Feurige AnspracheBaumgart verspricht offensiven FC: „Mich schon mal hinten reingestellt?“

Der 1. FC Köln reist mit offensiver Flaute und Personalsorgen zur kürzesten Auswärtsfahrt der Liga. Gelingt ausgerechnet bei Bayer Leverkusen die Wende nach dem schwachen Saisonstart?

von Béla Csányi (bc)

Geht im verflixten siebten Anlauf der Baumgart-Plan auf? Nach sechs Saisonspielen wartet der 1. FC Köln auf den ersten Bundesliga-Dreier, doch Trainer Steffen Baumgart (51) glaubt auch bei Bayer Leverkusen an seine Erfolgsformel.

„Habe ich mich schon einmal hinten reingestellt?“, fragte er bei der Pressekonferenz am Freitag (6. Oktober 2023) rhetorisch, nur um den Kurs für das Spiel am Sonntag (8. Oktober, 15.30 Uhr/DAZN und im Liveticker auf EXPRESS.de) selbst vorzugeben: „Wir werden Vollgas geben und attackieren, das erwartet aber auch jeder.“

Steffen Baumgart sucht nach Lösungen gegen Bayer-Offensive

Noch deutlicher wurde er am Samstag in einer feurigen Ansprache nach dem Abschlusstraining am Geißbockheim. „Geht raus und haut als Team alles raus“, gab er seinem Team im Spielerkreis lautstark mit auf den Weg. Anschließend appellierte er an einen geschlossenen Auftritt im Kollektiv, warnte: „Die wollen uns morgen als Mannschaft auseinander nehmen. Uns morgen zu demütigen, ist ihr einziges Ziel.“

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Dass der FC das vor allem mit seiner Abteilung Attacke verhindern will, wurde am Samstag deutlich. Schnelle Abschlüsse auf kleinem Feld sollten die Offensive auf das Gastspiel unterm Bayer-Kreuz einstellen. Allerdings: Gegen die nach sechs Spielen beste Offensive der Liga muss der FC zuerst mal defensive Lösungen finden, um endlich wieder zu punkten.

Saison 2023/2024

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„Sie haben drei, vier in der Box, die Tore machen können und deswegen bin ich gespannt, welche Antwort wir darauf finden“, sagte Baumgart über den Leverkusener Tor-Hunger, für den allen voran Neuzugang Victor Boniface (22) mit bereits sechs Treffern steht. 

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Der FC-Coach warnt angesichts von neun (!) verschiedenen Bayer-Torschützen aus den ersten sechs Spielen aber auch: „Boniface ist es nicht alleine, mir gefällt generell der Fußball.“ Weil Baumgart auch mit Köln für aktives Spiel stehen will, kommt eine Mauer-Taktik selbst in Anbetracht der Umstände nicht infrage.

Mehrere Ausfälle dezimieren FC-Aufgebot für Leverkusen

Obwohl der Versuch am vergangenen Wochenende gegen Stuttgart (0:2) misslang, ist dabei erneut eine Doppelspitze mit Steffen Tigges (25) als Unterstützung für David Selke (28) denkbar. Ausgeschlossen sind dagegen Auftritte von Benno Schmitz (28), Linton Maina (24) und Luca Waldschmidt (27), die am Samstag allesamt nicht auf dem Rasen standen.

Hinten rechts hat erneut Rasmus Carstensen (22) freie Bahn, auf dem offensiven Flügel winkt Faride Alidou (22) nach vier Joker-Einsätzen das Startelf-Debüt. Für Kader-Rückkehrer Eric Martel (21) reicht es laut Baumgart nach drei verpassten Spielen und einer noch nicht komplett absolvierten Trainingswoche vorerst nur für einen Bank-Platz. Dort dürfte auch Dimitrios Limnios (25) sitzen, der den Kader-Platz von Maina einnimmt.

So könnte der 1. FC Köln spielen: Schwäbe – Carstensen, Hübers, Chabot, Pacarada – Alidou, Huseinbasic, Ljubicic, Kainz – Tigges, Selke