„Geht mir auf den Sack“Baumgart legt mit Klartext los – FC direkt im Visier

Steffen Baumgart legt mit Union Berlin wieder los, absolviert seine erste Saisonvorbereitung als Trainer in der Hauptstadt. Dabei gibt es auch gleich wieder die gewohnt klaren Worte.

von Béla Csányi  (bc)

Lange brauchte Steffen Baumgart (53) nicht, um nach der Sommerpause wieder auf Betriebstemperatur hochzufahren. Der Trainer von Union Berlin zeigte sich schon an den ersten Trainingstagen der Eisernen gewohnt lautstark und energiegeladen.

Nach einem ersten halben Jahr in der Hauptstadt will Baumgart Union jetzt noch mehr nach seinen Vorstellungen umkrempeln, sowohl was Transfers als auch die Ausrichtung auf dem Rasen angeht. Und auch die klaren Aussagen gehören an der Alten Försterei längst zum Alltag.

Steffen Baumgart betont: Saisonziel Klassenerhalt

Am Mittwoch (9. Juli 2025) starteten die Berliner vor rund 850 Fans in die neue Saison, in der das defensiv gesteckte Ziel über allem steht. „Das Saisonziel mit diesem Verein sollte immer zuerst der Klassenerhalt sein und nichts anderes“, gab Baumgart den Kurs vor.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

In den vergangenen zwei Jahren war Union nach dem vorübergehenden Ausflug in die Champions League auf dem Boden der Tatsachen gelandet, hatte die Spielzeiten auf den Plätzen 15 und 13 beendet. Mit kleinen Schritten soll es jetzt wieder langsam nach oben gehen.

Auf Nachfrage zu seiner Spielphilosophie bei diesem Vorhaben wurde Steffen Baumgart dann gewohnt deutlich, bügelte das Thema ab: „Meine Philosophie ist, wenn es geht, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Das ist meine Philosophie. Ich bin mir sicher, dass die jeder andere Trainer auch hat.“

Dass er kein Fan der Bezeichnung ist, ließ er im Nachsatz dann mehr als nur durchblicken. „Dieses Philosophie-Gequatsche geht mir sowieso ein bisschen auf den Sack“, erklärte Baumgart das Thema für beendet.

Weil sich der Union-Trainer zunächst mit dem unteren Tabellendrittel befasst, rücken mit dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV auch seine beiden Ex-Vereine ins Visier, die als Aufsteiger naturgemäß ebenfalls das Ziel Klassenerhalt ausrufen.

Beide Traditionsvereine hätten „eine gewisse Größe und Wucht“ lobte Baumgart die Nummer sechs (HSV) und zehn (FC) der ewigen Bundesliga-Tabelle. Er erwartet nicht die klassischen Aufsteiger, die sich an Liga eins erst mal gewöhnen müssen.

Weil Union angesichts der namhaften Konkurrenz auf keinen Fall in Schwierigkeiten kommen will und ein knackiges Auftaktprogramm erwartet, sagte Baumgart: „Da wissen wir natürlich, dass wir von Anfang an wach sein müssen, um gar nicht erst in den unteren Bereich reinzurutschen. Da müssen wir gleich ins richtige Fahrwasser kommen.“