„Es ist frustrierend“Sturm-Flop Andersson tritt gegen FC nach: „Toxisches Umfeld“ am Geißbockheim

1. FC Köln: Sebastian Andersson beim Training mit Steffen Baumgart

Sebastian Andersson diskutiert mit Trainer Steffen Baumgart und Co-Trainer Rene Wagner am 20. August 2022

Sebastian Andersson ärgert sich auch nach seinem Abschied noch über seinen alten Arbeitgeber: In einem Interview hat der Schwede den 1. FC Köln erneut kritisiert.

von Uwe Bödeker (ubo)Béla Csányi (bc)

War die unglückliche Zeit beim 1. FC Köln letztlich schon seine finale Karriere-Station? Schweden-Stürmer Sebastian Andersson (32) ist seit Sommer vereinslos, hält sich aktuell auf Mallorca fit. Aussichten auf einen neuen Arbeitgeber gibt es für den lange verletzten Angreifer allerdings kaum.

Die Leistungsnachweise aus den vergangenen anderthalb Jahren beschränken sich auf 45 Regionalliga-Minuten für die Kölner U21. Andersson fühlt sich inzwischen zwar wieder fit, mögliche Interessenten scheinen da aber weiter skeptisch. Dafür macht er auch den FC verantwortlich.

Sebastian Andersson schießt gegen den 1. FC Köln

„Es gibt nicht viel Interesse, und das ist frustrierend“, sagte Andersson dem schwedischen Fußball-Portal „Fotbollskanalen“ offen und ehrlich. Dort hatte er sich auch schon zu seiner FC-Zeit geäußert, ein nicht vom Verein autorisiertes Interview mit Vorwürfen gegen den Klub sorgte vor gut einem Jahr für reichlich Wirbel am Geißbockheim. 

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Ein drohendes Karriereende, das er in der Vergangenheit ebenfalls über schwedische Medien dementiert hatte, will Andersson unbedingt verhindern. Er erklärte: „Wenn ich mich körperlich so gut fühle, würde ich gerne weitermachen und nicht so aufhören. Wir werden sehen, was passiert.“

Doch die Vereinssuche läuft schleppend. Andersson, der mit seiner Familie auf Mallorca Quartier bezogen hat, würde dabei am liebsten in Spanien unterkommen.

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Doch auch dort wurde sein Name bislang bei keinem Klub gehandelt. Seine Geduld sei nicht unendlich, sagte der ehemalige Kölner Sturm-Flop mit Blick auf ein mögliches Ende seiner Laufbahn: „Wenn sich nichts ergibt, muss man es tun.“

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Auf die Vergangenheit blickt Andersson mit reichlich Frust. Die Talfahrt vom gefragten Torjäger bei Union Berlin zum Sorgen-Stürmer beim FC habe den Verlauf seiner Karriere maßgeblich geprägt, ist der Schwede sicher: „Die Zeit in Köln hat mehr zerstört als geholfen.“ Am Geißbockheim habe er ein „toxisches Umfeld“ vorgefunden.

Er sei in seiner Zeit vor allem damit beschäftigt gewesen, Behauptungen des Vereins und von Trainer Steffen Baumgart in den Medien zu dementieren, kritisierte Andersson. Gemeint waren vor allem Spekulationen um ein verletzungsbedingtes Karriere-Aus. „Zum Glück ist es jetzt vorbei.“

Fakt ist aber auch: Beim FC hatten Baumgart und Sportboss Christian Keller (46) immer wieder versucht, den Stürmer in der Öffentlichkeit zu schützen und die Erwartungen nach der langen Leidenszeit nicht zu hoch zuschrauben. Zu den neuerlichen Vorwürfen von Andersson will sich der FC nun nicht mehr äußern.