Fiese Masche im NetzImmer mehr Lockangebote: Warum Promis sich kaum wehren können

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Mit solchen Anzeigen locken fiese Betrüger ahnungslose Kunden an. 

Köln – Man sieht die Anzeigen im Netz immer wieder: „Dieser Mega-Deal bei »Die Höhle der Löwen« kann sogar SIE reicher machen!“ ist nur eines der ganz ähnlich lautenden Lock-Angebote. Aber: Nein, hier gibt es keinen Mega-Deal, höchstens für die hinter der Masche steckenden Betrüger!

  • Betrüger locken im Netz und werben vermeintlich mit Promis
  • Diätpillen und Co. sollen von bekannten Gesichtern empfohlen worden sein
  • Warum die Stars sich nur schlecht gegen den Missbrauch ihrer Namen wehren können

Betrugsmasche mit Promis wie Judith Williams

Schon seit langem tauchen solche Anzeigen in Netzwerken auf. Und Promis wie Daniela Katzenberger, Judith Williams und Co. müssen immer wieder auf ihren diversen Accounts darauf hinweisen, dass sie keineswegs diese Diätpillen schlucken, Anti-Falten-Cremes nehmen oder hinter finanziellen Transaktionen stehen.

Geworben wird oft damit, vorhandenes Barvermögen spielend leicht vermehren zu können. Immens hohe Renditen auf das eingesetzte Kapital wären ohne weiteres möglich. Ulrich Kaiser, Fachberater Cybercrime im Polizeipräsidium Mittelhessen, sagt: „Hier sollten sämtliche Alarmglocken klingeln! Ihr Investment werden Sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verlieren!“

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Betrug im Netz: Das ist die Masche der Betrüger

Ein vermeintlich lukratives Angebot auf Facebook oder per E-Mail, oftmals wird mit bekannten Gesichtern oder Sendungen geworben, um den Anschein einer gewissen Seriosität zu erzeugen.

Der Experte: „Wurde Ihr Interesse auf eine der beiden Arten geweckt, wird man Sie auffordern, Ihre Kontaktdaten anzugeben. Wenig später klingelt dann Ihr Telefon. Auf dem Display erscheint mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Ihnen unbekannte ausländische Nummer. Mittels geschickter Gesprächsführung versucht man nun, Sie davon zu überzeugen, Geld zu überweisen, damit dieses gewinnbringend angelegt werden könne. Man mag es nicht glauben, jedoch gelingt es den Tätern oftmals sogar, ihre arglosen Opfer dazu zu bewegen, einem Fernzugriff auf den eigenen Computer zuzustimmen. Meist soll als erstes Investment zunächst ein Betrag von wenigen Hundert Euro angewiesen werden.“

Anschließend gebe man Login-Daten einer betrügerischen Website bekannt, auf der man das angebliche Wachstum der Investition verfolgen könne. Schon nach kurzer Zeit werde eine stattliche Rendite ausgewiesen. Kaiser: „Zum bösen Erwachen kommt es erst, wenn das fiktive Vermögen ausbezahlt werden soll: Das Geld ist futsch, die Gewinne gab es nie. Man wurde getäuscht.“

Polizei warnt: Vorsicht bei Werbemails

Die Polizei warnt: „Seien Sie vorsichtig bei Werbe-Mails oder Online-Artikeln mit bekannten Gesichtern, die Ihnen eine beispiellose Erfolgsgeschichte suggerieren! Hier handele es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine besonders gefährliche Form von „Clickbaiting“, also um Anzeigen, die zumeist mit übertrieben reißerischen Schlagzeilen oder Betreffzeilen gezielt das Interesse der Adressaten erregen sollen.“

Wolle man nun mehr über die kurz angerissene Thematik erfahren, so müsse die vorliegende Anzeige gänzlich konsumiert werden. Man werde quasi geködert (bait, englisch: der Köder), auf derartige Beiträge zu klicken. Opfer einer derartigen Betrügerei sollten ihr Geldinstitut und die Polizei verständigen.

Warum gehen Promis nicht rechtlich dagegen vor?

Bleibt die Frage: Warum gehen die Promis nicht rechtlich dagegen vor, wenn ihr Name für dubiose Geschäfte missbraucht wird? Das ist laut IT-Experten nicht so einfach: Die Seiten würden oft über sogenannte Domain-Privacy-Protection-Unternehmen betrieben. Die haben allein den Zweck zu verschleiern, wer tatsächlich Inhaber einer Domain ist. (ak)