AldiFührt der Discounter bald überall diesen XXL-Koloss ein? Es würde alles verändern

Dieses Gerät könnte für Kundinnen und Kunden in Zukunft alles verändern und das Leben unglaublich erleichtern. Aldi testet derzeit in mehreren Filialen einen XXL-Koloss. Sehen wir ihn bald überall?

von Martin Gätke (mg)

Der Wocheneinkauf gehört mit Sicherheit bei den meisten nicht zu den beliebtesten Tätigkeiten – besonders das Zurückbringen von Pfandflaschen kann nervig und zeitaufwendig sein.

Vor einer kleinen, völlig überforderten Maschine steht eine lange Schlange mit dicken Tüten voller Leergut. Ist man an der Reihe, muss man das Gerät mit einer Flasche oder Dose nach der anderen füttern: Flasche rein, warten, Flasche rein, warten. Frust pur. Und ein paar Tropfen Cola und Bier kriegt man zudem auch immer ab. 

XXL-Pfandautomat von Tomra: So funktioniert er

Seit Jahren werden Pfandmaschinen so konzipiert: eine Flasche nach der anderen. Nun könnte ein norwegisches Unternehmen diese Art der Leergutrücknahme komplett über den Haufen werfen – und unser alle Leben um diese Frustmomente erleichtern. Aldi und andere Unternehmen testen einen XXL-Pfandautomaten derzeit an mehreren Standorten. Wird er bald überall zu finden sein?

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Der norwegische Hersteller Tomra Systems ASA, der unter anderem auch Leergutrücknahmeautomaten baut, will mit seinem Tomra R1 die Märkte erobern. Kundinnen und Kunden müssen nicht umständlich eine Flasche oder Dose nach der anderen hineinwerfen, sondern in einen riesigen Schlund, der Platz satt hat. Die Maschine, die mit ihrem riesigen Loch in der Mitte ein wenig an eine XXL-Waschmaschine erinnert, kann satte 100 Plastikflaschen und Dosen gleichzeitig (!) zurücknehmen.

Wie das System funktioniert, zeigt Tomra in einem Produktvideo (oben ansehen): Kundinnen und Kunden treten mit großen Tüten voller Leergut vor den Automaten, öffnen eine Klappe (ähnlich wie bei einem Altkleider-Container) und kippen alle Flaschen und Dosen mit einem Mal hinein. Fertig. Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Anschließend arbeitet die Maschine, das XXL-Ungetüm sortiert Flaschen und Dosen selbstständig, wie an dem lauten Geschepper aus dem Bauch des Geräts zu hören ist. Ein Bildschirm zeigt dann – wie andere moderne Pfandautomaten auch – das Ergebnis und die Rückgabe-Summe an. Der Clou: Alles, was kein Pfand oder Müll ist, wird automatisch aussortiert. 

Laut Aldi Nord gehe der ganze Vorgang somit fünfmal schneller – und die Hände sollen auch sauber bleiben. Der Discounter teilt mit, dass auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bisher sehr zufrieden mit dem System sind, da es einfach zu bedienen und reinigen sei.

Aldi, Rewe, Edeka, Netto testen XXL-Pfandautomat 

Der Test in den Filialen läuft noch bis zum Juli 2023, in NRW unter anderem in Hattingen an der Rauendahlstraße 2. Auch in Norddeutschland wird das System in zahlreichen Filialen getestet, etwa in Bremen, Oldenburg oder Wilhelmshaven. 

Doch Aldi Nord ist längst nicht der einzige Discounter, der sich für den XXL-Helfer interessiert. Auch Aldi Süd, Netto, Marktkauf, Rewe und Edeka testen das System in ausgewählten Filialen. Wer schauen möchte, ob der Automat in der Nähe zu finden ist, um ihn selbst auszuprobieren, kann im Tomra-R1-Finder suchen.

Ob wir den XXL-Automaten bald in mehr Filialen finden werden, bleibt abzuwarten: Aldi teilt mit, dass die Ergebnisse nach der Testphase, die bis zum Sommer läuft, sorgfältig ausgewertet werden müssten. Dann entscheide sich, ob die Kundschaft in Zukunft weniger Pfand-Stress zu erwarten hat.