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Vorwürfe wegen WeihnachtsartikelAldi Süd nimmt Produkt sofort aus dem Verkauf

Das Logo von Aldi-Süd steht auf dem Gelände des Discounters.

ARCHIV - 16.01.2024, Hessen, Mörfelden-Walldorf: Das Logo von Aldi-Süd steht auf dem Gelände des Discounters. 

Eine Tierrechtsorganisation erhebt schwere Vorwürfe gegen Aldi Süd. Der Lebensmitteldiscounter reagiert umgehend. Im Mittelpunkt der Aufregung: ein Set Haarspangen mit Rentiermotiv.

Wer bei Aldi Süd auf die Suche nach einem „Set mit zwei Weihnachts-Haarspangen mit Rentiermotiv“ geht, wird enttäuscht. Denn: Der Discounter hat das Produkt sofort aus dem Verkauf genommen, nachdem Vorwürfe der Tierrechtsorganisation Aninova laut wurden. 

Untersuchungen sollen demnach zeigen, dass in dem Artikel Echtpelz aus China enthalten sei. Für Kundinnen und Kunden sei dies jedoch nicht erkennbar.

Aldi Süd will die Anschuldigungen prüfen und steht nach eigenen Angaben im Austausch mit dem Lieferanten. Dieser habe im Einkaufsprozess versichert, dass „kein Echtpelz sowie keine weiteren tierischen Fasern verarbeitet seien“, erklärte das Unternehmen auf Anfrage von EXPRESS.de. Dies sei vertraglich festgelegt.

Der Discounter bietet das Set seit vergangener Woche an. Kundinnen und Kunden können den Artikel bei Bedarf umtauschen. Ein Sprecher: „Bis zur vollständigen und zweifelsfreien Klärung der Sachlage nimmt Aldi Süd das Produkt vorsorglich und unverzüglich aus dem Verkauf.“ Man nehme die Hinweise von Aninova ernst. Aldi Süd betonte seine „hohen Tierwohlansprüche“.

Der Lebensmittelhändler wirbt damit, „100 Prozent pelzfrei“ zu sein und zählt zu den Unterzeichnern von „Fur Free Retailer“. Dabei handelt es sich um eine Initiative von Einzelhändlern, die sich verpflichten, auf den Verkauf von Pelzprodukten zu verzichten – „um bedrohte Tierarten zu schützen“, heißt es auf der Internetseite von Aldi Süd. Dazu bekenne man sich weiterhin, sagte der Sprecher.

Die Tierrechtsorganisation Aninova kritisierte das Verhalten scharf. „Es ist völlig inakzeptabel, dass unter dem Label eines angeblich pelzfreien Unternehmens Echtpelz verkauft wird“, sagte der Vorstandsvorsitzende Jan Peifer. Menschen griffen zu diesem Produkt, „ohne zu ahnen, dass dafür Tiere getötet wurden“. (sku, dpa)