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„Wettbewerbsverzerrung“Kölns U19-Coach wettert gegen DFB

Die Nachwuchsfußballer des 1. FC Köln haben in der Youth League der Uefa bisher überzeugt. Nach dem 1:1 gegen den FC Midtjylland gibt es aber Spielplan-Ärger.

Die Ausgangslage vor dem Rückspiel ist prima! Mit dem 1:1 gegen den dänischen Top-Klub FC Midtjylland hat sich die U19 des 1. FC Köln am Mittwochabend alle Möglichkeiten auf ein Weiterkommen erhalten.

Das Ziel ist klar: Köln will in der Uefa Youth League überwintern und mit einem Erfolg in Dänemark am 10. Dezember das Sechzehntelfinale erreichen.

Stefan Ruthenbeck: „Rede nicht gerne von Wettbewerbsverzerrung, aber ...“

FC-Trainer Stefan Ruthenbeck haderte zwar mit der Chancenverwertung, konnte aber gut leben mit dem Ergebnis: „Wer weiß, vielleicht ist es sogar besser als ein 2:1-Sieg, weil so alle Sinne geschärft bleiben. Wir müssen da gewinnen, um weiterzukommen!“

Ruthenbeck zweifelt nicht daran, dass es klappt, denn die Dänen wurden in der zweiten Halbzeit dominiert. Was ihm jedoch Sorgen bereitet, sind der Spielplan und die Pläne des DFB! Die Jugendspieler tanzen aktuell auf drei Hochzeiten: Bundesliga, DFB-Pokal und Youth League.

Am 30. November spielt Köln in Aachen, am 3. Dezember in Elversberg, am 6. Dezember gegen Viktoria Köln (alles Bundesliga). Danach geht es dann nach Dänemark, wo am 10. Dezember das Rückspiel beim FC Midtjylland stattfindet.

Nur drei Tage später soll der FC dann laut DFB-Plänen im Pokal-Viertelfinale gegen Leipzig oder Frankfurt spielen (die beiden spielen am 3. Dezember ums Weiterkommen).

Ruthenbeck wettert: „Ich rede nicht gerne von Wettbewerbsverzerrung, aber es fühlt sich ein bisschen so an! Es steht im Raum, dass das Pokal-Viertelfinale am Samstag gespielt werden muss. Warum auch immer.“

Der FC hätte nach der Youth League donnerstags ein kleines Training und müsste dann freitags schon im extremsten Fall nach Leipzig reisen. Ruthenbeck schimpft: „Das hat mit Jugendfußball gar nichts mehr zu tun. Dann sind wir hier wie in der Premier League unterwegs. Das muss verhindert werden, denn wir haben hier Jugendliche und Schüler zu betreuen. In zweieinhalb Wochen sechs Spiele – da ist es ja vorprogrammiert, dass sie sich verletzen.“

Zudem kommt Stress mit der Schule, zwei Drittel der Kölner Spieler müssen sehr oft vom Unterricht befreit werden und im Dezember steht eine Klausurphase an. „Wir reden mit dem DFB, wollen das verhindern und das Spiel ins nächste Jahr schieben oder auf den Sonntag, dann hätten wir wenigstens einen Tag mehr.“