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„Das perfekte Dinner“Sabrina serviert explosives Dessert – dann geht etwas schief

Das perfekte Dinner (Vox, 22.02.2022)
Gastgeberin Sabrina ist konsterniert. Eines ihrer „königlichen“ Desserts hat beim Anrichten Bekanntschaft mit dem Fußboden gemacht.

Gastgeberin Sabrina (stehend) ist beim „perfekten Dinner“ konsterniert. Beim Servieren der Desserts passierte ein Missgeschick. Ihre Gäste Simone, Marcus schauen zu.

Damit hat Sabrina (41) aus Ketsch nicht gerechnet: Zum Abschluss ihres Menüs hätte es „zwischen dem Marzipan-Mohn-König und der roten Helene“ spektakulär „knistern“ sollen – so zumindest der vielversprechende Titel des Desserts. Stattdessen geht in wabernden Nebelschwaden einiges zu Bruch ...

Ketsch liegt 18 Kilometer südlich von Mannheim, und damit scheint bereits fast alles über die baden-württembergische Gemeinde gesagt. Landschaftliche Schönheiten und kulturelle Denkmäler blendet „Das perfekte Dinner“ nämlich aus.

Beim zweiten Teil der Mannheimer Gourmet-Runde konzentriert sich die Kamera auf das Wohngebiet, in dem sich das Eigenheim von Gastgeberin Sabrina („Willkommen in unserem Paradies“) befindet, sowie den freundlichen Metzger ihres Vertrauens, in dem die 41-Jährige den Rinderbraten für den Hauptgang erwirbt.

„Das perfekte Dinner“ (Vox): Sabrina baut „schiefen Turm von Bangkok“

Umtriebigkeit im Vertrauten verspricht auch Sabrinas Menü. „Nicht reisen und dennoch genussvoll speisen“ klingt nach maximaler Lebensfreude in immer noch pandemisch restriktiven Zeiten, dazu mit poetischem Anspruch:

  • Vorspeise: Der schiefe Turm von Bangkok steht in Pisa
  • Hauptspeise: Madame Berta stampft auf Erdgemüse mit geräuchertem Knobi
  • Nachspeise: Zum Abschluss knistert es zwischen dem Marzipan-Mohn-König und der roten Helene

Und tatsächlich lässt es sich zum Auftakt trefflich über den „schiefen Turm von Bangkok“ stolpern: Hier gehen fruchtige Mango und Avocado eine innige Verbindung mit Büffelmozzarella, Rucola, einem Spiegel aus eingekochtem Orangensaft und hausgebackener Focaccia. „Sie gibt wieder, wie wir sind“, sagt Thailand-Fan Sabrina über ihre Vorspeise und die italienischen Wurzeln ihres Ehemanns Antonio. „Er kann ganz toll Gemüse schnippeln, wegräumen und die Kinder betreuen, während ich koche“, beschreibt Sabrina die an diesem Tag besonders nützlichen Qualitäten ihres Gatten.

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„Das perfekte Dinner“ (Vox): Sabrinas Nachtisch ist eine sanfte Explosion

Dabei gibt ihm der Hauptgang besondere Gelegenheit zur Verwirklichung: „Madame Berta stampft auf Erdgemüse mit geräuchertem Knobi“ meint ein aromatisches Boeuf Bourguignon. Den klassischen Schmor-Eintopf zerlegt Sabrina allerdings („Ich will es etwas moderner“) in seine Einzelteile: Das Gemüse, allen voran die ganz gelassenen Möhren, liegt etwas vom Fleisch. „Bisschen schwer zu schneiden“: Simones Kritik an der Handlichkeit ist allerdings die einzige Kritik an dem Entrée. Die einhellige Meinung zu „Madame Berta“ & Co.: „Lecker und superzart.“

So gut, so sympathisch-bodenständig. Doch für den Nachtisch hat Sabrina einen Knaller geplant oder besser gesagt: Eine sanfte Explosion. Auf Patisserie-Seiten im Internet habe sie die Anregung für ihr Dessert gefunden: Eine Mousse aus Mohn und weißer Schokolade auf Biskuitboden, übergossen mit einer roten Spiegelglasur („Mirror Glaze“) und Knisterbonbons aus jeder Kinderheit der 80er-Jahre. „Wie der Hermelinmantel eines Königs“, überreißt es Connaisseur Marcus sofort, und beim Stichwort „rote Helene“, mit der der King ja heftig knistern soll, weiß Simone Bescheid: „Birne!“ Genau, und zwar im Glühwein-Kardamom-Sud.

Sabrina versuchte sich am 22. Februar 2022 bei Vox als Gastgeberin für „Das perfekte Dinner“.

Sabrina versuchte sich am 22. Februar 2022 bei Vox als Gastgeberin für „Das perfekte Dinner“.

Für ein bisschen „Game of Thrones“-Atmosphäre sorgt bei „Das perfekte Dinner“ allerdings der Clou: Trockeneis, das die Kreation beim Servieren aufs Schaurig-Schönste umwabert. Disco-Schwaden wie in den 1980-ern, dazu passend die Knallbonbons: Marcus verliert sich schon in Kindheitserinnerungen, und Jürgen staunt: „Dass nicht die Rauchmelder angehen, ist alles.“

„Das perfekte Dinner“ (Vox): Sabrina serviert Dessert – dann geht etwas schief

Doch inmitten der Begeisterung passiert das Unaussprechliche: Einer der royalen Türme stürzt beim Servieren um, und schnell verdampft der Anspruch zumindest bei einem der Spektakel. Dass Sabrina am Ende mit 32 Punkten („War ein gutes Dinner, aber kein perfektes“) hinter Vortages-Gastgeber Marcus zurückbleibt, hängt aber nicht am Dessert-Unfall, eher hinterließ „Madame Berta“ keinen bleibenden Eindruck in der Runde.

Und Sabrina, Polizeioberkommissarin in Elternzeit, hat die ersehnte Abwechslung erlebt: „Ich saß gelangweilt herum, da hat mich mein Mann beim ‚Perfekten Dinner‘ angemeldet.“ Gute Idee: Mit zwei Kindern (fünf Jahre und 16 Monate alt) zu Hause – da kann ein bisschen Chaos nicht schaden. (tsch)