„Bares für Rares“Erotisches Sammlerstück sorgt für Händler-Wettbieten

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Birgit und Rainer Diercks (r.) haben einen Spazierstock mitgebracht, Albert Maier (l.) und Horst Lichter sind ganz begeistert.

Pulheim – Dass auch in nachbarschaftlichen Gaben sehr viel Wert liegen kann, weiß das Ehepaar Birgit und Rainer Diercks spätestens seit seinem Besuch bei „Bares für Rares“.

Das Paar aus dem niedersächsischen Dörverden brachte einen fein gearbeiteten Flanierstock in die Händlerhallen in Pulheim mit.

„Bares für Rares“: Flanierstock fürs Fliesenlegen bekommen

Rainer Diercks hatte den Stock vor über 30 Jahren von einem Nachbarn bekommen, nachdem er in dessen Heim zwei Tage lang Fliesen verlegt hatte.

Alles zum Thema Horst Lichter

Das Exemplar erregte sofort Aufsehen bei Moderator Horst Lichter. „Oh, der ist wunderschön. Ich bin sehr dankbar, dass ihr so ein schönes Teil mitgebracht hat“, sagte dieser staunend.

Und der Stock war nicht ohne: Denn an seinem Griffende befand sich eine nackte Frau. Experte Albert Maier, ebenfalls begeistert vom Stück, ordnete es deswegen in die Kategorie „Erotika“ ein.

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Die freizügige Dame in Nahansicht.

Horst Lichter: „Ich krieg´ ein Kribbeln im Bauch“

Spätestens, als Maier den Stock als „rares Kunstobjekt“ bezeichnet hatte, konnten die Diercks erahnen, welch gutes Tauschgeschäft sie gemacht hatten.

Und es wurde noch besser: Denn wie von Birgit Diercks vermutet, bestand der gesamte Stock aus Elfenbein. Außerdem war zwischen Griff und Stock ein kleiner Ring verschraubt, ein zweiter Ring aus Gold zum Aufschrauben war auch noch dabei.

„So ganz langsam krieg´ ich ein Kribbeln im Bauch“, musste dann auch Horst Lichter zugeben.

Lesen Sie hier, wie Horst Lichter bei „Bares für Rares“ ausrastete – wegen eines Kultautos

Verkäufer liefern sich Wettbieten um Elfenbein-Stock

Wie viel das Sammlerstück wert sein könnte, konnte das Ehepaar Diercks nicht abschätzen. „Damals habe ich zwei Tage gearbeitet - für 300 DM. Wenn ich den Betrag heute in Euro kriege, wäre ich glücklich“, sagte Rainer Diercks.

Die Schätzarbeit übernahm dafür Experte Maier. Er taxierte den Flanierstock, der wohl zwischen 1900 und 1910 in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) gefertigt wurde, auf „einen Minimumpreis von 700 bis 1.000 Euro“.

Im Händlerraum angekommen, waren drei ganz besonders angetan: Daniel Meyer, Thorsden Schlößner und Fabian Kahl.

„Hier treffen zwei Gruppen an Sammlern zusammen: der Elfenbeinsammler und der Erotiksammler“, stellte Meyer begeistert fest – und bot 700 Euro, nachdem Schlößner mit 300 und Kahl mit 500 Euro schon losgelegt hatten.

„Bares für Rares“-Verkäufer will mit Erlös Traktor reparieren

Damit wäre der Mindest-Schätzpreis schon erreicht. Aber da war ja noch Fabian Kahl, der nicht locker lassen wollte.

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Fabian Kahl (r.) erhielt den Zuschlag.

Und so schaukelten sich Meyer und Kahl hoch, bis letzterer mit 1200 Euro den Zuschlag bekam. „Schön, dass du raus bist!“, freute sich Kahl in Meyers Richtung.

Verkäufer Rainer Diercks kann das Geld gut gebrauchen: Er möchte mit dem Erlös seinen Traktor reparieren.

(mah)