Ukraine-KriegAltkanzler Gerhard Schröder soll Putin in Moskau treffen – Bundesregierung weiß von nichts

Gerhard Schröder (r, SPD), ehemaliger Bundeskanzler, und seine Ehefrau Soyeon Schröder-Kim sitzen bei einer Trauerfeier im Deutschen Bundestag auf der Tribüne.

Gerhard Schröder (r, SPD), ehemaliger Bundeskanzler, und seine Ehefrau Soyeon Schröder-Kim sitzen bei einer Trauerfeier im Deutschen Bundestag auf der Tribüne.

Altkanzler Gerhard Schröder soll am Donnerstag (10. März) nach Moskau  gereist sein, um Gespräche mit dem russischen Despoten Wladimir Putin zu führen. Das geht aus Medienberichten hervor.

Ist Altkanzler Gerhard Schröder in Moskau? Der Ex-Politiker, der schon seit geraumer Zeit wegen seiner guten Beziehungen zum russischen Machthaber Wladimir Putin in der Kritik steht, soll in puncto Ukraine-Krieg vermitteln wollen.

Nach „Politico“-Informationen sei Schröder nach Moskau gereist, um Putin zu sprechen. Eine offizielle Bestätigung gibt es bislang nicht.

Ukraine-Krieg: Gerhard Schröder trifft sich mit Putin

Auch die Bundesregierung hat keine Kenntnis von einem angeblichen Treffen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr. Demnach fungiert Gerhard Schröder nicht als politischer Gesandter oder Ex-Kanzler der Bundesrepublik Deutschland.

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Denn: Gerhard Schröder, der seit Jahren mit dem Kreml-Machthaber befreundet sein soll, ist grundsätzlich ein Angestellter von Putin und seinen Staatskonzernen Gazprom, Nordstream und Rosneft.

Ukraine-Botschafter schlug Schröder-Treffen schon vergangene Woche vor

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hatte bereits vor einer Woche vorgeschlagen, dass Schröder zwischen der Ukraine und Russland vermitteln solle.

„Er ist einer der wenigen hier in Deutschland, die womöglich noch einen direkten Draht zu Herrn Putin haben. Es gibt keinen, der so etwas hat in Deutschland und den anderen europäischen Ländern“, sagte Melnyk der „Bild“.

Schröders Ehefrau Soyeon Schröder-Kim hatte am Samstag auf Instagram geschrieben: „Ihr könnt sicher sein, was auch immer mein Mann tun kann, um zur Beendigung des Krieges beizutragen, wird er tun, und zwar unabhängig von Ultimaten der SPD oder anderen Organisationen wie etwa dem DFB.“

Ukraine-Krieg: Gerhard Schröder distanziert sich nicht von Machthaber Putin

Obwohl Putin weiterhin Bomben auf die Ukraine hageln lässt, unschuldige Zivilisten tötet und auch im eigenen Land nicht Halt davor macht, Kriegs-Gegner zu beseitigen, distanzierte sich Schröder bis dato nicht von seinen grausamen Machenschaften.

Die SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken sowie weitere ehemalige SPD-Bosse haben nun massiv Druck auf den Altkanzler ausgeübt und ihn dazu aufgerufen, die Verbindungen zu Putin mit sofortiger Wirkung zu kappen. „Der Blick vieler Menschen richtet sich auf Dich. Und Du entscheidest in diesen Tagen selbst, lieber Gerhard, ob Du auch zukünftig ein geachteter Sozialdemokrat bleiben willst“, hieß es in einem offenen Brief. (cw/dpa)