AldiDrastischer Schlussstrich in der Schweiz – Ansage von Aldi Süd lässt aufhorchen

Das Handout von Aldi zeigt eine neue Filiale des Discounters in Langenfeld.

Aldi geht in der Schweiz völlig neue Wege.

Aldi hat sich in der Schweiz für eine konsequente Maßnahme entschieden. Obst und Gemüse sollen nur noch regional angeboten werden. Bald auch in Deutschland?

von Jan Voß (jv)

Erdbeeren im Winter, Weintrauben aus Südafrika, Spargel aus Peru: Bei Aldi Suisse wird es all das ab sofort nicht mehr geben. Der Discounter hat für den Schweizer Markt einen drastischen Schlussstrich gezogen.

Wie das Unternehmen mitteilte, werde ab sofort auf das Einfliegen von Obst und Gemüse komplett verzichten. Ein Schritt, der offenbar gut vorbereitet wurde.

Aldi beschreibt langen Prozess in der Schweiz

„Die Menge an Ware, die per Flugzeug importiert wird, hat in den vergangenen Jahren schon stark abgenommen“, so Aldi Suisse in einer Mitteilung vom Donnerstag (12. Januar 2023). Nach und nach seien die betroffenen Artikel auf klimafreundlichere Transportalternativen umgestellt worden.

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Ein Prozess, der nun in seiner entscheidenden Phase angelangt ist. „Per Anfang 2023 hat Aldi Suisse die Umstellung abgeschlossen und das Ziel, kein Obst und Gemüse mehr einzufliegen, erreicht“, so der Discounter weiter.

Aldi erhofft sich durch die drastische Maßnahme einen positiven Effekt auf den Umweltschutz. Jährlich sollen rund 5000 Tonnen CO2 eingespart werden, indem auf sogenanntes Flugobst verzichtet wird.

Bald auch kein Flugobst mehr bei Aldi in Deutschland?

Ein Schritt, zu dem man in Deutschland offenbar noch nicht bereit ist. Erst kürzlich machte ein Kunde auf der Facebook-Seite von Aldi Süd darauf aufmerksam, dass es Erdbeeren im Januar zu kaufen gebe.

„Ich war heute bei Euch Einkaufen und ganz ehrlich: Erdbeeren? Im Januar? So geht nachhaltig und Verantwortung nicht“, beschwert sich der Aldi-Kunde in seinem Beitrag vom Dienstag (17. Januar 2023).

Antwort von Aldi Süd lässt aufhorchen

Die Antwort von Aldi lässt aufhorchen. „Regionalität liegt auch uns am Herzen, weshalb du in unseren Filialen viele regionale Produkte findest“, so ein Pressesprecher. „Da wir auch eine ausreichende Warenverfügbarkeit für unsere Kund:innen bieten wollen, beziehen wir außerhalb der Saison einige Produkte außerhalb der Region.“

Das Unternehmen achte bei der Auswahl der Angebote aber immer auf möglichst kurze Lieferwege und eine gesunde Klimabilanz. „In dem Fall stammen die Erdbeeren aus Spanien und Griechenland, also noch innerhalb der EU“, so Aldi weiter auf Facebook.