Aldi Süd„Hackt es so langsam?“: Kundin stinksauer über Fund in Filiale – Discounter wird deutlich

Eine Aldi Süd Filiale steht in einer Fußgängerzone der Düsseldorfer Innenstadt. Aldi und Lidl drängen mit ihren Filialen mehr und mehr in die deutschen Innenstädte. (zu dpa «Vollgas Richtung Innenstadt: Discounter drängen in die Fußgängerzonen») +++ dpa-Bildfunk +++

Blick auf eine Aldi-Süd-Filiale in einer Fußgängerzone der Düsseldorfer Innenstadt: Auch Aldi musste die Preise für Tierbedarf erhöhen, das führt zu Wut bei einigen Kundinnen und Kunden.

Egal ob bei Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Penny oder anderswo – überall steigen die Preise, Verbraucherinnen und Verbraucher haben immer weniger Geld im Portemonnaie. Die massiven Preissteigerungen betreffen nicht nur Lebensmittel, sondern auch Tierbedarf. Das führt mitunter zu großem Frust bei der Kundschaft – und zu dramatischen Zuständen in den Tierheimen. 

von Martin Gätke (mg)

Die hohe Inflation in Deutschland frisst allmählich den Geldbeutel auf, im November wird die Inflationsrate voraussichtlich über der 10-Prozent-Marke bleiben, allein die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um satte 21 Prozent. 

Die Menschen haben nicht nur immer weniger Lebensmittel für ihr Geld im Einkaufswagen, auch andere Produkte sind zuletzt massiv teurer geworden: Tierbesitzer beispielsweise müssen deutlich mehr für Futter oder Katzenstreu ausgeben. Einige können sich ihre Tiere bereits nicht mehr leisten, bringen sie ins Tierheim. Doch auch die schlagen bereits Alarm.

Aldi Süd: Hohe Preise für Tierbedarf sorgen für Frust und Wut

Wer einen Hund, eine Katze oder ein anderes Haustier besitzt, muss sich nicht nur selbst mit teuren Lebensmitteln versorgen, sondern muss auch tief für seine Liebsten ins Portemonnaie greifen. Gerade für einkommensschwache Menschen eine massive Belastung: Brancheninsider gehen von rund zehn Prozent mehr für das Tierfutter aus. 

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Auch bei Aldi Süd mussten die Preise für Tierbedarf angehoben werden. Klar, dass der Frust bei einigen Kundinnen und Kunden tief sitzt. Auf dem Facebook-Account der Discounter-Kette hagelt es regelmäßig wütende Nachfragen, warum dieses oder jenes Produkt jetzt so viel kosten muss. Auch eine Katzenbesitzerin machte ihrem Unmut Luft. 

„Katzenstreu, 5 Liter 4,45 Euro. Hackt es so langsam?“, beginnt sie ihren Post. „Nicht nur, dass weniger drin ist, nein, beim letzten Einkauf haben 6 Liter 2,79 Euro gekostet, nun auch noch weniger Streu für mehr Kohle. Und so ist es mittlerweile bei allem, einkaufen macht nicht mal mehr im Discounter Spaß.“

Aldi Süd: Team zeigt Verständnis für die Wut einer Kundin

Das Social-Media-Team von Aldi Süd zeigt in seiner Antwort Verständnis über die Verärgerung, die könne man sehr gut verstehen. „Auch wir sind von den Entwicklungen an den Märkten (Rohstoffknappheit, Energiekrise, etc.) sowie der Inflation abhängig“, heißt es weiter, „genau wie unsere Hersteller, mit denen wir zusammenarbeiten.“

Einiges an den Mehrkosten, die durch die höheren Preise der Produzenten entstehen, fange der Discounter ab, habe auch die eigene Marge bereits reduziert. „Erst, als das nicht mehr möglich war, haben wir Preisänderungen an unseren Produkten selbst vorgenommen.“

Hohe Kosten für Tierbedarf: Auch Tierheime unter Druck

Die Kundin wiederum erwiderte, sich andere Alternativen suchen zu wollen. Allerdings ist Tierbedarf über alle Händler hinweg teurer geworden. Die Gründe dafür: Hohe Energiekosten und teurere Rohstoffe sorgen für höhere Herstellungskosten, die wiederum wirken sich auf die Preise aus. 

Nicht nur die Discounter, auch die Händler für Tierbedarf mussten die Preise anheben, das haben zuletzt Fressnapf und Futterhaus, die beide zu den größten Fachhändlern zählen, kürzlich gegenüber „Business Insider“ klargemacht. Auch Verpackung, Logistik und der Transport seien teurer geworden. 

Auch die Tierheime sind bereits wegen der aktuellen Situation unter Druck geraten: Während der Corona-Pandemie haben sich viele ein Tier zugelegt, nun können viele die hohen Preise für Nahrung nicht mehr zahlen. Einige wollen ihr Tier deshalb ins Tierheim bringen – allerdings sorgen die massiven Kosten auch dort für Probleme. Jedes vierte Tierheim deutschlandweit stehe mittlerweile vor dem Aus, warnt der Deutsche Tierschutzbund.