„Frage mich, ob das noch mein 'The Voice' ist“Wirft Mark Forster jetzt alles hin?

In der neuen Folge von „The Voice of Germany“ kippt die Stimmung bei Coach Mark Forster. Wirft er jetzt alles hin?

In der neuen Folge von „The Voice of Germany“ kippt die Stimmung bei Coach Mark Forster. Wirft er jetzt alles hin?

Bisher riss Mark Forster bei „The Voice Of Germany“ kaum Talente vom Hocker. In der jüngsten Ausgabe bohrte Johannes Oerding in der Wunde: „Ich habe den Eindruck, Mark wärmt hier nur den roten Stuhl.“ Es war also Zeit für ein Comeback - nicht nur für Forster, auch für ein Ex-Boyband-Mitglied und eine Ex-GNTM-Kandidatin.

Köln. Klar ist es eine (allzu) deutliche Dramaturgie: Der kleine Mark, der keine Talente abkriegt, gegen die großen Drei mit der alles überstrahlenden Soul-Queen Sarah Connor. Aber auch jenseits der vorgeschriebenen Rollenverteilung zeigte sich einmal mehr: Kaum Talente mit Ambitionen auf den Titel „Voice of Germany“ wollen diesmal von dem „Chöre“-Sänger gecoacht werden.

„Ich habe den Eindruck, er wärmt hier nur den roten Stuhl“, bohrte Johannes Oerding in der jüngsten Ausgabe der ProSieben/SAT.1-Show in der Wunde, während Sarah Connor, die sich einmal mehr nicht vor Schützlingen retten konnte, begann, den glücklosen Kollegen zu coachen. „Zeig' endlich mal, was du kannst“, feuerte sie Mark an: „Sing was oder zieh' was aus!“

„The Voice of Germany“: GNTM-Kandidatin wagt sich auf Bühne

Mark Forster selbst schwang derweil Durchhalteparolen: „Ich muss mehr auf die Kacke hauen.“ Gleichzeitig gab er sich resigniert: „Es gibt schon Momente, wo ich hinterfrage: Ist das noch mein ‚Voice of Germany‘?“

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Doch, lieber Mark, das ist es schon. So ist die Show auch eine Plattform für zweite Chance. Diese ergriff unter anderem Romy Wolf, die „Germany's Next Topmodel“-Fans wie Nico Santos („Woher kenne ich dich nochmal?“) aus der jüngsten Staffel noch ein Begriff war.

Dort hatte die 19-jährige Sächsin vor allem mit Natürlichkeit überzeugt und schließlich Platz zwölf belegt. Doch nicht nur auf dem Laufsteg machte sie eine gute Figur: „Ich bin auch seit 14 Jahren Musikerin“, erläuterte die Violinistin vor ihrem Auftritt.

„The Voice of Germany“: Kein Happy End mit Johannes Oerding

„Ein Instrument in der Hand ist aber etwas anderes als die Stimme, die dir gegeben wurde“, lautete ihr Fazit, seit sie vor einem Jahr begonnen hatte zu singen. Mit „Almost Is Never Enough“ von Ariana Grande wollte sie nun am Mikrofon durchstarten. Aber ähnlich wie Heidi Klum sah sie auch Sarah Connor eher im Mittelfeld („Heute hat es noch nicht gereicht“), und Nico bemängelte: „Mir hat die Traurigkeit des Songs gefehlt.“

Mit Frust kannte sich auch Noordin Derbali bestens aus, ebenso mit den Höhen und Tiefen des Musikbusiness: Vor 20 Jahren hatte er mit der US-Boyband Glowb die Charts erobert, Kollaborationen mit Stars wie den Pussycat Dolls inklusive. Doch wie es halt so ist: „Unsere Egos wurden zu groß“, erzählte der 42-Jährige. Es folgte der Bruch in der Band, die Karriere lag auf Eis, stattdessen schulte Derali zum Sozialpädagogen in einer Jugendeinrichtung um und gründete eine Familie.

Derart geerdet und „glücklicher denn je“ wagte Noordin nun den mutigen Schritt nach vorne, und zwar mit „Treat You Better“ von Shawn Mendes. Und siehe da, ein Kreis schloss sich: „Du gefällst mir immer besser“, so Sarah Connor, die im Laufe ihrer Karriere bereits so manchem Boygroup-Sänger begegnete. Mit ihr an seiner Seite geht Noordin in die Battles.

„The Voice of Germany“: Metal-Sänger landet bei Mark Forster

Ein Weg, der Josua Schwab aus Osnabrück verwehrt blieb: Bereits als Teenager war der Sänger und Gitarrist von Johannes Oerding gecoacht worden, und zwar in der KIKA-Show „Dein Song“. Der wunderbare Kreisschluss stellte sich bei ihm jedoch nicht ein: Seine Performance von Lottes „Pauken“ nahm seinen einstigen Mentor nicht mit: „Mir fehlt etwas die Würze.“ Eines stellte Oerding jedoch klar: „Hier ist ein Musiker, der liebt, was er tut.“

Das trifft sicher auch auf Alex Kerski zu, auch wenn seine Musik erstmal keine Assoziationen zarter Liebe zuließ. „Ich mache etwas ziemliches Unübliches für ‚The Voice‘“, wusste er von Anfang an - um dann aus den Tiefen seiner Eingeweide „Psychosocial“ der Metal-Band Slipknot auf die Bühne zu gurgeln. Das traf die Coaches eher unvermittelt - bis auf Forster, der zwar nicht gerade für Gitarrenzerstörung steht, aber gute Gutturale zu schätzen wusste.

Beim letzten Ton drehte er sich um und war verblüfft: „Du siehst ja ganz anders aus!“ Und so zeigte sich anhand des unauffälligen Alex, dass die Unauffälligsten oft die lautesten Töne produzieren können. „Wir gründen gemeinsam eine Band namens ‚Hardchöre‘“, fantasierte der begeisterte Mark Forster prompt. So war am Ende der Sendung auch der Käppi-Träger zumindest ein bisschen versöhnt mit der Welt und wird „The Voice“ sicher noch eine Weile erhalten bleiben. (tsch)