„Interessante Jungs“Die Sturm-Zukunft des 1. FC Köln? Top-Trio im Baumgart-Visier

Justin Diehl und Jaka Cuber Potocnik jubeln über ein Tor bei der U19 des 1. FC Köln.

Justin Diehl (r.) und Jaka Cuber Potocnik, hier beim Sieg gegen Preußen Münster am 4. Dezember 2022, wirbeln im U19-Sturm des 1. FC Köln.

Während der 1. FC Köln nach einem Stürmer für die zweite Saisonhälfte fahndet, entwickeln sich im eigenen Nachwuchs drei Top-Talente. Diese Namen sollte sich jeder FC-Fan merken.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Der 1. FC Köln sucht im Dezember 2022 mit Hochdruck einen neuen Angreifer, der auf dem Weg zum Klassenerhalt für mehr Torgefahr sorgen soll. Um die Sturm-Zukunft muss am Geißbockheim aber keinem bange sein. Im Schatten der Profis wächst ein Trio heran, das in den nächsten Jahren für Furore sorgen könnte…

Justin Diehl (18), Damion Downs (18) und Jaka Cuber Potocnik (17) – drei der wohl größten Sturm-Talente im deutschen Nachwuchsfußball laufen für den FC auf!

Stefan Ruthenbeck: „Das Potenzial, bei den Profis Fuß zu fassen“

„Wir haben ganz viele interessante Jungs“, sagt Sport-Geschäftsführer Christian Keller (44) mit Blick auf Kölns U19, die als Spitzenreiter der Bundesliga West überwintert und im Pokal-Halbfinale steht. Unter anderem dank der drei Tor-Garanten.

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Downs legte mit fünf Treffern und sieben Vorlagen in fünf Spielen einen Wahnsinns-Start hin, fehlt seitdem aufgrund einer Meniskusverletzung. Es ist zu hören: Ohne diese Zwangspause hätte der 1,92 Meter große Deutsch-Amerikaner womöglich schon nach dem Ausfall von Florian Dietz (24) eine Chance bei den Profis bekommen.

Steffen Baumgart spricht mit Damion Downs bei einem Testspiel des 1. FC Köln.

Damion Downs stürmte am 23. März 2022 für die Profis des 1. FC Köln beim Testspiel in Siegburg und traf prompt dreifach. Profi-Coach Steffen Baumgart hat seine Entwicklung im Blick.

U19-Trainer Stefan Ruthenbeck (50) bremst gegenüber EXPRESS.de noch: „Damion war jetzt lange verletzt, er hat dieses Jahr nicht viele Spiele absolviert. Er muss vernünftig entwickelt werden, da sollte nichts über das Knie gebrochen werden.“

Doch auch Ruthenbeck weiß: „Es wird immer wieder über Spieler aus der U19 diskutiert.“ Und: „Wir haben definitiv Jungs dabei – dazu gehört Damion – die das Potenzial haben, bei den Profis Fuß zu fassen.“

Justin Diehl beim 1. FC Köln nach Verletzungssorgen wieder in Torlaune

Diehl galt nach dem schmerzhaften Verlust von Florian Wirtz (19, Bayer Leverkusen) schnell als nächstes Klub-Juwel, unterschrieb bereits als 15-Jähriger einen Vertrag mit Anbindung an die Lizenz-Abteilung. Der U19-Nationalspieler ist ein Tempo-Dribbler mit Tor-Instinkt, traf diese Saison neunmal in 13 Pflichtspielen (plus drei Assists).

„Wir dürfen auch bei ihm nicht die Verletzungs-Historie außer Acht lassen“, sagt Ruthenbeck: „Justin ist dieses Jahr acht Monate ausgefallen. Ich bin aktuell froh um jede Minute, die er bekommt. Wir sollten Geduld mit dem Jungen haben.“

Genau wie Downs schnupperte Diehl schon vereinzelt bei den Profis rein, Nationalmannschafts-Nominierungen „verhinderten“ weitere Gastspiele im Training von Steffen Baumgart (50). Könnte sich zum Start ins neue Fußball-Jahr ändern!

„Wir haben einen sehr guten Nachwuchs und sind dabei, den Januar vorzubereiten“, so Baumgart, der ankündigt: „Ab dann soll der eine oder andere bei uns trainieren. Das gehört zu unserer Philosophie, die Jungs hochzuziehen. Es ist wichtig, dass sie die unterschiedlichen Intensitäten kennen.“

Jaka Cuber Potocnik: Halb Europa war hinter Talent des 1. FC Köln her

In seiner typischen Art schiebt der Chefcoach und frühere Stürmer nach: „Ich war auch mal Jugendspieler und habe gedacht: Das, was die oben können, kann ich auch. Dazu gehört aber vielleicht ein bisschen mehr.“

Potocnik wird 2023 gewiss ebenfalls seine Chance erhalten. Der Slowene wechselte erst im Januar aus seiner Heimat zum FC – ein Coup für die Geißböcke, denn Klubs aus ganz Europa waren hinter dem 1,89-Meter-Angreifer her. Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Mit sieben Toren ist Potocnik bester Liga-Torschütze der Kölner U19, gleichzeitig der Jüngste im Sturm-Trio. Als 2005er-Jahrgang kann er die kommende Saison noch bei den A-Junioren verbringen, muss körperlich weiter zulegen.

So vielversprechend die Talente auch sind – den Winter-Neuzugang aus dem eigenen Nachwuchs ziehen will Sportboss Keller nicht: „Wir sagen nicht: Uns fehlt im Sturm der eine oder andere Spieler, jetzt muss ein U19-Spieler die Bürde auf sich nehmen, ihn zu ersetzen. Das könnten die Jungs noch nicht. Aber es sind echt richtig gute Talente dabei, die wir immer mehr an den Profi-Kader heranführen wollen.“