Wieder Rot-Wirbel bei FC-GegnerLeipzig ätzt nach Platzverweis gegen Kainz – Ösi wehrt sich

Dominik Szoboszlai (l.) liegt nach der Tätlichkeit gegen Florian Kainz (am Boden) Rot.

Eine der Schlüsselszenen beim 2:2 zwischen RB Leipzig und dem 1. FC Köln: Dominik Szoboszlai (l.) liegt nach der Tätlichkeit gegen Florian Kainz (am Boden) Rot.

Zweites Saisonspiel, zweite Überzahl für den 1. FC Köln. Bei RB Leipzig profitierte das Team von Steffen Baumgart vom Platzverweis gegen Dominik Szoboszlai, der auch nach Schlusspfiff Gesprächsthema war.

von Martin Zenge (mze)Béla Csányi (bc)

Was die Schiri-Entscheidungen angeht, darf die Saison gerne so weitergehen... Auch im zweiten Bundesliga-Spiel bei RB Leipzig (2:2) konnte sich der 1. FC Köln nicht über die Bewertung der kritischen Szenen beschweren. Ganz besonders im Fokus stand, wie schon gegen Schalke 04, eine frühe Rote Karte.

Nachdem Steffen Baumgarts (50) Team zum Saisonauftakt 55 Minuten lang mit einem Mann mehr spielen durfte, war es am Samstag (13. August 2022) nach dem Platzverweis gegen Dominik Szoboszlai (21) kurz vor der Pause die komplette zweite Halbzeit. Der Schlag des ungarischen Nationalspielers gegen Florian Kainz (29) erhitzte vor und nach dem Spiel auf beiden Seiten die Gemüter.

1. FC Köln auch im zweiten Bundesliga-Spiel in Überzahl

Baumgart etwa, der vergangene Woche noch die Rote Karte gegen Ex-Schützling Dominick Drexler (32) kritisiert hatte, war diesmal oberster Beschwerdeführer.

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Weil sich die Szene direkt vor seiner Coaching-Zone abgespielt hatte, stellte er den erhobenen Ellenbogen des Leipzigers für Schiri Benjamin Brand (33) nach und machte seine Interpretation deutlich: Tätlichkeit!

„Ich stehe daneben und ich will jetzt gar nicht bewerten, ob es ein Schlag war oder nicht, aber der Ellbogen war oben. Und man sieht auch im Fernsehen, dass der Hals getroffen wird“, machte der FC-Coach nach Schlusspfiff seine Perspektive deutlich, schob aber auch hinterher: „Das ist erst mal das Erste – und danach muss jemand anderes das bewerten.“

Leipzig ärgert sich über Platzverweis beim 2:2 gegen 1. FC Köln

Zwar meinte Baumgart damit das Schiri-Gespann um Brand und Video-Assistent Felix Zwayer (41), doch auch Domenico Tedesco (36) hatte naturgemäß eine klare Meinung zur frühen Dezimierung seiner Star-Truppe.

„Es waren schon ein paar Schicksalsschläge für uns. Wir haben heute viel einstecken müssen“, bilanzierte der Leipzig-Trainer, der beim Platzverweis zudem den Check in der Review Area vermisste und nörgelte: „Er hat es sich ja nicht noch mal angeschaut“.

Deutlich klarer ätzte sein Technischer Direktor Christopher Vivell (35) bereits zur Pause gegen Kainz: „Im Fußball wird leider belohnt, wie sich jemand fallen lässt. Das stört mich. Das war kein Schlag, dass er blutend ins Krankenhaus muss. Er fällt, als hätte er einen harten Schlag bekommen.“

RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (46), ging dagegen den eigenen Spieler an, klagte über Szoboszlais Vergehen: „Der Platzverweis darf uns nicht passieren, das hat auch was mit Überheblichkeit zu tun.“

Kainz, der nach dem Kontakt mit Szoboszlai zu Boden gegangen war und sich an den Hals gefasst hatte, erkannte nach Betrachten der Bilder bei Sky zwar ein klares Foul, aber nicht unbedingt die geahndete Tätlichkeit: „Ich weiß nicht, ob es eine Rote Karte ist. Aber ich bekomme den Ellbogen an den Hals.“ Gegen den Theatralik-Vorwurf wehrte sich der Österreicher allerdings: „Da kann man mir nichts vorwerfen.“

1. FC Köln zum Bundesliga-Start mit VAR-Dusel

Beschweren wollte sich beim 1. FC Köln, der in der Vergangenheit auch schon zahlreiche VAR-Ärgernisse hatte schlucken müssen, selbstredend niemand über den Verlauf der ersten beiden Bundesliga-Spieltage. Zumal Köln von weiteren Parallelen zum Schalke-Spiel profitierte. Wieder wurde das erste Gegentor vom VAR kassiert – gegen Schalke wegen Abseits, diesmal wegen eines Handspiels in der Entstehung.

Außerdem protestierte der Gegner erneut über eine Ecke, in deren Folge ein Kölner Treffer fiel. „Die Ecke darfst du auch gar nicht geben, zumindest der zweite von diesen dreien war kein Eckball“, sagte Domenico Tedesco über den Ecken-Hattrick von Florian Kainz, an dessen Ende das Eigentor von Josko Gvardiol (20) für den 2:2-Endstand sorgte.

Am vergangenen Wochenende hatten die Schalker den Ball bereits im Aus gesehen, als Jonas Hector (32) ihn noch von der Grundlinie gekratzt und damit die Ecke vor dem 1:0 durch Luca Kilian (22) herausgeholt hatte.