FC-KommentarBaumgart kann ein noch größeres Wunder als Stöger schaffen

Steffen Baumgart jubelt über den Sieg des 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt.

Steffen Baumgart jubelt über den 1:0-Sieg des 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt am 19. Februar 2022.

Der 1. FC Köln ist nach dem 1:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt weiter im Rennen um die Europapokal-Plätze dabei und könnte für eine weitaus größere Überraschung als 2017 sorgen. Ein Kommentar.

von Martin Zenge (mze)

23 Spieltage sind vorüber – und der 1. FC Köln lässt einfach nicht nach, bewegt sich seit Wochen in Reichweite der Champions-League-Ränge. Klingt unglaublich, wenn man sich mal überlegt, dass der nahezu identische Kader in der vergangenen Saison nach 33 Spieltagen und 85 Minuten abgestiegen war.

Sollte es Steffen Baumgart tatsächlich schaffen, den FC wie Peter Stöger 2017 ins internationale Geschäft zu führen, wäre es ein noch ein viel größeres Wunder als damals.

Vor fünf Jahren kam der Einzug in die Europa League zwar überraschend, war aber auch das Ergebnis einer kontinuierlichen Entwicklung. Erst der Aufstieg, dann die Plätze zwölf, neun und schließlich fünf.

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1. FC Köln hat sich unter Steffen Baumgart in Rekordzeit entwickelt

Baumgart hat den FC am Abgrund übernommen und in Rekordzeit zum Europapokal-Kandidaten aufgemöbelt. Der Trainer musste Anthony Modeste, der mit 15 Toren und einer unfassbaren körperlichen Verfassung wieder die Lebensversicherung der Geißböcke ist, aus der schwersten Krise seiner Karriere helfen.

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Die Konkurrenz hat Köln im Kampf um Europa längst auf dem Zettel – und das sollte sie auch. Denn statt einzubrechen, entwickelt sich der FC weiter, hält jetzt auch mal den eigenen Kasten sauber.

Die verdienten 1:0-Siege gegen den SC Freiburg und Eintracht Frankfurt waren beeindruckend reife Auftritte gegen Mannschaften, die in der Tabelle auf Augenhöhe stehen – und marktwerttechnisch sogar über einen mindestens doppelt so wertvollen Kader wie Köln verfügen.

Beachtlich: Der FC hat kaum einen Punkt mit Glück gewonnen, musste sich alles hart erarbeiten. Mit weitaus attraktiverem Fußball als 2017.

Momentan spricht alles dafür, dass Baumgart und sein verschworener Haufen noch ganze lange im Euro-Rennen dabei bleiben. Und selbst ohne großes Happy End wird diese Saison ähnlich hoch einzuordnen sein wie jene vor fünf Jahren.