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FC-Profi dreht aufKwasniok sieht ihn schon als Waffe gegen Bayer

Luca Waldschmidt ist zweifelsohne einer der erfahrensten Spieler im Kölner Kader. So richtig konstant gute Leistungen konnte er bislang nicht zeigen. Das soll sich jetzt ändern.

In dieser Saison hat Luca Waldschmidt (29) bei 13 Bundesligaspielen viermal nur auf der Bank gesessen. In acht Partien kam er lediglich auf Kurzeinsätze mit fünf bis 59 Minuten Spielzeit. So ein richtiger Leistungsträger war der kreative Offensivspieler unter Trainer Lukas Kwasniok also bislang nicht. 

Doch das soll sich nun ändern: Beim 1:1 gegen St. Pauli stand Waldschmidt in der Startformation und wurde erst nach 88 Minuten ausgewechselt. Waldschmidt war einer der auffälligsten FC-Spieler, holte sich Bälle, versuchte immer wieder nach vorne anzukurbeln, bereitete das 1:0 von Said El Mala vor und hatte Pech mit einem abgefälschten Schuss an den Pfosten.

Luca Waldschmidt fehlte nur ein eigener Treffer

Mit seinem Auftritt verdiente sich Waldschmidt die EXPRESS.de-Note 2,5. Er selber war nach seinem längsten Saison-Einsatz zufrieden, auch wenn der Frust nach dem späten Ausgleich groß war.  

Angesprochen auf die Vorlage auf El Mala, musste Waldschmidt selber grinsen: „Hab ihn klar gesehen“, um dann den (halben) Befreiungsschlag einzuordnen. „Ich wollte den Ball jetzt nicht ganz weghauen. Said macht aus dem Ball dann mehr als das Beste draus. 95 Prozent sein Tor, fünf Prozent meins“, lachte Waldschmidt.

Generell fühlte er sich wohl auf dem Platz: „Der Trainer hat mir den Freiraum gelassen, auch mal tiefer die Bälle zu holen. Ich bin zufrieden, bis auf ein Tor … Die Punkte bisher sind okay, aber gegen Pauli wäre mehr möglich gewesen.“

Kwasniok war auch froh, dass Waldschmidt so gut performte. Von Kritik an seinem Spieler will er nichts wissen: „Ich weiß nicht, wer ihn kritisiert, meine Wenigkeit nicht, die Mannschaft nicht – wir sind happy, dass er da ist. Was in der Vergangenheit war, interessiert mich schon zweimal nicht. Ich bewerte Leistung – und Luca hat sich das über Trainingsarbeit und Spielleistung einfach verdient.“

Dem Coach hat imponiert, wie Waldschmidt gegen Pauli auch offensiv gefightet hat, sich Chancen erarbeitet hat, indem er zweite Bälle ergatterte: „Das ist nicht seine Kernspezialität, er ist ein sehr feiner Fußballer. Aber diese Bereitschaft zu haben und um den zweiten Ball zu kämpfen, ist etwas, was ihm gut zu Gesicht steht.“ 

Nach dem Frust-Punkt gegen Pauli blickt Kwasniok schon nach vorne. Am Samstag (13. Dezember 2025, 18.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) muss Köln zum Derby nach Leverkusen antreten. Dabei setzt er auf einen Waldschmidt in bester Spiellaune.

„Er ist auch ein Start-Kandidat für das Spiel in Leverkusen. Dass sein linker Fuß für uns Gold wert ist, steht außer Frage. Ich hoffe, dass die Kritik, die es anscheinend gibt, in Zukunft verstummen wird“, so Kwasniok.