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Nach seiner FC-SchlappeStroman plädiert für eine Änderung

Wilke Stroman wollte FC-Präsident werden, musste bei der Mitgliederversammlung aber eine heftige Klatsche hinnehmen. Nun blickt er zurück.

Rund zwei Wochen ist die Wahl-Schlappe her, jetzt bricht Wilke Stroman sein Schweigen! Der Traum vom Präsidentenamt beim 1. FC Köln ist für den Unternehmer geplatzt – eine bittere Niederlage, die er gerade auf Mallorca im Kreis seiner Familie verarbeitet.

In einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gab er nun mit etwas Abstand zu: „Auch über zwei Wochen nach der Wahl bin ich weiterhin sehr traurig. Es war eine unglaublich intensive Zeit. Er habe sehr viel Herzblut in seine Kandidatur gesteckt. „Dass dieser Traum nun geplatzt ist, braucht natürlich noch etwas Zeit, um verarbeitet zu werden.“

Stroman: „Würde den demokratischen Prozess zukunftsfähiger machen“

Bei der Mitgliederversammlung am 27. September erhielt sein Team, zu dem auch der bisherige Vizepräsident Carsten Wettich und die ehemalige Fußballerin Tuğba Tekkal gehörten, nur rund 25 Prozent der Stimmen. Ein klares Votum der Mitglieder für das Team um den neuen Präsidenten Jörn Stobbe, das mit 65 Prozent gewann.

Trotzdem blickt Stroman stolz auf seinen Wahlkampf zurück: „Grundsätzlich bin ich stolz auf unser Team, auf die Haltung, die wir gezeigt haben, und auf die Art, wie wir den Wahlkampf geführt haben – sachlich, respektvoll und leidenschaftlich.“

Das Ergebnis sei enttäuschend, aber: „Wir haben klar verloren, und ich suche den Grund dafür nicht in äußeren Umständen.“ Dennoch regte er eine Änderung an. 

„Grundsätzlich ist es richtig, dass man eine gewisse Hürde nehmen muss, um zu zeigen, dass man es ernst meint. Niemand möchte eine Wahl mit 20 Teams. Aber die Regelung mit 4589 Originalunterschriften ist sehr hoch und schwer umsetzbar“, so Stroman. „Ich würde mir wünschen, dass der Verein hier digitaler wird – etwa mit einer festen Unterstützerzahl oder einer Online-Bestätigungsmöglichkeit. So bleibt der Anspruch erhalten, aber die Hürde wird realistischer. Das würde den demokratischen Prozess zukunftsfähiger machen.“

Und obwohl der große Traum geplatzt ist, will er dem FC nicht den Rücken kehren. Kann er sich ein zukünftiges Engagement vorstellen? „Selbstverständlich“, lautet die klare Antwort des 45-Jährigen. „Es geht beim FC nicht um Einzelne, sondern um das große Ganze – um unseren Verein.“ Eine erneute Kandidatur für das Präsidentenamt stehe aber aktuell „überhaupt nicht zur Debatte“.

Eine ganz besondere Rolle könnte dabei eine FC-Legende spielen: Lukas Podolski! Stroman verrät, dass er sich erst letzte Woche mit dem Weltmeister getroffen hat.

„Lukas und ich sind gut befreundet, wir haben uns auch letzte Woche gesehen und natürlich über den Verein und die Wahl gesprochen“, so Stroman. Er bietet sich als Vermittler an, um Poldi wieder stärker in den Verein einzubinden: „Wenn ich mithelfen kann, Brücken zu bauen oder Gespräche zu unterstützen, mache ich das selbstverständlich gern.“

Eine klare Ansage und ein Angebot an den neuen Vorstand, dem er „ein gutes Händchen, Erfolg und ein bisschen Glück“ wünscht. Seine Hoffnung: Dass die großen Themen wie der Geißbockheim-Ausbau und das Stadionumfeld endlich vorangebracht werden. (red)