Der 1. FC Köln hat beim 1:1 gegen den FC St. Pauli zwei Punkte in der Nachspielzeit verschenkt. Trotz des späten Ausgleichs schob Pauli-Trainer Alexander Blessin Frust und machte Köln einen harten Vorwurf.
„Kotzt mich an“Pauli-Trainer mit Köln-Vorwurf – Kwasniok kontert

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Pauli-Trainer Alexander Blessin schon trotz des späten Ausgleichs beim 1. FC Köln hinterher Frust.
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Er hätte eigentlich allen Grund gehabt, über beide Ohren zu strahlen. Seine Mannschaft hatte grade in letzter Minute einen völlig unverdienten Punkt beim 1. FC Köln geholt.
Doch Alexander Blessin war nach dem 1:1 seines FC St. Pauli richtig geladen. Den Dampf ließ er schließlich auf der Pressekonferenz nach Schlusspfiff raus. Da sprach er ungefragt ein Thema an, das wohl die wenigsten nach so einem Spiel auf dem Zettel hatten.
Blessin poltert ungefragt gegen den FC
„Die Situation kotzt mich wahnsinnig an“, startete der Pauli-Trainer seinen Vorwurf Richtung Köln: „In der ersten Halbzeit kamen die Bälle noch raus, zweite Halbzeit waren sie plötzlich weg. Ich verstehe es nicht, dass es einige Mannschaften nicht hinkriegen.“
Blessin warf dem FC fehlendes Fairplay vor, weil die Balljungen die Bälle in seinen Augen nicht schlecht genug zurück ins Spiel geworfen hätten. Er forderte: „Macht es doch bitte so wie in England, dass die Bälle jederzeit draußen liegen. Dann gibt es keine Probleme und es ist eine faire Lösung. Ansonsten habe ich ein Problem damit“, sagte ein sichtlich aufgebrachter Gäste-Trainer: „Das wollte ich hier mal gesagt haben.“
Seine Ausführungen sorgten für Erstaunen im Raum, kaum jemand teilte Blessin Wahrnehmung in diesem Punkt. Auch FC-Trainer Lukas Kwasniok guckte einigermaßen verdutzt, als er Blessins Vorwürfen lauschte.
EXPRESS.de fragte beim FC-Trainer nach, ob er es auch so empfunden habe, dass der FC unfair gehandelt hätte. „Ich habe es nicht mitbekommen. Aber wenn du hinten liegst, fällt es dir vielleicht eher auf“, sagte der FC-Trainer diplomatisch.
Er erinnerte aber gleichzeitig daran, dass es früher Gang und gäbe war, dass kleinere Vereine oftmals mit dem einen oder anderen Trick bei Heimspielen gearbeitet haben – auch der FC St. Pauli.
„Es hat den Sport früher ausgemacht, dass die Plätze halt nicht alle gleich waren und auch mal nur eine Seite des Platzes gewässert wurde. Im Übrigen hat auch der FC St. Pauli in großen Spielen gegen die Bayern schon davon profitiert, weil der Platz in einem desaströsen Zustand war.“
Inzwischen sei das aber nicht mehr erwünscht. Die DFL setzt auf „Gleichmacherei“. Das Ziel ist es, für alle Mannschaften die gleichen Bedingungen in den Stadien zu schaffen. Sehr zum Ärger von Kwasniok: „Für mich ist Fairplay, dass ein Heimspiel ein Vorteil ist. Aber durch die Gleichmacherei ist es mittlerweile nichts Besonderes mehr, alles ist identisch.“
