+++ TICKER +++ 1. FC Köln - Darmstadt 98 live Schlussphase: FC kämpft ums Überleben – Uth feiert Comeback

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Spielte einst mit Overath und LöhrEx-FC-Profi spricht über Bestechungs-Skandal in den 70er-Jahren

Mannschaftsvorstellung 1. FC Köln, v.li.: Hannes Löhr, Torwart Gerhard Welz, Bernd Cullmann, Josef Bläser, Herbert Hein, Jürgen Glowacz, Detlev Lauscher, Ricardo Horacio Neumann, Dieter Müller, Heinz Simmet und Heinz Flohe.

Die Mannschaft des 1. FC Köln vor dem Bundesliga-Spiel gegen Fortuna Düsseldorf am 18. August 1973.

In seinem neuen Buch schreibt der ehemalige FC-Profi Josef „Jupp“ Bläser über seine bewegende Karriere. Eine besondere Geschichte ist dabei ein Bestechungs-Skandal aus dem Jahr 1976. 

von Sebastian Bucco (buc)

In den 1970er-Jahren spielte Innenverteidiger Josef „Jupp“ Bläser (70) für den 1. FC Köln. In seinen drei Jahren in der Domstadt wurde der Abwehrspieler unter anderem deutscher Vize-Meister und stand mit den Geißböcken 1973 im Finale des DFB-Pokals.  

Anschließend blieb der damals 21-Jährige im Rheinland, wechselte zu Alemannia Aachen in die 2. Bundesliga. In seinem neuen Buch „Ich war dabei – Ein brisanter Tatsachenbericht aus der Welt des Fußballs“ berichtet der ehemalige FC-Profi jetzt über seine Karriere und einen Bestechungs-Skandal im Jahr 1976. 

2. Bundesliga: Bestechungs-Skandal wird von Jupp Bläser enthüllt

In der Schlussphase der Saison 1975/76 ging es für das Team von Alemannia Aachen in der 2. Bundesliga nicht mehr um viel – man stand im Niemandsland der Tabelle. Für Fortuna Köln hingegen gings es bis zum Schluss um den Wiederaufstieg ins Oberhaus.  

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Deswegen meldete sich der damalige Fortuna-Geschäftsführer Rudolf Fähnrich bei dem Innenverteidiger und schlug ein persönliches Treffen vor. Bläser dachte vor diesem Treffen jedoch, dass es sich um eine Transfer-Anfrage von Fortuna Köln handele. 

Der Ex-FC-Spieler beschreibt die Situation in seinem Buch wie folgt: „Das Gespräch erschien mir so, als wenn die Fortuna an mir als Spieler interessiert sei. Dass ich wechselbereit sein könnte, das hatte sich bereits rumgesprochen und deshalb sagte ich dem Fortuna-Geschäftsführer: ,Klar, sprechen können wir immer. Übermorgen geht es bei mir nach 17 Uhr.'“ Fähnrich erwiderte: „Wunderbar, dann bis bald“ und legte auf.

5000 D-Mark im Aktenkoffer an der Raststätte Frechen

Daraufhin fuhr der Innenverteidiger zur Autobahn-Raststätte Frechen, um über einen möglichen Transfer zu verhandeln. Dort traf er aber nicht auf den Fortuna-Geschäftsführer, sondern auf einen dubiosen Mittelsmann. 

Dieser bot Bläser 5000 D-Mark dafür an, dass er das Spiel gegen Fortuna Köln extra verliert. „Wir spielen nächsten Samstag bei Euch am Tivoli. Jedem Abwehrspieler kann mal ein blöder Fehlpass oder ein dummes Foul im Strafraum unterlaufen. Wäre doch kein Problem. Wir honorieren das auch“ sagte ihm der Mann mit den 5000 Mark im Aktenkoffer. 

Bläser lehnte das Angebot selbstverständlich ab und spielte am Tivoli eine souveräne Partie. Das Spiel endete 0:0 und die Fortuna verpasste wenige Wochen später den Aufstieg in die Bundesliga. Mit Konsequenzen muss allerdings weder Bläser noch Fortuna Köln rechnen – nach Paragraf 334 im Straf-Gesetzbuch verjährt Bestechung innerhalb von fünf Jahren. 

Das neue Buch „Ich war dabei – Ein brisanter Tatsachenbericht aus der Welt des Fußballs“ von Jupp Bläser und Frank Steffan erscheint am 13. April und enthält weitere spannende Geschichten aus der Karriere des ehemaligen FC-Profis. (buc)