„Nicht gut genug“Baumgarts Lehren aus der Bremen-Pleite – das fordert er gegen den VfB

Steffen Baumgart geht über den Trainingsplatz.

Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, bei einer Einheit am 29. August 2023.

Nach der verlorenen Partie beim SV Werder Bremen gab es beim 1. FC Köln lange Gesichter – und viele offene Fragen. Die Antworten für die Gründe der Niederlage hat Steffen Baumgart mittlerweile gefunden.

von Jürgen Kemper (kem)Julian Meiser (jm)

Noch immer ist der FC in dieser Saison sieglos. Die 1:2-Niederlage bei Werder Bremen am zurückliegenden Samstag hat dem 1. FC Köln besonders wehgetan – schließlich hatten die Geißböcke dank eines Selke-Kopfballtors zwischenzeitlich geführt.

Direkt nach der Bremen-Pleite hatte Trainer Steffen Baumgart (51) keine spontanen Antworten darauf, warum sich sein Team am Ende derart den Schneid abkaufen ließ. Darum ging es unter der Woche in die XXL-Video-Analyse. Bis zu drei Stunden am Stück zeigte Baumgart seinen Jungs, was alles schieflief. „Wir treffen keine guten Entscheidungen. Die Jungs arbeiten gut, aber nicht gut genug“, lautete sein nüchternes Fazit.

Steffen Baumgart: „Die Jungs arbeiten gut, aber nicht gut genug“

Das schlägt sich aktuell auch in der Tabelle nieder. Der FC steht nach nur einem Punkt aus fünf Spieltagen bereits in der Frühphase der Saison mächtig unter Druck.

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Ausgerechnet jetzt kommt mit dem VfB Stuttgart das Team der Stunde nach Müngersdorf (Samstag, 30. September, 15.30 Uhr). Gegen die Schwaben um Ex-Geschäftsführer Alexander Wehrle (48) soll und muss nun alles besser werden. Und wie? „Ich habe mir das Video nochmal unters Kopfkissen gelegt. Die Antworten kamen mir dann im Schlaf“, scherzte der Coach.

Dann wird Baumgart ernst und beschreibt das Vorgehen in der zurückliegenden Trainingswoche: „Wir sind in die Auswertung gegangen: Die Antworten waren uns schnell relativ klar – die waren uns in vielen Situationen auch schon auf dem Feld klar. Die Frage ist halt, wie bekommst du es umgestellt. Gerade in solchen Phasen, in denen es nicht läuft.“ Von derlei Fehleranalysen hat Baumgart allerdings genug. „Es wäre schön, wenn wir mehr richtig als nicht richtig machen“, wünschte er sich.

Vor allem die Konstanz geht seinen Spielern in der Saison bislang ab. Phasenweise spielt die Mannschaft den Fußball, den sich Baumgart vorstellt. Dann – wie in der zweiten Halbzeit in Bremen – fehlen wieder die entscheidenden Prozentpunkte, um in der Bundesliga zu bestehen. 

Die „Umsetzung über 90 Minuten oder sogar 95 Minuten“ sei daher das Entscheidende für ein erfolgreiches Spiel und den ersten Dreier der Saison.

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Dafür muss aber auch der Kopf mitmachen. Denn wenngleich Baumgart sagt, dass „er nicht das Gefühl habe, dass einer der Situation nicht gewachsen ist“, haben die vergangenen Wochen bei den Spielern mental ihre Spuren hinterlassen. Da helfen nur Erfolgserlebnisse.

Der Blick in die Historie zeigt, dass der VfB schon einmal als Aufbau-Gegner gedient hat. Denn nachdem die Spielzeit 2009/10  ebenfalls mit nur einem Punkt aus fünf Spielen begonnen hatte, gelang am sechsten Spieltag der erste Sieg – der Gegner damals? Ausgerechnet der VfB! Wenn das kein gutes Omen ist …