„Bares für Rares XXL“Prinz Harry und Kate? Peinlicher Fehldruck auf Tasse sorgt für Gelächter

„Bares für Rares“-Expertin Heide Rezepa-Zabel hält eine Tasse in die Höhe.

Ein Fehldruck auf einer Tasse sorgt bei „Bares für Rares“ für verblüffte Gesichter. 

Nur ein Abziehbild, und dann auch noch ein peinlicher Fehldruck: Manche Objekte sind so schlecht gemacht, dass sie alleine deshalb Sammlerwert gewinnen, wie ZDF-Moderatorin Sabine Heinrich als „Bares für Rares“-Promigast feststellte. 

Strahlendes Herbstwetter über Schloss Drachenburg zu einem neuerlichen Hauptabend-Special von „Bares für Rares“ - doch ein Schmuckstück überstrahlte auch für den Laienblick sichtbar alles in der malerischen Kulisse. Saskia Hügel und Sohn Jeron aus Konstanz hatten ein Armband der außergewöhnlichen Art in die ZDF-Trödelshow von Horst Lichter mitgebracht.

Es stamme aus der Firma der Eltern, erläuterte die Verkäuferin die Herkunft. Bekommen habe sie es zum 18. Geburtstag, getragen habe sie es aber nie. Der Sohn bekam es dann zu seinem 25. Geburtstag geschenkt. „Seitdem liegt es auch nur im Bankschließfach.“

„Bares für Rares“: Verkäufer fordern fünfstelligen Betrag für Armband 

Bei Heide Rezepa-Zabel war die „hervorragende Handarbeit“ deutlich besser aufgehoben. Die „Bares für Rares“-Expertin kam aus dem Schwärmen gar nicht heraus. „31 rechteckige Glieder mit lebhaft vibrierender Oberfläche, ausschließlich aus Diamanten“, zählte sie auf. Rückseitig sei das Stück „nur aus Platin gearbeitet“, was zur Entstehungszeit Anfang der 20-Jahre in Frankreich puren Luxus bedeutet habe: „Platin war 1922 viermal so teuer wie Gold.“

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Bei insgesamt 9 Karat Diamanten komme „einiges zusammen“, erklärte die Expertin weiter. Den stolzen Wunschpreis von Mutter und Sohn von 12.000 Euro wies sie daher auch nicht zurück: 10.000-12.000 Euro hielt Rezeba-Zabel für einen angemessenen Verkaufserlös.

„Bares für Rares“: Händler streiten sich um Schmuckstück 

Im Händlerraum war die Begeisterung nicht kleiner. „Wirklich ein Traumjuwel“, fand Julian Schmitz-Avila, der sich mit seinen Kollegen in schnellen Tausenderschritten vorarbeitete. „Sie gucken noch relativ entspannt“, wunderte sich Lisa Nüdling über die in Pokerface erstarrten Verkäufer. „Und trotzdem geh’ ich noch drüber ... und sage 13.500.“

Das letzte Wort war damit nicht gesprochen. „Das ist so perfekt, das ist ein Meisterstück!“, überschlug sich Wolfgang Pauritsch. Susanne Steiger pflichtete poetisch bei: „Ein unendliches Stück für die Ewigkeit.“ So ging es am Ende recht deutlich über den Expertinnenpreis hinaus. Julian Schmitz-Avila bot 15.000 Euro: „Ich hab mich wirklich verliebt, ich bin ein bisschen am Flattern“, waren ihm die zitternden Hände gar nicht peinlich. Ein anderer war eher erleichtert, dass er so hoch nicht mitgeboten hatte. „Bin ich froh, dass ich schon lange verliebt bin!“, sagte Walter Lehnertz. „Sonst hätte ich es vielleicht gekauft.“

„Bares für Rares“: Fehldruck auf Tasse sorgt für Gelächter 

Deutlich kostengünstiger, aber auch deutlich skurriler lief der obligatorische Promi-Auftritt der „Bares für Rares XXL“-Folge ab. Sabine Heinrich, Hörfunk- und ZDF-Moderatorin („Das große Deutschland-Quiz“), wollte ihre Sammlung aus herrlich kitschigen Royals-Tassen und einem Teller zu Geld machen. Zu Hause sorgten die Fan-Utensilien immer für Ärger. Schließlich dürfe sie niemand benützen.

„Als ich die Tasse mit Charles und Diana bekam, war klar: Aus der wird nicht getrunken, die kommt nicht in die Spülmaschine!“, berichtete die 45-Jährige. Heide Rezepa-Zabel bestätigte: „Spülmaschine geht auf gar keinen Fall, weil es natürlich nur Umdrucke sind. Es sind eigentlich nur Abziehbilder.“ Da entgleisten der Tassenbesitzerin und Königshaus-Enthusiastin die Gesichtszüge: „Der Moment, wo Heide mit der Lupe an der Tasse war, hat mich so erfüllt“, bebte Sabine Heinrich mit gespielter Erschütterung. „Und jetzt sagst du, es sind Abziehbilder?“

Die Expertin hatte jedoch auch Wohlmeinendes zu vermelden: „Grundsätzlich ist es nicht nur ein wahlloses Konvolut, sondern eine kleine thematische Sammlung von den wichtigsten royalen Hochzeiten der letzten 50 Jahre.“ Das Highlight: eine in China produzierte Tasse zur Hochzeit von William und Kate. „Es zeigt das Brautpaar, wie hier auf dem Band zu lesen ist: Will und Kate. Allerdings: Es ist der falsche Prinz!“ Unter großem Gelächter des Show-Publikums wurde offenbar: Die chinesischen Hersteller hatten versehentlich das Konterfei von Williams Bruder Harry abgebildet.

„Bares für Rares“: Horst Lichter bewirbt sich für „Rosamunde Pilcher“

„Die Queen war not amused, so musste der Großteil eingestampft werden. Allerdings sind einige Tassen auf den Markt gelangt“, erzählte Rezepa-Zabel die schräge Entstehungsgeschichte. Ursprünglich sei die Tasse für 10,99 Pfund angeboten worden - wenig später habe ein Kaufhaus 500 Pfund für den peinlichen Fehldruck verlangt. Das sei aber lange her. Heute werde er mit 40 bis 50 Euro gehandelt. Auf 115 bis 200 Euro kam die Expertin insgesamt.

„So viel Geld?!“, war Sabine Heinrich verblüfft. „Ach guck an! Hast Du diese Wandlung gesehen?“, frotzelte Horst Lichter lachend, nachdem seine ZDF-Kollegin vorher noch leutselig behauptet hatte, es gehe ihr nur um den ideellen Wert. Schlechte Schauspielerei, fand Lichter: „Nach dieser Expertise würde ich gerne mit euch beiden bei ‚Rosamunde Pilcher‘ mitspielen!“ Sabine Heinrich ließ sich aber nicht ärgern: „Alleine durch das Wort Konvolut hab ich mich schon gefreut. Ich habe es sehr genossen.“

Das Schöne: Im Händlerraum fand sich einer, der diese Preisvorstellung sogar noch leicht übertraf. Walter Lehnertz zahlte 230 Euro, weil er immer schon mal aus einer Diana-Tasse trinken wollte. Sabine Heinrich sah die Zukunft ihrer Schätzchen mit flauer Vorahnung: „Ich hab ein bisschen Sorge, ob er gut damit umgeht.“

Außerdem verkauft wurden bei „Bares für Rares XXL“ ein Hochzeitskästchen aus zwölflötigem Silber von 1682. Daniel Meyer bot über dem Expertenpreis 5.000 Euro und zahlte 6.700 Euro. Das Rupfentier „Schnecke“ von 1974/75 kam auf eine Expertenschätzung von 800 bis 1.000 Euro, 800 war das therapeutische Stofftier wiederum Daniel Meyer wert. Ein kalligrafisches Blatt für Herzogin Alexandrine von 1850 übertraf die Expertenschätzung (2.000-2.500) und ging für 3000 Euro in den Besitz von Wolfgang Pauritsch.

Noch teurer wurde ein Druck von Serge Poliakoff aus dem Jahr 1965. 4.200 Euro von Julian Schmitz-Avila trafen die Mitte des Expertenspielraums. Eine Zinkkiste von Joseph Beys von 1972 sicherte sich Schmitz-Avila ebenfalls, für 5.000 Euro. Der Keramikteller „Picador“ von Pablo Picasso, datiert auf 1953, war laut Expertenschätzung 3.500-5.500 wert. Verkauft wurde er für 4.200 Euro an Wolfgang Pauritsch. (tsch