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„Teufelskerl“Ex-Kölner ist notenbester Spieler der 2. Liga

Timo Horn und Toni Leistner versuchen, Patrik Schick zu stoppen.

Timo Horn und Toni Leistner versuchen, Patrik Schick zu stoppen. Mittlerweile spielen beide Ex-Kölner in der 2. Bundesliga.

Er ist ein echtes Urgestein beim 1. FC Köln. 21 Jahre trug Timo Horn das Trikot mit dem Geißbock auf der Brust. Nun sorgt er bei seinem neuen Klub VfL Bochum für Furore in der 2. Liga.

Er erlebt gerade den zweiten Frühling seiner Karriere. Zweieinhalb Jahre nach seinem Abschied vom 1. FC Köln und nach mehr als zwei Jahren fast ohne Spielpraxis blüht Timo Horn beim VfL Bochum noch mal so richtig auf.

Der Torhüter, der insgesamt 329 Pflichtspiele für den FC absolvierte und insgesamt stolze 21 Jahre das Trikot mit dem Geißbock auf der Brust trug, wurde gerade vom „Kicker“ zum notenbesten Spieler der gesamten 2. Liga gekürt.

Sky-Experte überschüttet Horn mit Lob

In 17 Spielen für den Pottklub kam der gebürtige Kölner auf einen Notendurchschnitt von 2,47 und verwies damit seine Torhüter-Kollegen Tjark Ernst (Hertha BSC, 2,56) und Loris Karius (Schalke 04, 2,62,) auf die Plätze zwei und drei. Mit Bambasé Conté von der SV Elversberg landete der erste Feldspieler auf dem fünften Platz, vor ihm liegt in Marcel Schuhen (Darmstadt 98) noch ein weiterer Torwart, der in Köln ausgebildet wurde.

Der „Kicker“ würdigte damit Horns teils herausragenden Leistungen, mit denen er seiner Mannschaft gleich mehrere Punkte festhielt. Sein bestes Saisonspiel zeigte der Kölner vor zwei Wochen beim 0:0 gegen Hannover 96, als Horn einen Elfmeter hielt und gleich mehrere Topchancen des Gegners vereitelte.

Sky-Experte Torsten Mattuschka überschüttete „Teufelskerl“ Horn damals regelrecht mit Lob nach dieser Leistung. „Unfassbar. Was macht der für ein Spiel? Unglaublich! Unglaublich!“, sagte Tusche. „Elfmeter gehalten und dann noch drei Tausendprozentige weggeholt. Riesenspiel“, fasste er den Abend des Bochumer Schlussmannes zusammen, den er kurzerhand auf den Beinamen „Krake aus Bochum“ taufte.

Horn fühlt sich nach einem glücklosen Abstecher nach Salzburg, wo er wie zuletzt in Köln nur die Nummer zwei war, inzwischen pudelwohl an der Castroper Straße. Auch beim VfL saß er zu Beginn nur auf der Bank, blieb aber beharrlich und ergatterte sich im Laufe der Abstiegssaison einen Stammplatz.

Seitdem ist er ein sicherer Rückhalt für sein Team. „Ich bin Dieter Hecking sehr dankbar, dass er mir persönlich die Chance gegeben hat, nochmal auf dem Niveau angreifen zu dürfen. Das ist auch nicht selbstverständlich, wenn man zwei, drei Jahre kein Spiel gemacht hat oder nur eine Handvoll. Und Uwe Rösler ist jetzt jemand, der uns Selbstvertrauen wieder eingeflößt hat. Eine neue Spielidee mit defensiver Stabilität, wie man inzwischen sieht“, sagt Horn.

Nach einem eklatanten Fehlstart dümpelte Bochum bis zum 11. Spieltag auf dem Abstiegsplatz 17 herum. Mit Neu-Coach Rösler kam der Turnaround. Horn hat ebenfalls einen großen Anteil am Aufschwung, der Keeper konnte seinen Kasten seitdem fünfmal sauber halten. Mittlerweile ist der VfL bis auf Platz neun geklettert.