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Karaoke-Maschinen verkauftMax Giesinger über seinen peinlichen Moment mit No Angels

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Auf der Bühne ist Max Giesinger zu Hause. Hier sieht man den Sänger bei einem Konzert zum Gedenken an die Opfer des Terroranschlags von Halle am 9. Oktober 2019.

Köln – 2020 ist sein Jahr: Max Giesinger (31) hat im VOX-Tauschkonzert „Sing meinen Song“ voll in die Herzen der Fans getroffen, eine Autokino-Tour beendet, plant die nächste Tournee (am 21. November soll er in Düsseldorf spielen) und hat gerade die hochgelobte Akustik-Version seines Hitalbums „Die Reise“ vorgelegt – und das nur vier Jahre nach seinem ersten Riesen-Erfolg „80 Millionen“. Viele Gründe für ein langes Interview.

Was hat die Corona-Zeit mit Ihnen gemacht? Max Giesinger: Ich war gezwungen, alles runter zu fahren, habe dabei gemerkt, was ich wirklich für mein Leben brauche, was nicht. Ich habe mir vorgenommen, die guten Einflüsse mitzunehmen und hoffe, dass ich sie auch in normalen Zeiten nicht vergesse. Man muss nicht immer mit 180 auf der linken Spur der Autobahn fahren, auf jeder Hochzeit tanzen! Ich habe sogar mit dem Kochen angefangen.

Was bringen Sie heute auf den Tisch? Ich war gerade einkaufen, der Kühlschrank ist prall gefüllt, es gibt Shrimps-Pasta mit Sahnesoße. Bin mal gespannt, denn das letzte Mal ging das noch komplett in die Hose. Die Shrimps waren hart wie Gummi. Am Anfang hab ich ein paar Fehler gemacht, aber es wird immer besser von Tag zu Tag.

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In diesen Tagen erscheint Ihr neues Album, das bereits hochgelobt wird – obwohl es eigentlich das alte ist, denn es enthält die Songs Ihrer Platte „Die Reise“… … aber die haben einen neuen Anstrich bekommen, wurden auf Akustik getrimmt. Und als Akustik-Fan war es für mich immer ein großer Traum, so ein Album zu machen. Auch wenn es keine neuen Songs sind, so ist es doch das schönste und emotionalste Album meines Lebens geworden. Die Songs sind durch die neue Farbe noch besser geworden.

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Max Giesinger war Coach bei der 8. Staffel „The Voice Kids“. Hier sieht man ihn bei der Aufzeichnung der Show am 4. Februar 2020 in Berlin.

Ist schon erstaunlich: Vor vier Jahren erschien Ihr Song „80 Millionen“, danach sind Sie fast über Nacht vom Geheimtipp zum Star geworden. Haben Sie das damals erwartet? Das kam für mich genauso überraschend wie für alle anderen. Ich habe mich deswegen auch so verhalten. Weil ich nicht wusste, wie lange das mit dem Erfolg dauert, habe ich 2017 rund 220 Konzerte gespielt, alles mitgenommen, was ich kriegen konnte. Dann merkte ich, dass das zu viel für mich war und ich mein Privatleben völlig vernachlässigt hatte. Ich hab deswegen alles etwas runtergeschraubt, mich nicht mehr verrückt gemacht.

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Wie ist es jetzt bei Ihnen? Alles ist entspannter. Ich freue mich, dass ich mit meinem Hobby mein Leben gestalten kann. Ist schon toll, wenn man überlegt, dass alles mit dem Gedanken begann, doch mal Gitarrenunterricht zu nehmen.

Glauben Sie, dass der Erfolg Sie verändert hat? Je weiter man oben ist, desto mehr muss man aufpassen und sich in der Öffentlichkeit einschränken… Ich versuche, mein Leben weiterhin so normal wie möglich zu gestalten. Ich denke auch nicht, dass es unbedingt der Erfolg ist, der einen verändert, sondern das Verhalten der Menschen um einen herum lässt einen vorsichtiger werden. Man wird oft beobachtet, es wird getuschelt, heimlich fotografiert. Als Mensch der von außen als „erfolgreich“ wahrgenommen wird, steht man auch im Privatleben oft im Mittelpunkt, auch wenn man das nicht immer so möchte.

Sie wurden und werden mit Ihren Soft-Songs gern hochgenommen. Ärgert Sie das? Zu Beginn habe ich auf solche Sachen reagiert, da war ich sauer. Mittlerweile stehe ich da drüber, ich habe gecheckt, dass ich verloren gehe, wenn ich jedem gefallen will. Und wenn auf der einen Seite die Zahl der Fans zunimmt, wächst natürlich auf der anderen Seite die Zahl derer, die einen nicht ganz so dufte finden. Das ist in Ordnung und gehört dazu.

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Max Giesinger bei der Bambi-Verleihung am 21. November 2019 in Baden-Baden.

Wenn wir mal zurückblicken, sehen wir, dass Sie vor fast 20 Jahren Ihre ersten Bühnenauftritte hatten – damals in der Band mit dem krawalligen Namen Deadly Punks – waren Sie wirklich ein Punker? War ich nie, ich war eher das Gegenteil, ein Popper – oder vielleicht so was wie ein Pop-Rocker. Wenn’s zu hart wurde, war ich immer raus.

Wie sind Sie dann zu den Deadly Punks gekommen? Es gab an meinem Ort nur wenig Leute, die Musik machten, ich war einer davon, spielte Gitarre. Irgendwann hat das eine Band von der Realschule mitbekommen und mich gefragt, ob ich einsteigen möchte. Wollte ich, mir war egal, wie sie hieß, was sie machte – Hauptsache Musik. Danach kamen andere Bands – zum Schluss eine mit dem Hammer-Namen Bud Spencer Group, da ging’s ganz rockig zu. Wir hatten ein paar gute Songs. Aber es hat sich noch nicht so angefühlt, als seien wir ankommen.

Sie fallen auch durch Ihre Texte auf. Damit haben Sie angefangen, als Sie keiner kannte. Ist es schwerer, als Star in einer heilen Welt Texte zu schreiben, die alle verstehen? Falls diese „Heile Welt“-Vorstellung für irgendeinen „Star“ zutreffen sollte, wäre es für ihn definitiv schwieriger, mit seinen Texten zu berühren. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass viele Sehnsüchte gleich bleiben, obwohl man sich viele Wünsche erfüllen könnte. Ich bin da sehr entspannt und versuche, so normal wie nur möglich zu leben.

Was heißt das? Ich wohne in einer Bude neben meinem besten Freund. Ich würde mal sagen: ein etwas gehobenes Studentenleben, wo man auch mal im Restaurant essen geht. Und die Dinge, bei denen es um Liebe und Beziehungen geht, verändern sich ja nicht wirklich, auch wenn man ein paar Alben mehr verkauft.

Die neue deutsche Popmusik ist beliebt. Es kommen immer mehr Leute dazu. Angst, dass es eines Tages auch wieder totgeritten wird, weil sich so viele aufs selbe Pferd setzen? Das Pferd müsste ja längst tot sein. Für einen guten Song gibt’s immer wieder ein Plätzchen auf dem Sattel. Da ist ausreichend Raum für alle. Am Ende entscheiden die Leute, was sie hören wollen. Der Hype wandert eh alle Jahre weiter.

Könnte man heute noch was im Netz finden, was sie selbst peinlich finden? Ich habe auf Messen eine Zeit lang Karaoke-Maschinen verkauft. Da spukt irgendwo noch ein Video auf Youtube rum, bei dem ich »Daylight« von den No Angels singe und die Leute animiere. Ich war ein ganz schön motivierter Verkäufer (lacht).

Max Giesinger ist eine Casting-Entdeckung

Max Giesinger (geboren am 3. Oktober 1988 in Waldbronn) machte sein Abi in Karlsbad. Anschließend ging er für Work & Travel nach Australien und Neuseeland. 2011 belegte er bei der Show „The Voice of Germany“ den 4. Platz.

2014 dann sein Debütalbum „Laufen lernen“. 2016 folgte „Der Junge, der rennt“ mit den Single-Erfolgen „80 Millionen“ und „Wenn sie tanzt“. 2018 war er Coach bei „The Voice Kids“. 2019 dann der Singlehit „Auf das, was da noch kommt“ (mit Kollegin Lotte). In der aktuellen Staffel von „Sing meinen Song“ dabei. Er ist Botschafter von „Herzenssache“, engagiert sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Er wohnt in Hamburg.