllte wütend in Richtung Gäste-Bank.

Angespannte Verletzungs-Situation beim 1. FC Köln – und ebenso dünn wie die Personaldecke sind angesichts drohender weiterer Ausfälle aktuell auch die Nerven. Das wurde am Sonntag (16. Oktober 2022) beim 3:2-Sieg gegen den FC Augsburg schon in der ersten Halbzeit deutlich.

Nach einem Foul von Ruben Vargas (24) an Linton Maina (23) kochte die Stimmung in der 36. Minute hoch. Augsburgs Schweizer Nationalspieler hatte den FC-Angreifer gefährlich per Grätsche von hinten aus den Angeln gehoben, das Kölner Lager hatte schon den nächsten Ausfall vor Augen.

1. FC Köln: Steffen Baumgart nach Foul an Linton Maina sauer

Die FC-Bank und Kapitän Jonas Hector (32) reagierten entsprechend erbost, zumal die Gäste trotz des klaren Fouls sogar noch wild reklamierten. „Das ist einfach ein Foul. Wenn eine ganze Bank aufspringt und so tut, als wäre es kein Foul, habe ich ein Problem damit“, beschrieb Steffen Baumgart die Szene nach dem Spiel.

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Über die Außenmikrofone war in der TV-Übertragung bei DAZN ein wütender Schrei des Trainers zu hören, der in Richtung der wenige Meter entfernten Augsburg-Bank brüllte: „Halt die Fresse“ und „Setzt euch hin da“. Erst Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (36) konnte beruhigend auf Baumgart einwirken, schob ihn leicht vom Ort des Geschehens weg.

Baumgart später: „Ich weiß, die Worte, die gefallen sind, waren nicht die feine englische Art. Wenn's einem zu doll war, entschuldige ich mich. Ich werde meine Emotionen nicht klein halten können, das ist einfach so."

Wen genau Baumgart mit seinem Wut-Schrei ins Visier genommen hatte, blieb zunächst unklar. Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter (55) und Trainer Enrico Maaßen (38) wurden jedenfalls von Schiri Felix Zwayer (41) ins Gebet genommen, nachdem er auf dem Rasen die Gemüter beruhigt und dem Übeltäter die Gelbe Karte gezeigt hatte. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Das Bangen um Maina, der sich nach dem Foul am Boden krümmte, war glücklicherweise nur von kurzer Dauer. Der Neuzugang aus Hannover konnte schon nach kurzer Behandlung weiterspielen, lief auch in der Folge ohne sichtbare Einschränkungen und bereitete den 1:1-Ausgleich vor.

1. FC Köln gegen Augsburg: Viel Feuer in der ersten Halbzeit

Schon nach einer halben Stunde hatte es an der Seitenlinie ordentlich gebrodelt: Ondrej Duda (27) hielt Carlos Gruezo (27) fest, der Augsburger revanchierte sich für das taktische Foul, indem er den Slowaken im Ringer-Stil auf den Rasen riss.

Zwayer beließ es bei einer Ermahnung für beide – was die FC-Bank zur Weißglut brachte. Erst beschwerte sich Mark Uth (31) beim Vierten Offiziellen Sven Waschitzki-Günther (35). Dann stürmte Kessler, der sich die Szene noch mal angeschaut hatte, wütend auf Unparteiischen zu, zeigte mit den Armen Gruezos Ringer-Griff.

Dieser sei „am Rande zur Tätlichkeit“ gewesen, so der Ex-Keeper nach Abpfiff, „da hätte interveniert werden können“. Über Gelb für Duda und Rot für den Augsburger hätte sich definitiv niemand beschweren dürfen.

Extrem fair ging es in der zweiten Halbzeit zu: Der frühere FC-Profi Elvis Rexhbecaj (24) gab im Gespräch mit Zwayer zu, dass sein Schuss ohne Berührung von Marvin Schwäbe (27) über das Kölner Tor geflogen war, woraufhin der Referee eine angezeigte Ecke für den FCA zurücknahm.

Nur 110 Sekunden später traf der FC auf der Gegenseite zum 3:2, kurz zuvor hatte sich die Kölner Bank bereits stellvertretend bei Stefan Reuter für die faire Aktion bedankt. Baumgart: „Da sollte nichts hängenbleiben.“