„Das perfekte Dinner“Jungunternehmer Kay kommt mit Risikominimierung ans Ziel

Kay steht in seiner Küche.

„Das perfekte Dinner“ (19. Oktober 2022): Adretter Jungunternehmer: Kay (29) aus der Nähe von Flensburg.

Immobilien-Fan und Jungunternehmer Kay überlässt nichts dem Zufall. Der 29-jährige Chef von 40 Mitarbeitern präsentiert neben einem strahlenden Haus auch einen nach ihm selbst benannten Aperitif.

Manchmal umspielt ein schelmisches Grinsen sin wohl frisiert umrahmtes Gesicht – etwa wenn sich herausstellt, dass Eischnee auf dem Zitronensorbet doch keine gute Idee war.

Ansonsten scheint an Kay (29) aus dem Dorf Dörpum bei Flensburg alles kalkuliert: Die Biografie („Ich habe schon früh Immobilien gekauft und auch sonst viele Ziele im Leben“), die Karriere als Chef einer Dienstleistungsfirma mit 40 Mitarbeitern und das überaus gepflegte Haus mit Garten, in dem sogar der Pool ein wenig steril wirkt.

„Das perfekte Dinner“: Kay wählt Sicherheits-Menü

So blitzblank wie sein Interieur sind auch Kays Schuhe: Damit seine Sneaker (Kay: „Meine Alltags-Whities“) immer leuchtend weiß bleiben, kauft er gerne bis zu drei Exemplare eines Modells.

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Da vermisst so mancher etwas Lebendiges: „Mensch, der hat doch ’nen Garten“, gibt Altenpflegerin Petra (58) zu bedenken: „Was will er denn mit Trockenblumen als Tischdeko? Die haben wir doch den ganzen Winter.“

  • Vorspeise: Baguette / Tomate / Rucola
  • Hauptspeise: Schwein / Süßkartoffel / Chicorée
  • Nachspeise: Brauner Zucker / Vanille / Frucht

Auch bei seinem Menü setzt Kay ganz auf Sicherheit. Es handelt sich ausnahmslos um unzählige Male ausprobierte Lieblingsspeisen wie Bruschetta, Schweinefilet-Röllchen und Crème brûlée.

„War gut, aber nicht so überraschend“ – Kay übernimmt dennoch die Führung

So weit, so zielstrebig. Beflissen arbeitet sich Kay durch die Deko-Abteilung des schwiegerelterlichen Möbelhauses, wo ihm seine Freundin Mona (25) Vasen und Gestecke vorbereitet.

Danach geht es in der gähnend leeren Küche („Hier muss ich erst mal wegräumen“) an die Zubereitung von sehr passablem Baguette, Umwickelung der Schweinefilet-Röllchen mit Bacon, das Präparieren einer fruchtigen Salsa und verschiedener Desserts. Tatsächlich ist ein bisschen Risiko im Spiel: „Die Rezepte für das Sorbet hab ich aus dem Internet“, verrät Kay das Wagnis.

Völlig hereinreiten kann es ihn jedoch nicht: „Wenn sie misslingen, gibt es immer noch die Crème-brûlée-Reserve.“ Gesagt und abgesichert: Als sich in der Gefriertruhe der Eischnee von der Läuterzucker-Zitronenmischung trennt, ist das auch kein Beinbruch.

So viel unaufgeregte Souveränität würdigen auch die Gäste: „War gut, aber nicht so überraschend“, lautet das Fazit von Torben (28), was sich auch im Schlussergebnis von 32 Punkten und der vorläufigen Führung äußert. Der aus São Paulo stammende Müller (30) findet gut, dass der Aperitif nicht von ihm selbst stammt – schließlich ist die leichte Abwandlung des brasilianischen Nationaldrinks an diesem Abend ein „Kay-Pirinha“. (tsch)