„War selbst überrascht"Vor Halbfinale: Kölner Ludi hatte bei DSDS ganz andere Ziele

1759048

DSDS-Kandidat Daniel (Ludi) Ludwig beim Auslands-Recall auf Mykonos.

von Paulina Meissner (mei)

Köln – Der Kölner Daniel Ludwig ist der Paradiesvogel der aktuellen Staffel „Deutschland sucht den Superstar“ und hat sich mit seiner offenen, fröhlichen Art vom Casting bis ins große Halbfinale (Samstag, 27. März) gekämpft.

  • Kölner Daniel Ludwig steht im DSDS-Halbfinale
  • EXPRESS hat den 24-Jährigen vor seinem Auftritt gesprochen
  • Das sagt er zum Aus von Dieter Bohlen

Der Kölner Daniel Ludwig besser bekannt als „Ludi“ ist angehender Sänger, Influencer, Make-up-Artist und dürfte dem ein oder anderen schon vor seiner DSDS-Zeit bekannt gewesen sein. EXPRESS hat den 24-Jährigen vor seinem großen Auftritt am Samstag (27. März) zum Interview getroffen... 

Ludi! Am Samstag steht endlich das große Halbfinale an – und das auch noch live. Kannst du das fassen und steigt die Aufregung bei dir langsam? Ludi: „Ich stand heute sogar schon auf der Bühne und habe Probe gesungen und muss gestehen, jetzt so mit dem Feeling kommt auch das Bauchgefühl, aber die Nervosität hält sich bislang in Grenzen. Es ist eher Vorfreude, also eine positive Nervosität.“

Alles zum Thema Dieter Bohlen

Bist du traurig, dass Dieter Bohlen bei den großen Live-Shows nicht dabei sein kann? Wird es dadurch anders?

„Für mich gehört Dieter Bohlen halt zu DSDS, aber am Ende des Tages geht es natürlich für mich darum, mich zu präsentieren und von daher sehe ich das natürlich mit einem weinendem Auge, muss aber auch positiv in meine Zukunft blicken.“

Du bist ja schon in vielen TV-Shows aufgetaucht: „Let's Glow – Die Make-up-Challenge und „First Dates Hotel auf VOX. Das hatte ja auch nicht immer was mit Gesang zu tun. Böse Zungen könnten behaupten du suchst einfach nur das Rampenlicht? Was sagst du dazu?

„Lustigerweise war der Auftritt auch bei „Let's Glow“ für mich eine Möglichkeit, um meine Talente in die offene Welt rauszutragen. Dadurch, dass dort der Schwerpunkt beim Make-up lag, hatte ich dort die Möglichkeit die eine kreative Ader auszuleben und gerade jetzt bei DSDS, da in Kombination mit dem Make-up auch mein anderes Talent, nämlich den Gesang darzubieten. Von daher würde ich nicht unbedingt das Argument unterstützen mit Aufmerksamkeit, aber natürlich bin ich immer auf positives Feedback gespannt und freue mich auch über konstruktive Kritik, um weiter an mir arbeiten zu können.“

Haben dir die vorherigen TV-Erfahrungen bei DSDS geholfen?

„Tatsächlich ja. Der Auftritt bei „Let's Glow“ war für mich etwas ganz Neues. Da hat man dann auch schon gelernt ‚Okay, wie präsentiere ich mich? Wie entspannt kann ich sein?‘. Ich war damals noch relativ unentspannt und habe noch mehr darauf geachtet, was ich wie sage, um niemandem auf den Schlips zu treten. Diese Erfahrung hat mir auf jeden Fall geholfen, bei DSDS entspannter mit mir und der Situation umzugehen.“

Jetzt mal ganz ehrlich: Hast du denn von Anfang an damit gerechnet, dass du so weit kommst? Oder warst du selbst etwas überrascht? „Ich bin dann doch eher überrascht gewesen (lacht). Mein einziges Ziel war tatsächlich durchs Casting zu kommen. Ich wollte einfach nur den Teil überstehen und positiv aus der ganzen Situation rausgehen. Natürlich wünscht man sich dann aber mit jeder Etappe, die man erreicht, dann doch noch ein Stück weiterzukommen. Ich bin dankbar dafür, dass die Reise machen durfte und lernen zu können, mir nicht selbst im Weg zu stehen, sondern mich feiern zu dürfen und das dann auch offen nach außen zu tragen.“

Hat sich durch deinen Erfolg bei DSDS etwas an deiner Zukunftsplanung geändert? Willst du ab jetzt statt auf Make-up mehr auf die Musik und den Gesang setzen? „Ich würde am liebsten beides weiterverfolgen. Ich glaube, dass bei mir alle Talente oder alle kreativen Auslebungen, die ich habe, wäre es am schönsten, mit dem Make-up weiterzumachen, aber das dann zusätzlich mit dem Gesang zu kombinieren. Ich habe durch DSDS jetzt auch die Selbstsicherheit, so etwas hochzuladen und fühle mich bestätigt, dass es auch ankommt und gut ist.“

Du bist erfolgreicher Make-up-Artist und stichst mit deinem extravaganten Look auch mal raus. Auf Instagram betonst du: „Beauty is genderless“ Dennoch: Wie ist es als Mann geschminkt durch Köln zu laufen, gibt es da immer noch blöde Sprüche oder ist das mittlerweile kein Thema mehr? „Ich muss tatsächlich gestehen, ich bin aufgrund der Offenheit und der Diversität nach Köln gezogen. Erst in Köln habe ich mich auch wirklich frei entfalten können und finde es schön, dass hier viele Menschen auch positiv auf mich reagieren und sagen, dass sie das toll finden, was ich mache. Aber, und das bezieht sich glaube ich nicht nur auf Köln, sondern auch auf die allgemeine Gesellschaft, es gibt immer noch viele, die in Geschlechter-spezifischen Rollen denken und dementsprechend nicht ganz so begeistert sind, dass sich ein männlicher Mitbürger Make-up ins Gesicht pinselt. Doch es sind tatsächlich größtenteils positive Reaktionen, das passiert mir häufiger.“

Und in deiner Freizeit: Was liebst du an deiner Heimat Köln, wo bist du besonders gerne unterwegs? „Ich muss gestehen, ich liebe mein Zuhause, ich bin super gerne in meiner Wohlfühlzone. Ich bewege mich aber auch super gerne mit anderen bunten und queeren Menschen auch auf der Schaafenstraße, da ist die Dragqueen-Szene auch sehr groß. Dort wird man gefeiert für das bunte Wesen, das man ist, gefeiert und zelebriert wird.“

Was möchtest du anderen Menschen mit auf den Weg geben? „Einen Appell: Jeder soll sich ausleben, wie er sie oder they das möchte. Weil am Ende des Tages ist es das wichtigste, dass wir im Leben glücklich sind!“ (mei)