„Kitchen Impossible“Gegner blamieren Mälzer mit Pommes und Pizza – „Finde es respektlos“

Das seltsame Pommes-Krönchen auf dem Kartoffelknödel verwirrt Tim Mälzer und Sepp Schellhorn.

Das seltsame Pommes-Krönchen auf dem Kartoffelknödel verwirrt Tim Mälzer und Sepp Schellhorn.

Geballtes Küchentestosteron bei „Kitchen Impossible“: Zum ersten Mal fand ein Generationen-Duell statt – Tim Mälzer und Sepp Schellhorn gegen die Healthy Boy Band Felix Schellhorn, Philip Rachinger und Lukas Mraz.

Sepp Schellhorn beschrieb die Healthy Boy Band als „drei durchgeknallte Typen aus Österreich“. Einer davon: sein Sohn Felix. Eigentlich sahen Tim Mälzer und sein österreichischer Kollege das „Kitchen Impossible“-Duell als „pädagogische Maßnahmen“, um den Höhenflug der „Krabbelgruppe“ zu beenden. Respekt vor den „alten Säcken“? Hatten die Jungspunde sicher nicht!

Deshalb schickten sie Mälzer und Schellhorn Senior nach Zürich, wo Markus Stöckle im „Rosi“ Gasthausküche mit Molekularküche verbindet und „bayerisches Absurdistan“ konzipiert. Die Challenge: Pommes, Kartoffelknödel und ein Cordon Bleu – allerdings mit molekularen Tricks zubereitet.

Vor allem das Pommes-Krönchen stellte die beiden Köche vor ein unlösbares Rätsel: Kartoffel? Speckschwarte? Nudel? Süßkartoffel? „Beim Knödel, was da drüber ist, habe ich zum allerersten Mal bei 'Kitchen Impossible' nicht ansatzweise eine Idee“, setzte Mälzers Spürsinn aus. Schellhorn nahm lieber mal frittierte Kartoffelsticks aus dem Supermarkt mit.

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Tim Mälzer in Rage: „Seppel, reiß dich zusammen! Schalt dein Hirn ein!“

„Knödel müsste ich eigentlich können“, übernahm er siegessicher den Teil des Gerichts. Beim Kartoffelschälen der Schock! „Du hast ernsthaft blaue Kartoffeln gekauft?“, schimpfte Mälzer. „Du hast gesagt, du bist Master of Kartoffel!“

Zum Glück waren auch gelbe dabei, trotzdem war der Teig zu zäh. „Das hat mich wahnsinnig geärgert, dass ich so beschissene Knödel gemacht habe“, schämte sich Schellhorn. Mälzer schrie ihn an: „Seppel, reiß dich zusammen! Du bist der Kartoffelkönig! Mensch, schalt dein Hirn ein!“ Schellhorn war in Schockstarre. Dann packte Mälzer selber an und versuchte, die Knödel zu retten.

Blieb das Pommes-Problem. Originalkoch Stöckle grinste: „Die Kartoffelchips aus dem Laden, die hätten vielleicht ihren Arsch gerettet.“ Vernichtend war das Urteil der zehnköpfigen Jury aus Angestellten und Stammgästen: „Die Pommes sind nicht mal Pommes“ und „Der Knödel war sehr hart“. Das Ergebnis: 5,1 Punkte.

„Kitchen Impossible“: Pizza stürzt Mälzer in „kulinarische Depression“

Das Pommes-Drama sollte in Kopenhagen noch getoppt werden. „Das kann doch nicht deren Ernst sein?“, schaute Schellhorn entgeistert auf die Pizza in der schwarzen Box. „Wegen dem muss man nicht nach Kopenhagen fahren!“ Mälzer stand vom Tisch auf: „Das geht mir auf den Sack. Ich rutsche gerade in eine kulinarische Depression. Du machst das alleine, ich fahre nach Hause.“ Er ging raus. Und kam wieder rein: „Ich habe grad keine Motivation. Ich muss mich selber aus dem Loch herausholen.“ Die Provokation der drei „ungezogenen Kleinkinder“ machte ihm schwer zu schaffen: „Ich finde es respektlos!“

Doch die Pizza von Christian Francesco Puglisi, der früher im Noma gearbeitet hatte, war eine echte Herausforderung. Alle Zutaten wurden selbst hergestellt, auch der Mozzarella. Doch der ganze Ärger blockierte die Köche so sehr, dass sie auf die einfachste Lösung nicht kamen. Der Teig schmeckte nach Brot, der Ofen war viel zu heiß, die Pizza völlig verbrannt. „Das haben wir richtig verkackt“, lautete Mälzers Fazit. „Das sind die traurigsten Pizzen, die ich je gesehen habe.“ Er fand sogar „eine Null-Punkte-Wertung angemessen“. Die Jury vergab immerhin 3,9 Punkte.

„Kitchen Impossible“: Die Healthy Boy Band fühlt sich unterfordert

Vermeintlich einfach sah auch die erste Aufgabe für Felix Schellhorn, Philip Rachinger und Lukas Mraz in Frankfurt am Main aus: Grüne Soße, Chittara-Spaghetti mit Tomatensoße und das Dessert „Frivoler Mozart“ von Mario Lohninger.

„Das ist ja lächerlich, Spaghetti und ein pochiertes Ei mit Grüner Soße“, kam bei den Jungköchen ein „Gefühl von Unterforderung“ auf. Das schwand schnell, als ihnen dämmerte: Lohninger kocht grundsätzlich glutenfrei. Felix Schellhorn verzweifelte schon bei der Mehlauswahl: „Da wusste ich, dass keiner von uns das in irgendeiner Form so hinbekommt.“

Mälzers teuflischer Plan, das Trio gegeneinander aufzuhetzen, ging auf. Als der Zwei-Sterne-Koch Lukas Mraz eine Schokosahne machte, schritt Rachinger ein: „Das ist falsch!“ Damit fing der Zoff an. Mraz patzte zurück: „Du stehst nur rum und sagst allen, was scheiße ist!“ Schellhorn gab zu: „Sepp und Tim haben uns auf alle Fälle gebrochen. Wir sind das erste Mal divided.“ Dafür waren die 6,6 Punkte ganz ordentlich.

„Kitchen Impossible“: Gesamtsieg dank „Drei-Sterne-Zerstörermodus“

Ab nach London mit dem Dreigespann. „Häh? Was ist das?“ Die Reaktion auf die vier Drei-Sterne-Teller war Ratlosigkeit. Doch Philip Rachinger hatte eine heiße Vermutung: Dahinter steckte sein ehemaliger Chef im Sketch, Pierre Gagnaire, beziehungsweise der Küchenchef Johannes Nuding.

Langustine in vier Variationen – für Mälzer „vielleicht eins der perfektesten Gerichte der Welt“. Entsprechend nervös und ehrfürchtig gingen die Drei ans Werk.

Dann schaltete Rachinger auf „Drei-Sterne-Zerstörermodus“ und zeigte, was er gelernt hatte. Am Ende fehlten nur Perfektionismus und Präzision. Die 5,4 Punkte reichten der Healthy Boy Band locker zum Gesamtsieg. (tsch)