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Trostlos-DerbyBayer-Zaubertor zieht FC den Stecker – Sorge um El Mala

Aktualisiert

Am Samstagabend traf Bayer Leverkusen auf den 1. FC Köln – es wurde aus Kölner Sicht eines der trostlosesten Derbys aller Zeiten. Schon im Vorfeld gab es Wut und Enttäuschung bei den Kölner Fans, dann ein eiskaltes 0:2!

Dieses Nachbarschaftsduell wurde von vielen Fans regelrecht herbeigesehnt. Das Rheinland war elektrisiert vor dem Top-Spiel zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln am Samstagabend. Doch statt Fußball-Fest gab es reichlich Fußball-Frust bei den Kölnern.   

Es wurde eines der trostlosesten und stimmungsärmsten Derbys der Historie! Grund waren überzogene Kontrollen vor der Partie. 500 bis 600 Kölner Fans waren nach den Polizeimaßnahmen wieder abgezogen. Es war sogar von Nacktkontrollen die Rede, die Polizei dementierte dies vehement, räumte aber ein, dass die Fans mit den Kontrollmaßnahmen nicht einverstanden waren. Auf dem Platz wurde der FC dann mit 2:0 geschlagen.

Waldschmidt mit guten Chancen, El Mala angeschlagen raus

„Heute war es schwer für uns, man hat auf jeden Fall einen Klassenunterschied gesehen“, sagte Eric Martel bei Sky. „Wir hatten ein paar Momente, wo wir vielleicht das 1:0 hätten erzielen können, das haben wir dann aber zu unsauber ausgespielt. Wir haben heute einfach verdient verloren.“

Im Kölner Block gab es keine Trommeln, keine Fahnen, kaum Stimmung. Auch die Leverkusener Ultras zeigten sich im Laufe der ersten Halbzeit solidarisch und packten ihre Fahnen ein. Etliche Fans verließen ebenfalls die BayArena. Die Folge: nahezu gespenstische Atmosphäre in vielen Phasen der Partie.

Auf dem Rasen war es auch lange eine zähe Nummer: Bayer kam zu den ersten zaghaften Chancen durch Kofane und Tapsoba. Der FC konnte nur wenige Duftmarken setzen, weil viele lange Bälle von Keeper Marvin Schwäbe sofort beim Gegner landeten oder in den eigenen Reihen kaum Pässe ankamen. 

Luca Waldschmidt kam dennoch zu zwei sehr guten Gelegenheiten. Zunächst kam er rutschend nach El-Mala-Hereingabe nicht richtig an den Ball (22. Minute), dann parierte Bayer-Keeper Flekken souverän Waldschmidts Volleyschuss (29.).

In die Halbzeit ging es torlos, FC-Coach Lukas Kwasniok wechselte dann dreimal: Cenk, Ache und Maina kamen rein, Bülter, Waldschmidt und Huseinbasic mussten runter. Zudem wurde auf Viererkette umgestellt. Die erste dicke Chance hatte aber Bayer. Nach einem katastrophalen Ballverlust von Sebulonsen lief Tillman alleine auf Schwäbe zu, schoss aber über das Tor (49).

In der 67. Minute rappelte es dann in der FC-Kiste! Arthur flankte an den Fünfmeterraum, wo Terrier im Fallen mit der Hacke per Skorpion-Kick artistisch ins lange Eck traf – Traumtor!

Als der Bayer-Terrier zugebissen hatte, verlor Köln den Faden und geriet ins Schwimmen. Die Folge: Eckball Bayer, 2:0! Robert Andrich köpfte in der 72. Minute ein. Wieder ein Standard-Gegentor für den FC – diesmal sahen Cenk und Martel beim Kopfballduell nicht gut aus. Es war bereits das 14. Gegentor für die Kölner nach Standards. Ein trauriger Top-Wert in der Liga.

Zu allem Überfluss musste Kölns Youngster Said El Mala mit Oberschenkelproblemen runter, für ihn kam Kristoffer Lund (73.) in die Partie.

Der FC hat nun seit fünf Spielen nicht gewonnen. 1:3 in Gladbach, 3:4 gegen Frankfurt, zwei 1:1-Unentschieden in Bremen und gegen St. Pauli sowie das Spiel jetzt in Leverkusen. In der Tabelle bleibt Köln bei 16 Punkten auf Platz neun und empfängt kommende Woche Union Berlin. Bayer ist mit 26 Zählern Vierter.

Bei Bayer setzte Kwasniok auf die gleiche Startformation wie in der Vorwoche gegen St. Pauli: Schwäbe – Sebulonsen, Martel, van den Berg – Thielmann, Huseinbasic, Krauß, Kaminski – Waldschmidt, Bülter – El Mala