„Taktische Meisterleistung von Augsburg“?Warum Baumgart diese FC-Pleite besonders nervt

Steffen Baumgart trainiert den 1. FC Köln gegen den FC Augsburg.

Steffen Baumgart (M.) bei der 0:2-Niederlage des 1. FC Köln gegen den FC Augsburg am 10. Dezember 2021

Der 1. FC Köln ging beim 0:2 gegen den FC Augsburg erstmals in dieser Saison im Rhein-Energie-Stadion als Verlierer vom Platz. Steffen Baumgart reagierte trotzig.

von Martin Zenge (mze)

„Ich glaube, dass der Sieg in Ordnung geht, weil wir kompakt und leidenschaftlich verteidigt haben“, erklärte Augsburg-Coach Markus Weinzierl (46) am Freitagabend (10. Dezember 2021) auf der Pressekonferenz nach dem 2:0-Auswärtssieg im Rhein-Energie-Stadion.

Weinzierls Kölner Kollegen Steffen Baumgart (49), der wenige Meter neben ihm lauschte, war am Gesicht abzulesen, dass er diese Meinung nicht teilt. „Ja, gut, am Ende hat immer der Sieger recht“, musste der FC-Trainer zwar zugeben, schob aber nach: „Ich finde, dass wir auch kein schlechtes Spiel gemacht haben. Wir haben versucht, Fußball zu spielen.“

Ein kleiner Seitenhieb gegen die eher destruktive Augsburger Taktik, die Baumgart selbst nie in den Sinn käme. Für ihn ist die Attraktivität des Fußballs immer mitentscheidend, nicht nur das Ergebnis zählt – deswegen nerven ihn Niederlagen gegen passive Gegner (65 Prozent Ballbesitz für den FC) besonders.

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Steffen Baumgart: 1. FC Köln hatte „bessere Spielidee“

„Wir haben nicht verloren, weil wir die schlechtere Mannschaft waren. Wir haben den besseren Fußball gespielt, hatten die klar bessere Spielidee und die klareren Möglichkeiten“, gab sich der Köln-Coach nach seiner ersten Heim-Niederlage in Müngersdorf trotzig.

Eine dieser Möglichkeiten war der Querleger von Anthony Modeste (33) auf Sebastian Andersson (30), der allerdings den Adressaten nicht erreichte – unmittelbar vor der Augsburger Führung. Dann nahm das Unheil seinen Lauf.

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„Beim 0:1 kann man sagen, das muss man besser verteidigen. Letztendlich ist es aber auch Zufall, wie der durchgeht, kein herausgespielter Ball“, so Baumgart. Hinzu kam der Sonntagsschuss von Niklas Dorsch zum 2:0, der so wohl auch nur einmal im Jahr klappt. „Am Ende heißt es ‚taktische Meisterleistung von Augsburg‘, das ist zu akzeptieren“, meinte der FC-Trainer und gab sich keine Mühe, zu verbergen, wie schwer im das fällt.

Fest steht aber auch: Trotz optischen Übergewichts und 14:12 Schüssen für Köln hatte der FCA nach Abpfiff nicht nur zwei Tore, sondern auch einen Schuss auf den Kasten (4:3) mehr. Köln verpasste die Punkte nicht nur, wie schon häufiger in dieser Saison, aufgrund mangelnder Chancenverwertung – es fehlte auch die letzte Konsequenz, die Durchschlagskraft.

Und das Personal: Da Andersson und Modeste gemeinsam von Beginn an stürmten, Mark Uth (30) nach seiner Krankheit auf der Tribüne zuschaute und Tim Lemperle (19) in der Regionalliga Spielpraxis sammeln soll, saß keine Sturm-Alternative auf der Bank.