Vor Pokal-Duell in LauternBaumgart im ZDF-Kreuzverhör: „Ich mache so einen Eiertanz nicht“

Steffen Baumgart mit Mikrofon vor dem Pokalspiel in Kaiserslautern.

Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, am 31. Oktober 2023 beim DFB-Pokal in Kaiserslautern.

Pokal-Abend auf dem Betzenberg: Das Traditions-Duell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Köln wurde am Dienstagabend im ZDF übertragen.

von Uwe Bödeker (ubo)

Der 1. FC Köln im Free-TV und Trainer Steffen Baumgart (51) im ZDF-Kreuzverhör. Am Dienstagabend (31. Oktober 2023) bekam der FC die ganz große Bühne in der zweiten Pokalrunde beim 1. FC Kaiserslautern.

Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein (58) und Experte und Ex-Nationalspieler Per Mertesacker (39) sprachen mit dem Kölner Trainer vor dem Pokal-Duell. Thema war vor allem die jüngste 0:6-Klatsche bei RB Leipzig. Baumgart sagte danach: „Es gibt Sachen im Fußball, wenn die nicht umgesetzt werden, dann haben wir in der Bundesliga nichts zu suchen. Und so deutlich muss man es auch ansprechen.“

ZDF-Reporterin Katrin Müller-Hohenstein interviewt Baumgart

Müller-Hohenstein wollte jetzt vom Coach wissen: „Wie geht es weiter nach dem Erlebnis am Samstag. Sie waren sauer, sie waren ziemlich lange ziemlich sauer – was erwarten sie jetzt von ihrer Mannschaft?“ Baumgart ordnete ein: „Na ja, lange sauer bin ich nie, das muss ich sagen. Mir geht es eher um die Aufarbeitung. Es geht darum, wie du Fußball spielst. Nicht darum, dass du in Leipzig verlierst, sondern wie. Und das war ein Gesicht, was ich von meinen Jungs so noch nicht gesehen habe. Das gilt es aufzuarbeiten, das haben wir gemacht. Aber glauben Sie mir, ich bin da nicht so sauer, weil: am Ende sind wir alle Menschen. Und am Ende müssen wir mit Fehlern leben. Mit den Fehlern lebe ich, womit ich nicht lebe ist es, wenn die Körpersprache nicht stimmt.“

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Müller-Hohenstein hakte nach: „Spüren sie denn heute die Bereitschaft der Mannschaft, sich im wahrsten Sinne des Wortes den Hintern aufzureißen?“ Baumgart ordnete wieder ein: „Das machen die Jungs immer. Leipzig war eine Ausnahme bisher. Zum Glück. Ich bin über zwei Jahre da, die Jungs reißen sich eigentlich immer den Hintern auf. Das ist nicht das Thema. Dass sie Fehler machen, ist nicht das Thema. Wenn Sachen anzusprechen sind, machen wir das sehr klar und sehr deutlich. Und dann geht es auch sofort wieder weiter.“

Mertesacker meinte: „Das Schönste ist, dass es drei Tage später wieder ein Spiel gibt. Da kannst du dir einen Anranzer holen gestern noch und dann bereitest du dich gut vor und kannst dich wieder zeigen von einer anderen Seite, das ist das Schönste, was es gibt.“

Müller-Hohenstein wollte dann etwas zu Baumgarts Matchplan hören, auch weil Lautern zu Hause viele Tore schießt. Der Coach antwortete: „Wir wollen unseren Fußball spielen. Ich glaube, Lautern hat einen richtig guten Weg gemacht, seitdem Dirk Schuster hier ist. Für uns gilt es, die Emotionen und das, was das Stadion hier ausmacht, anzunehmen und klar zu bleiben.“

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Die ZDF-Frau fragte auch noch, was ihm Mut mache, Baumgart antwortete: „Meine Truppe, die macht mir immer Mut, sie marschieren, sie hören sich das an, sie stehen zu dem, was wir machen. Und deswegen ist auch alles in Ordnung.“

Bei der Aufstellung gab es eine Änderung: Benno Schmitz spielte für den erkälteten Rasmus Carstensen. Müller Hohenstein wollte wissen, ob Baumgart nach der Leipzig-Pleite der Mannschaft nochmal die Chancen geben wolle, um sich zu rehabilitieren und zu zeigen. Der Trainer verneinte: „Nein, es geht gar nicht darum, ob ich denen eine Chance geben will, sondern ich glaube, dass es für den heutigen Tag die beste Mannschaft ist. Ich mache so einen Eiertanz nicht: jetzt noch mal eine Chance und noch mal dies ... Ich glaube, dass es für das Spiel die beste Mannschaft ist, die wir auf den Platz kriegen können. Das wollen wir dann auch machen.“