Drei russische Kampfjets haben den estnischen Luftraum verletzt und damit für einen ernsten Zwischenfall an der Ostflanke der Nato gesorgt. Die Jets flogen in Richtung der Hauptstadt Tallinn.
„Extrem gefährlich“Russische Kampfjets in Estlands Luftraum

Copyright: IMAGO/SNA
In diesem vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Videoausschnitt ist eine MiG-31 während eines Übungsflugs zu sehen (Symbolbild).
Aktualisiert19.09.2025, 17:26
Nächste Provokation an der Nato-Ostgrenze!
Am Freitag drangen drei russische Kampfjets in den estnischen Luftraum ein und sorgten für eine ernste Lage an der Ostgrenze der NATO.
Bei den Flugzeugen handelte es sich um schwere Abfangjäger vom Typ MiG-31, die in der Lage sind, die russische Hyperschallrakete Kinschal zu tragen. Das berichtet „Politico“.
Sie überquerten die Grenze um etwa fünf Seemeilen und flogen in Richtung der Hauptstadt Tallinn. Die Jets kreisten rund zwölf Minuten lang, bevor die Nato reagierte und italienische F-35-Kampfjets aufsteigen ließ, um sie abzuwehren.
„Wir dürfen keine Schwäche zeigen“
Bereits in der vergangenen Woche drangen mehr als ein Dutzend Drohnen in Polen und Rumänien ein. Polnische Streitkräfte schossen mit Unterstützung der Nato-Verbündeten mehrere Drohnen ab und bezeichneten den Vorfall als vorsätzliche russische Provokation.
Estlands Außenamt bestellte einer Mitteilung zufolge wegen des Vorfalls den Geschäftsträger der russischen Botschaft ein und überreichte eine Protestnote.
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas schrieb in einer Erklärung auf X: „Die heutige Verletzung des estnischen Luftraums durch russische Militärflugzeuge ist eine äußerst gefährliche Provokation.“ Die EU stehe Estland zur Seite. „Putin stellt die Entschlossenheit des Westens auf die Probe. Wir dürfen keine Schwäche zeigen.“
Estlands Außenminister Margus Tsahkna sagte: „Russland hat in diesem Jahr bereits viermal den estnischen Luftraum verletzt, was an sich schon inakzeptabel ist. Doch die heutige Verletzung, bei der drei Kampfflugzeuge in unseren Luftraum eingedrungen sind, ist beispiellos brutal.“
Und weiter: „Russlands zunehmende Grenzüberschreitungen und Aggressionen müssen mit rasch verstärktem politischen und wirtschaftlichen Druck beantwortet werden.“ (red)