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Wehrle kontert LauterbachFC-Boss über Fußball, Gesellschaft und Politik

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FC-Finanzchef Alexander Wehrle sitzt im DFL-Präsidium.

Köln – Als Mitglied des DFL-Präsidiums kämpft Alexander Wehrle (45) um die Fortsetzung der Bundesliga-Saison. Die virtuelle außerordentliche Vollversammlung empfand er als positiv, nun blickt alles auf das Treffen der politischen Entscheidungsträger am kommenden Donnerstag.

FC-Boss Alexander Wehrle (45) sprach nach der DFL-Konferenz über…

…den Ablauf der Konferenz: „Christian Seifert hat durch das Programm geführt und alle Informationen der letzten Wochen noch mal zusammengefasst. Es herrschte eine sehr positive Grundstimmung, man hat gemerkt, dass die Solidarität im Vordergrund steht.“

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…den Termin für die Fortsetzung der Bundesliga: „Wir haben nur die Rahmenbedingungen vorgegeben, wie wir uns eine Fortsetzung des Betriebs vorstellen – wie das jedes Unternehmen, jedes Lokal machen muss. Die letztendliche Entscheidung, ob wir spielen dürfen, liegt bei der Politik. Wir wissen heute nicht, wann es zu dieser Entscheidung kommt. Wir gehen davon aus, dass es zeitnah ist – im Laufe der nächsten Woche. Wir sind bereit, das ist klar und wurde der Politik signalisiert.“

Alexander Wehrle: „Gehen das Stufe für Stufe an“

…das erstellte Konzept zur Fortsetzung der Liga: „Es wurde ein Organisations- und Hygienekonzept erstellt. Die Taskforce hat dieses in Abstimmung mit dem Robert-Koch-Institut erstellt. Alle Vorgaben wurden berücksichtigt, sodass man eine gute Grundlage hatte, um die Vereine zu informieren, wie ein Trainingsbetrieb auszusehen hat. Den setzen wir nun schon seit ein paar Wochen um. Wenn wir irgendwann spielen sollten, geht es in die nächste Phase.“

…den Informationsfluss an die Spieler, was nötige Maßnahmen angeht: „Wir gehen das Stufe für Stufe an. Momentan sind wir im Gruppentraining. Wenn es ins Mannschaftstraining geht, werden wir die Spieler darüber informieren. Wenn es dann in den Bereich der Spieltagsvorbereitung und -durchführung geht, werden sie natürlich auch darüber informiert. Das wäre jetzt aber viel zu früh. Noch wissen wir gar nicht, wann und ob wir die Saison fortführen können.“

…die Debatte, warum ausgerechnet die Fußball-Bundesliga weiterspielen sollte: „Das ist sicherlich eine Gratwanderung. Für uns war immer ganz wichtig, dass wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen. Deswegen hat die Taskforce mit fünf führenden Laboren Deutschlands Kontakt aufgenommen. Da geht es um zwei Testungen. Einmal um den PCR-Test, ob eine Person positiv oder negativ und entsprechend ansteckend ist. Der zweite Test geht darum, ob er bereits Antikörper hat. Diese Testphase wird zu Beginn und zum Ende des Spielbetriebs als begleitende wissenschaftliche Studie mitgeführt, auch um die Informationen der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Eins ist wichtig: Die Testkapazitäten werden sukzessive ausgeweitet. Wir würden, wenn das Konzept umgesetzt wird, von 2800 Tests pro Woche für die Liga sprechen. Das sind in der Gesamtrelation 0,4 Prozent, teilweise sogar noch weniger. Daher ist genügend Testkapazität vorhanden, das haben alle Experten in Deutschland auch bestätigt. Wir als Profi-Fußball werden der Gesellschaft definitiv keine Tests wegnehmen. Ich finde unseren Ansatz gesellschaftlich verträglich.“

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Alexander Wehrle: „War ein wichtiger Meilenstein“

…Reaktionen aus der Politik, speziell vom Kölner Karl Lauterbach: „Am Ende geht es darum, dass die politischen Entscheidungsträger eine Entscheidung treffen müssen. Dass es in der Debatte unterschiedliche Meinungen und Ansätze gibt, ist klar. Wir sind erwachsen genug, die Meinungsfreiheit zu akzeptieren. Ob Herr Lauterbach nun aus Köln, aus Düsseldorf oder sonst wo herkommt, ist für mich nicht relevant.“

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…Eigenverantwortung der Spieler und Gruppenquarantäne: „Die Eigenverantwortung gilt für uns alle. Deswegen gibt es die Abstandsregeln und die Hygiene-Schutzmaßnahmen, sodass sich im Idealfall nicht viele Spieler infizieren. Bislang wurden nur 14 von 1100 Spielern positiv getestet – und da waren die Maßnahmen noch gar nicht so verinnerlicht. Es gibt ein klares Testverfahren, man kann zwischen positiven und negativen Ergebnissen differenzieren. Im Anschluss muss man sich ganz klar an die Vorgabe des Gesundheitsamts halten. Da geht es um Kontaktperson eins oder Kontaktperson zwei – ausschließlich die Spieler, die mit Kontaktperson eins in Kontakt waren, müssten dann in Quarantäne. Ich bin mir sicher, dass wir auf Basis dieses Konzeptes den Spielbetrieb durchführen könnten.“

…die Zahlung der TV-Gelder: „Das war ein wichtiger Meilenstein, da haben Christian Seifert und die DFL einen guten Job gemacht in den Gesprächen mit den Rechteinhabern. Es wird auf jeden Fall eine Teilzahlung geben, die anderen Zahlungen folgen sukzessive bis Saisonende. Das ist ein wichtiges Signal, das vielen Vereinen hilft, die jetzt in Liquiditätsschwierigkeiten gekommen wären.“

Alexander Wehrle: „Planen mit verschiedenen Szenarien“

…die FC-Finanzen: „Auch uns hilft jeder Euro, wenn man damit rechnen muss, dass unsere fünf Heimspiele ohne Zuschauer stattfinden werden. Das sind Minimum neun Millionen Euro, die nicht mehr zurückkommen werden und die wir kompensieren müssen. Wenn dann noch signifikante TV-Beträge ausfallen würden, wäre es umso schwieriger.“

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…den Ausblick auf die neue Saison: „Ich hätte gerne die berühmte Glaskugel, in die man reinschauen kann – aber ich habe sie nicht. Es gab in den letzten Tagen und Wochen viele unterschiedliche Prognosen. Wir planen mit verschiedenen Szenarien, das zählt auch zu unserer Verantwortung – dazu gehört beispielsweise auch, dass wir in der Hinrunde nicht mit Zuschauern spielen können. Aber für mich ist das weit weg. Ich habe schon noch die Hoffnung, dass wir sukzessive Zuschauer zulassen können.“