Erschreckende StatistikenFC hat ein Joker-Problem – Alidou bislang ein Missverständnis

Faride Alidou im Zweikampf mit Min-jae Kim.

Faride Alidou vom 1. FC Köln sah gegen die Bayern um Min-jae Kim kaum einen Stich (24. November 2023).

Faride Alidou kam im Sommer mit großen Vorschusslorbeeren von Eintracht Frankfurt zum 1. FC Köln. Drei Monate später ist Ernüchterung eingekehrt, der Leih-Deal bislang eine einzige Enttäuschung.

von Jürgen Kemper (kem)

Sie sollten gegen die Bayern für die zweite Luft in der Schlussphase sorgen, doch die Einwechslungen von Steffen Tigges (25) und Faride Alidou (22) beim 1. FC Köln verpufften – und das nicht zum ersten Mal.

Die Zahlen des Grauens für Tigges: Null Torschüsse, null Zweikämpfe, mickrige drei (!) Ballkontakte in 26 Minuten. Das Spiel gegen den Rekordmeister war sinnbildlich für die bisherige Saison des schlaksigen Stürmers. Tigges ackerte zwar vorbildlich, strahlte aber wie so oft keinerlei Tor-Gefahr aus. Das mit der Tor-Gefahr gilt auch für die übrigen Einwechselspieler. Denn der FC wartet nach zwölf Spielen immer noch auf sein erstes Joker-Tor. 

Faride Alidou hinkt den Erwartungen deutlich hinterher

Diese erschreckende Statistik konnte auch Tigges' Einwechsel-Partner Alidou auch nicht aufhübschen. Er kam spät dazu und sollte das fehlende Puzzleteil in der Offensive des 1. FC Köln sein. Mit dem Champions-League-erfahrenen Profi schien Christian Keller (44) Ende August ein Coup gelungen zu sein. Drei Monate später herrscht allseits Ernüchterung, das Leih-Geschäft mit Eintracht Frankfurt entpuppt sich bislang als einziges Missverständnis.

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Der schnelle Außen bekommt noch kein Bein auf den Boden – und das oft im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der FC-Profi rutschte in seinen bisherigen Einsätzen auffallend oft weg, vergriff sich offensichtlich nicht nur einmal bei der Schuh-Wahl.

Auch seine Zahlen gegen die Bayern sind ernüchternd: null Dribblings, null Flanken, neun Ballkontakte und drei von vier Zweikämpfen verloren. Zudem zog er noch den Ärger der Fans auf sich, als er bei einem langen Schlag resigniert abstoppte, statt zu versuchen den Ball mit einem Sprint vor der Toraus-Linie zu retten. Das interpretierte der Kölner Anhang als fehlenden Einsatz und dafür gab es laute Pfiffe.

Ohnehin wächst das Unverständnis bei den Anhängern, warum das Duo immer wieder eine Chance bekommt und Youngster wie Damion Downs (19) oder Max Finkgräfe (19) nicht (mehr) – von Justin Diehl (18) ganz zu schweigen.

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Wenn man sich schon nicht in die Statistik-Bücher eintragen kann – beide brachten in jeweils neun Einsätzen weder ein Tor noch eine Vorlage zustande – dann muss wenigstens der Einsatz stimmen. Und selbst den ließ die Frankfurter Leihgabe gegen die Bayern nicht zum ersten Mal vermissen.

Gegen Augsburg bekam er dafür von Steffen Baumgart (51) schon den ersten Denkzettel verpasst, als er es nicht mal in den Kader schaffte. Weitere dürften folgen, wenn der schnelle Mann nicht endlich mal seine unstrittig vorhandenen PS auf die Straße bekommt. Aktuell deutet jedenfalls nichts daraufhin, dass der FC seine Kaufoption für den Sommer ziehen wird.