So nämlich! Selbst schuld, wenn man sich ihn, den „Juror Gnadenlos“ aus „Let's Dance“, als Gastjuror einkauft. „Wenn ihr den Llambi wollt, dann kriegt ihr ihn auch!“, raunzte Joachim Llambi das Publikum von „Grill den Henssler Sommer-Special“ in Magdeburg an, als es ihn wegen seiner harten Kritik ausbuhte. Und zwar bei der allerersten Wertung!

Gleich mal klare Verhältnisse schaffen. Denn schließlich ist Llambi nicht nur Gern-Esser, sondern auch Halbspanier. Also vom lukullischen Fach, denn im „Mallorca-Special“ ging's auch um spanische Gerichte.

Mit Isi Glück, Lorenz Büffel und Malle-Urgestein Mickie Krause war laut Laura Wontorra das „Who is Who von Mallorca“ da, um unter der Führung von Koch-Coach Ali Güngörmüş endlich mal Steffen Henssler abzukochen.

Als Geheimwaffen hatte das Party-Trio gute Laune, Bier und Geschenke dabei. Die Küchen-Competitions wurden nach Stimmungshits benannt (“Schatzi, schenk mir ein Foto“, „Einer geht noch!“, „Das rote Pferd“) und der Impro-Gang mit Zutaten bestückt, die eine Hommage an die Gäste sein sollten (Büffel-Steak, Glücksklee, krause Petersilie).

Joachim Llambi ätzt wie bei „Let's Dance“: „Das kannste in den Teich schmeißen“

Es kann kein allzu großer Spoiler sein: Das Ganze ging nach hinten los. Dass den fröhlichen Drei von der Party-Insel aber die Stimmung im Halse stecken blieb, lag nicht nur an Grill-Hexer Henssler. Hauptdarsteller wurde Joachim Llambi. Der zog mit seiner harten, aber leider fundierten Kritik den Schunkelprofis sämtliche Partyzähnchen.

Um das, was die Promis beim Impro-Gang servierten, gut zu finden, „muss man schon die ganze Nacht durchgemacht haben“, monierte Llambi mit feurigen Augen, aber eiskalt und sezierte: „Das Brot irritierte, das Fleisch war drüber, die Avocado lieblos.“ Er verpasste den Promis mit fünf Punkten gleich mal einen richtigen Downer. Wer hätte gedacht, dass am GDH-Pult mal nicht Christian Rach der mit der kratzigsten Unterhose sein würde?

Aber: Es wurde nicht besser für die Promis. „Das ist 'ne deutsche Füllung wie aus dem 'Gasthof Schwarzer Adler', da fehlt das Feuer“, höhnte Llambi über Lorenz Büffels Vorspeise (Gefüllte Calamari mit gegrilltem Salat) ab. „Das sind verkochte Kartoffeln, dafür müsste ich minus sieben Punkte geben“, schwadronierte er über Isi Glücks misslungene Patatas Brava (Bratkartoffeln), die es zu den Wachteln in der Hauptspeise geben sollte.

Den Vogel schoss Llambi aber bei Mickie Krauses Dessert (Mandelkuchen, Zitrusfrüchte und süße Mojo Verde) ab. „Wenn das ein Mandelkuchen ist, dann wird Christian Rach Sieger von 'Let's Dance 2026'. Von der Mojo Verde kriegste abstehende Ohren.“ Gesamturteil: „Das könnte man da hinten in den Teich schmeißen!“ Vier Punkte - Tagesminimum!

Wird Christian Rach Sieger von „Let's Dance 2026“?

Lorenz Büffel, der eigentlich Stefan Scheichel-Gierten heißt und als „der Büffelmann“ ein begnadeter Entertainer ist, aber leider kein Kochexperte, verlor sich im Chaos seiner Küche - und sein Koch-Coach Güngörmüş in stummer Verzweiflung. Büffel-Scheichel-Gierten war stark bei der gesungenen Wahl der Tellerfarbe (“Blau wie das Meer, voll wie der Strand“) und beim Verteilen von Geschenken an Laura Wontorra (“Großartig, da ist mein Karnevalskostüm schon fertig“), aber am Grill doch überfordert. „Ali, du musst mir alles sagen.“ Tat der, aber trotzdem gewann Henssler 26:20.

Isi Glück war zwar engagiert (Wontorra: „Die wirkt hochprofessionell“) und ehrgeizig (“Ich will das schon cool machen“), rutschte dann aber auf ihren eher matschigen Bratkartoffeln aus. Sahen auch Rach und Jana Ina Zarrella so. Und schon hatte Glück bei ihrem glücklosen GDH-Debüt ebenfalls 20:26 verloren.

Krause, schon dreimal dabei und bislang mit ausgeglichener Bilanz (je ein Sieg, eine Pleite und ein Remis), stolperte beinahe wörtlich über sein Mandelküchlein. Denn dessen Boden geriet derart verkokelt, dass Wontorra und später auch Llambi einen Top-Vergleich bemühten: „Das ist ein Eishockey-Puck!“ Rach wollte mit dem Kokelteil „Frisbee spielen“. Da konnte Zarrella (“Ich bin heut mit Bad Boys unterwegs“) noch so sehr versuchen, was schönzureden (“Ich fand die Mandelsplitter schön“), Krauses krude Köstlichkeit geriet zur Kuchen-Komplett-Katastrophe. 15:23 für Henssler.

„Zivi Howan“ macht Steffen Henssler stolz

Henssler musste eigentlich nur immer was Vernünftiges auf den Teller bringen. Und das tat er. „Leck mich am Arsch, ich glaub, das wird wirklich lecker“, staunte er über sich und sein Hauptgericht. Für den Impro-Gang hatte er sogar eine 10 von Zarrella bekommen. Und auch wenn Llambi nicht der Aufforderung von Wontorra nachkam (“Joachim, heute ist Salsa 'ne Soße. Zeig mal öfter die 10“), war Hensslers Sieg nie gefährdet.

Zumal er auch noch zwei Küchen-Competitions gewann. Beide Male im Team mit seinem „Zivi Howan“, dem heimlichen Publikumsliebling. Der zeigte körperliche Höchstleistungen für seinen Chef. Erst zog er fürs Paddeln im Seebühne-Weiher fast komplett blank (weil er keine Wechselklamotten dabei hatte). Dann schlürfte er routiniert mit der von Henssler gebastelten Strohhalm-Pipeline Plörre aus dem Sangria-Eimer, dass der Chef richtig perplex war: „Was hast du für 'nen Zug am Leib? Ich bin stolz auf dich.“

Nur die letzte Küchen-Competition, die er solo bestreiten musste, verlor Henssler. Er nahm's gelassen. „Man muss auch mal gönnen können.“ Recht so, denn da stand es schon 83:61.

Erdrutschsieg am Grill: Steffen Henssler gewinnt 106:76

Am Ende schenkte Henssler den mallorquinischen Party-People saftig ein. 106:76 grillte er sie ab. Das ist der höchste Sieg in einem Sommer-Special und der dritthöchste Sieg aller GDH-Zeiten. Nur 2013 und 2021 gab es zwei Grill-Partys, die mit je 32 Punkten Vorsprung gewonnen wurden - natürlich auch von Henssler.

„Der ist on Fire“, sagte Jana Ina Zarrella zutreffend. „Bei dem läuft's noch“, stimmte Llambi zu. Ali Güngörmüş konnte am Ende auch wieder lachen. Er dürfte aber noch länger an seinen 23. Einsatz als Koch-Coach zurückdenken. Mickie Krause auch. Aber immerhin bewies der grillsportlichen Trotz: „Das war 'ne Katastrophe. Aber: Ich komme wieder!“ (tsch)