In der Freitagsausgabe von „Bares für Rares“ konnte Expertin Heide Rezepa-Zabel keine guten Nachrichten überbringen: Der Schmuck war weniger wert als gedacht.
Teures Vergnügen„Bares für Rares“-Verkäuferin hofft auf 15.000 Euro – dann folgt die große Ernüchterung

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Mit hohen Erwartungen brachte die Verkäuferin ihren Schmuck zu „Bares für Rares“. Doch bei der Expertise stellte sich heraus: Der war weit weniger wert als gedacht ...
Mit hohen Erwartungen brachte die Verkäuferin ihren Schmuck zu „Bares für Rares“. Doch bei der Expertise stellte sich heraus: Der war weit weniger wert als gedacht.
Die Schmuckstücke hatte Renate „geerbt von meiner Mama“. Ring und Uhr gehörten zusammen, das Armband wurde erst später gefertigt. Leider passte der Ring nicht mehr, und die Gelegenheiten für die edlen Stücke fehlten. Deshalb hoffte Renate auf viel Bares.
Bares für Rares: Riskante 15.000-Euro-Hoffnung
Schmuckexpertin Dr. Heide Rezepa-Zabel vermutete, dass das Armband einst zur Uhr gehörte und umgebaut wurde. „Das wurde in unterschiedlicher Zeit vorgenommen“, denn eine Verlängerungskette bestand aus Weißgold, die andere aus Platin. Den Ring konnte sie deutlich in die 1920er-Jahre einordnen, doch auch hier fand eine Umgestaltung der Ringschiene in den 1960er-Jahren statt.

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Der Speerwerfer aus Bronze von Hans Rieder aus den 1920er-Jahren wurde auf 650 bis 850 Euro geschätzt. Für 600 Euro bekam Christian Vechtel den Zuschlag.
„Wie viel Karat Diamanten haben wir all over? Da ist ja jede Menge verarbeitet“, fragte Horst Lichter angesichts des Gefunkels. „Es sind insgesamt 23 Steine“, schon allein die größeren Brillanten ergaben zusammen 4 Karat. Mit den kleineren Diamanten kamen ungefähr 5,2 Karat zusammen. „Wow“, blieb Horst Lichter die Spucke weg.
Also fragte er nach Renates Wunschpreis. Die erzählte: „Als ich es geerbt habe, hatten wir es schätzen lassen. Jetzt umgerechnet auf Euro wären es mehr als 15.000.“ Doch Heide Rezepa-Zabel kam auf einen ganz anderen Preis.

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Die zwei von Christo signierten Drucke „Over the River“ aus dem Jahr 1993 zur Idee, den Arkansas River in Colorado zu verhüllen, wurden auf 800 bis 1.000 Euro geschätzt. Anaisio Guedes sicherte sich die limitierten Drucke für 1.000 Euro.
„Der Metallwert ist hier mit circa 2.000 Euro zu benennen“, hinzu kamen die Steine. „Mein Schätzpreis liegt hier bei circa 4.000 bis 4.200 Euro.“ Renate fragte ungläubig nach: „Für alle drei Teile?“ Rezepa-Zabel bestätigte den Gesamtwert. Renate fehlten die Worte.
„Ich spüre förmlich deine Enttäuschung, das Entsetzte“, litt Horst Lichter mit. Er erklärte: „Das ist jetzt ein realistischer Wert, der uneigennützig in der Expertise gekommen ist. Das andere ist ein Versicherungswert“, der den Wiederherstellungswert nach einem Diebstahl angab.
Dann fand Renate ihr Lachen wieder und wollte trotzdem verkaufen. Wie realistisch die Einschätzung war, bemerkte sie an den niedrigen Geboten im Händlerraum. Immerhin: Der Schmuck kam gut an. Elke Velten ließ sich noch auf 3.800 Euro hochhandeln. „Irgendwie ist es schon schade, dass das schöne Erbstück weg ist. Aber da ich es nicht mehr tragen konnte, ist das Geld besser“, ging Renate doch noch zufrieden nach Hause.

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Die handgravierte Zigarrenkiste aus russischem Silber aus dem Jahr 1872 wurde mit 5.000 bis 6.000 Euro bewertet. Für 4.750 Euro ging das außergewöhnliche Stück an Benjamin Leo Leo. (Bild: ZDF)
Die weiteren Raritäten der Freitagsausgabe: Der Speerwerfer aus Bronze von Hans Rieder aus den 1920er-Jahren wurde auf 650 bis 850 Euro geschätzt. Für 600 Euro bekam Christian Vechtel den Zuschlag, damit hatte der Verkäufer seinen Wunschpreis erreicht.
Eine Schneiderelle aus Federstahl und Messing stammte aus dem Jahr 1829 und hatte einen Wert von 100 bis 150 Euro. Benjamin Leo Leo gab sogar 175 Euro aus, denn er hatte bereits einen Kunden im Kopf, der genau so eine Elle suchte.
Zwei von Christo signierte Drucke „Over the River“ aus dem Jahr 1993 zur Idee, den Arkansas River in Colorado zu verhüllen, wurden auf 800 bis 1.000 Euro geschätzt. Anaisio Guedes sicherte sich die limitierten Drucke im Wettbieten gegen Benjamin Leo Leo für 1.000 Euro: „Das sind meine ersten Christos!“
Das zwei Meter breite Emaille-Schild der Lübecker Nachrichten aus den 1950er-Jahren schätzte Sven Deutschmanek auf 500 bis 600 Euro. Der gebürtige Lübecker Christian Vechtel wollte das Schild natürlich unbedingt haben. Deshalb trieben seine Kollegen den Preis auf 1.100 Euro nach oben.
Die handgravierte Zigarrenkiste aus russischem Silber aus dem Jahr 1872 wurde mit 5.000 bis 6.000 Euro bewertet. Für 4.750 Euro ging das außergewöhnliche Stück an Benjamin Leo Leo: „Ich bin wirklich ganz gerührt, und das, obwohl die Kiste leer ist.“ (tsch)