Erst war es nur ein Buchstabe auf den russischen Militärfahrzeugen. Inzwischen ist Wladimir Putins unheimliches „Z“ viel mehr. Es ist das Symbol seiner Propaganda und wird von Beobachterinnen und Beobachtern schon mit dem Hakenkreuz der Nazis verglichen.
Ukraine-KriegPutins „Z“: Was hinter dem unheimlichen Symbol steckt
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Die russischen Truppen, hier am 24. Februar 2022 im ukrainischen Armjansk, marschieren mit einem Z auf ihren Fahrzeugen in die Ukraine ein.
Am Anfang war es nur ein Symbol, das wahrscheinlich die russischen Truppenfahrzeuge von anderen unterscheiden sollte: Auf einem Großteil der Panzer und der Transporter, mit denen die russischen Truppen in die Ukraine eindrangen, fand sich ein „Z“.
Und dieses Zeichen ist inzwischen zum Symbol, zum Propagandamittel von Wladimir Putin geworden – ein Zeichen für das endgültige Abgleiten einer gescheiterten Demokratie in den Faschismus.
Russen präsentieren Opfer-Abzeichen in Z-Form
Die russischen Behörden nutzten das „Z“ für eine Propagandewelle in den sozialen Netzwerken und im Fernsehen. Und die verfing. Nicht nur beim russischen Turner Ivan Kuliak, der sich mit dem Z auf dem Turnanzug mit dem russischen Angriffskrieg solidarisierte und damit zeigte, wie verbreitet die unheimliche Botschaft bereits ist.
Besonders grausam waren Botschaften in den sozialen Netzwerken, in denen russische Soldaten aus den Abzeichen ihrer Opfer ein Z formten. Aber auch aus dem Alltag ist das Zeichen nicht mehr wegzudenken. Privatpersonen drücken damit ihre Unterstützung für den russischen Angriffskrieg aus. Die Patienten einer Kinderklinik formten das Z vor dem Hospital.
Gespenstische Videos, die an Naziaufmärsche erinnern, sind zu sehen und machen uns klar: Neben dem Teil der Zivilbevölkerung, die den Angriffskrieg von Wladimir Putin verurteilt, gibt es auch viele Russen, beeinflusst durch jahrzehntelange Propaganda, die vorbehaltlos hinter dem Krieg stehen. Und ihr Symbol ist das „Z“, das manche Beobachter bereits mit dem Hakenkreuz der Nazis vergleichen.
Das Z soll für „Für den Sieg“ stehen
Woher es genau kommt, ist unklar. Denn im russischen Alphabet gibt es das Z gar nicht. Es könnte für „Zapad“ stehen, also „Westen“ und könnte so als weitere Provokation gelten. Es könnte aber auch für „Za pobyedu“ stehen, was „Für den Sieg“ bedeutet. Doch längst ist es als Symbol über seine ursprüngliche Bedeutung gewachsen, wird in Medien und von russischen Bot-Farmen benutzt.
Zumindest will Russland das uns und vor allem seinem Volk vermitteln. Denn manche Beobachter vermuten dahinter auch eine Inszenierung der Machthaber, etwa wenn ein paar dutzend Unterstützer mit Flaggen wehen, aber die Zahl längst nicht zu identifizieren ist, oder wenn eine Reihe blank polierter SUVs ein „Z“ bilden, wirkt das sehr nach Propaganda durch die Geheimdienste.
Zweifel am Erfolg der russischen Propaganda
ARD-Reporter Vassili Golod zweifelte im „Brennpunkt“ daran: „Die Mehrheit der Menschen glauben, das, was Putin macht, ist richtig. Das sind die Menschen, die die Staatsmedien konsumieren. Russland wird eine lupenreine Diktatur. Ich kann aber nicht erkennen, dass das Symbol von einer breiten Masse getragen wird.“
Während Wladimir Putin als Kriegsziel neben der Demilitarisierung auch die Denazifizierung der Ukraine angibt, wird aus Russland immer mehr ein totalitärer Staat mit totaler Medienkontrolle, Verhaftungen Andersdenkender, weitab von allem, das man gemeinhin als liberalen, modernen Staat begreift. Das unheimliche Symbol „Z“ steht für diese besorgniserregende Entwicklung.