„Ärgerlich ist einfach...“Aufschwung oder Abflug? FC-Stürmer Andersson in der Modeste-Falle

Sebastian Andersson spricht beim Training des 1. FC Köln mit Anthony Modeste.

Sebastian Andersson (l.) beim FC-Training am 7. Dezember 2021 mit Anthony Modeste

Kann sich Sebastian Andersson beim 1. FC Köln noch durchsetzen? Steffen Baumgart lobt den Angreifer, Anthony Modeste ist bislang aber seine klare Nummer eins.

von Martin Zenge (mze)

Sebastian Andersson (30) und der 1. FC Köln. Es ist und bleibt kompliziert…

Der Schwede – im vergangenen Jahr als Nachfolger für Jhon Cordoba (28) gekommen und aufgrund einer Knie-Verletzung lange Zeit nur Zuschauer – wird auch in seiner zweiten Saison am Geißbockheim nicht glücklich. Sturm-Oldie Anthony Modeste (33) hat eindeutig die Nase vorn!

Sebastian Andersson nach Derby-Tor weiter hinter Anthony Modeste

Steffen Baumgart (49) bezeichnet den Franzosen als „klare Nummer eins“, ließ Andersson seit der 0:5-Klatsche bei der TSG Hoffenheim nicht mehr von Beginn an ran. Zuletzt setzte der FC-Coach lieber auf eine Doppelsechs als Doppelspitze, um so Platz für Ellyes Skhiri (26), Salih Özcan (23) und Dejan Ljubicic (24) zu schaffen.

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„Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich mich gegen jemanden entschieden habe. Ich habe mich für die anderen entschieden“, betont Baumgart und versichert vor dem Heimspiel gegen Augsburg: „Auch die Doppelspitze ist immer eine Option für mich. Seb hat die gleichen Chancen wie immer, dabei zu sein.“

Andersson blieben zuletzt nur Joker-Einsätze mit 15 bis 25 Minuten sowie die zweite Halbzeit in Mainz, als Modeste zur Pause verletzt rausmusste. Trotz seines Kopfballtreffers gegen Gladbach zum 4:1-Endstand findet der Blondschopf aktuell keinen Weg vorbei an Tony.

Sebastian Andersson Wechsel-Kandidat beim 1. FC Köln?

Zu wenig für die Ansprüche des neunfachen Nationalspielers, der weiterhin davon träumt, mit Schweden zur WM zu fahren – sollten die Skandinavier die Playoffs überstehen. Das Motto für Andersson: Aufschwung oder Abflug!

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Bereits im Sommer verhandelte er mit Antalyaspor, ein Last-Minute-Wechsel platzte, weil der türkische Klub Zweifel an seiner Fitness hatte. Kann sich Andersson, der diese Saison noch kein Spiel verpasste, nicht zurück in die Stammelf ballern, dürfte spätestens im Sommer ein neuer Wechsel-Anlauf folgen – wenn nicht sogar schon nach Hinrunden-Ende.

„Der eine oder andere ist hier vielleicht unzufrieden. Es kann uns also passieren, dass uns Leute verlassen möchten oder vielleicht auch verlassen sollen“, so Baumgart zuletzt über mögliche Winter-Transfers.

Steffen Baumgart: Sebastian Andersson wird uns helfen

Für Andersson gibt es trotz der Joker-Rolle ein Trainer-Lob: „Er trainiert gut, er macht‘s gut. Gerade in den letzten 14 Tagen, das habe ich ihm auch bestätigt, hat er einen Schritt nach vorne gemacht.“

Problem: In der Luft ist Andersson zwar eine Wucht, spielerisch im Moment aber ähnlich deutlich wie bei der Tor-Quote hinter Modeste, der im Schnitt alle 120 Minuten trifft (zehn Pflichtspiel-Tore in 16 Partien). Andersson braucht dreimal so lange: zwei Tore in 720 Minuten.

Baumgart sagt: „Ärgerlich ist einfach, dass er es im Moment noch nicht zu 100 Prozent schafft, sich selbst und uns mit den Möglichkeiten, die er hatte, zum Erfolg zu bringen. Das ist die Situation, die ein Trainer dann hat: Wenn der eine besser trifft als der andere, ist der mal draußen. Ich gehe aber davon aus, dass uns Seb im Laufe der Saison und auch jetzt schon im nächsten Spiel helfen kann und helfen wird.“

Der Trainer glaubt an Anderssons FC-Chance – jetzt ist der Stürmer gefordert! Sein Vertrag läuft bis 2023, Köln zahlte für ihn im Sommer 2020 rund 6,5 Millionen Euro an Union Berlin.