Kreml-Chef Wladimir Putin hat in einer kryptischen Andeutung die baldige Enthüllung neuer Waffen angekündigt. Gleichzeitig schickt er eine subtile Drohung in Richtung USA.
Neue WunderwaffePutin mit düsterer Ankündigung

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Der russische Präsident Wladimir Putin tritt am 10. Oktober 2025 vor die russischen Medien.
Aktualisiert
Wladimir Putin prahlte am Freitag (10. Oktober) in einem etwas kryptischen Update gegenüber der russischen Presse damit, dass Russland bald die „einst angekündigten neuen Waffen“ enthüllen werde.
Wie die „Kyiv Post“ mit Verweis auf das russische Staatsmedium RIA Novosti berichtet, äußerte Putin diese Drohung, während er auf die vermeintliche Zurückhaltung Washingtons bezüglich des Atomwaffen-Kontrollvertrags New Start verwies.
„Wir sind bereit zu verhandeln, wenn es für die amerikanische Seite akzeptabel und vorteilhaft ist. Wenn nicht, dann nicht. Aber das wäre bedauerlich, denn dann gäbe es im Bereich der strategischen Offensivwaffen nichts mehr, was abschreckend wirken könnte“, erklärte Putin. Eine Bemerkung, die als versteckte Drohung gedeutet werden kann.
Doch von welchen neuen Waffen könnte Putin sprechen? Er deutete nur an, dass sie bereits früher angekündigt wurden. Im Jahr 2018 hatte Putin fünf große nuklearfähige Waffensysteme vorgestellt, die oft als Putins „Superoruschie“ („Superwaffen“) bezeichnet werden.
Dazu gehören die Interkontinentalrakete RS-28 Sarmat, der Hyperschall-Gleiter Avangard, das unbemannte Unterwasserfahrzeug Poseidon, der Marschflugkörper 9M730 Burewestnik, die Hyperschall-Rakete Kh-47M2 Kinschal und die Hyperschall-Anti-Schiffs-Rakete 3M22 Zirkon, analysiert die „Kyiv Post“.
Burewestnik und Poseidon: Sind das seine Wunderwaffen?
Besonders der Burewestnik, ein nukleargetriebener Marschflugkörper mit praktisch unbegrenzter Reichweite, gilt als revolutionär. Er soll in geringer Höhe fliegen, um Radar zu entgehen, und sein unvorhersehbarer Flugweg macht eine Abwehr extrem schwierig.
Man geht davon aus, dass Russland geplant hatte, die Waffe im August zu testen, etwa zur Zeit von Putins Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Alaska. Allerdings verliefen die bisherigen Tests gemischt: Von den rund 13 bekannten Starts gelten nur zwei als teilweise erfolgreich, wie „The Diplomat“ unter Berufung auf US-Geheimdienstquellen feststellte.
Fachleute warnen zudem vor extremen Risiken: Ein Versagen der Raketentriebwerke könnte radioaktives Material über riesige Gebiete verteilen. Ob Putin auf solche Warnungen Rücksicht nimmt, ist zweifelhaft.
Die zweite noch nicht einsatzbereite „Wunderwaffe“ ist die Poseidon, ein unbemanntes Unterwasserfahrzeug, ebenfalls mit Atomantrieb und damit mit praktisch unbegrenzter Reichweite.
„Sie sind sehr leise, sehr wendig und für den Feind praktisch unzerstörbar. Es gibt heute auf der Welt keine Waffe, die ihnen etwas entgegensetzen kann“, sagte Putin selbst 2018.
Im Januar 2023 meldeten russische Medien, dass die erste Charge von Poseidons produziert und für das Atom-U-Boot Belgorod, das bis dato größte U-Boot der Welt, vorgesehen sei. Ob Putins fliegende oder schwimmende „Wunderwaffe“ zuerst kommt? Das weiß nur der Kreml-Chef selbst. (mg)