Abo

Drohnen-Eskalation über PolenTrump mit rätselhaftem Putin-Satz

US-Präsident Donald Trump (r.) zusammen mit Kremlchef Wladimir Putin beim Treffen Mitte August in Alaska. (Archivbild)

US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin bei einem früheren Treffen. Aktuell sorgt Trump mit einem rätselhaften Satz zu Putins Drohnen für Wirbel. (Archivbild)

Was will er uns damit nur sagen? Nach Putins Drohnen-Provokation über Polen meldet sich US-Präsident Donald Trump mit einem Satz, der alle rätseln lässt. Die Folge: Massive Kritik von allen Seiten.

Lange war es still, doch jetzt meldet sich Donald Trump zu Russlands dreister Drohnen-Provokation über Polen. Auf seinem Netzwerk Truth Social schreibt der US-Präsident einen Satz, der für Kopfschütteln sorgt: „Was ist mit Russland, das den polnischen Luftraum mit Drohnen verletzt? Los geht’s!“ Was genau Trump damit meint? Völlig unklar!

Auch das Weiße Haus hüllt sich nach der neuen Eskalation durch Moskau in Schweigen. Einzig die knappe Mitteilung, dass Trump mit dem polnischen Präsidenten Karol Nawrocki telefonieren wolle, wurde veröffentlicht.

Ein Vertreter des Weißen Hauses sagte: „Präsident Trump und das Weiße Haus verfolgen die Berichte aus Polen, und es gibt Pläne, dass Präsident Trump heute mit Präsident Nawrocki sprechen wird.“ Vorerst wolle sich Trump aber nicht vor TV-Kameras äußern, heißt es.

Doch genau diese Zurückhaltung bringt den US-Präsidenten jetzt in die Bredouille. Kritiker und Kritikerinnen werfen ihm einen zu weichen Kurs gegenüber Putin vor. Seit seinem Amtsantritt hat Trump die Maßnahmen gegen Moskau nie verschärft, stattdessen lud er Kremlchef Wladimir Putin sogar zu einem umstrittenen Treffen nach Alaska ein. Dort posierten die beiden Staatschefs für die Presse, doch greifbare Ergebnisse für einen Frieden in der Ukraine gab es nicht.

Im Gegenteil: Moskau wertet das Treffen als Ende von Putins Isolation und hat den Kriegskurs mit neuen Angriffen auf die Ukraine und Drohungen gegen Europa sogar noch verschärft. Die Kritik am US-Präsidenten wird deshalb auch bei den Republikanerinnen und Republikanern immer lauter.

Der ehemalige US-Vizepräsident Mike Pence fordert nun Konsequenzen: „Da russische Drohnen den polnischen und Nato-Luftraum verletzen (...), ist es Zeit für eine erneute militärische Unterstützung der Ukraine (...) sowie für neue harte Sanktionen gegen Russland“, verlangt der Republikaner. Seine klare Botschaft: „Frieden kommt durch Stärke.“

Auch Trumps ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater John Bolton ist alarmiert. „Putin verhält sich seit dem Gipfel in Alaska so, als hätte er freie Hand“, stellt er fest. Er ignoriere alle Gespräche und werde von seinen Freunden in Peking, Neu-Delhi und Pjöngjang politisch unterstützt.

Noch drastischer formuliert es Ex-US-General Ben Hodges: „Zehntausend amerikanische Soldaten sind in Polen stationiert, Russland schickt dennoch 19 Drohnen nach Polen“, twitterte der ehemalige Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa. Sein vernichtendes Urteil: „Der Kreml ist offensichtlich von der US-Regierung nicht beeindruckt und fürchtet keine amerikanische Reaktion.“

Aus den Reihen der Demokraten kommt ebenfalls scharfe Kritik. „Trump sagt ständig, dass Putin nicht in die Ukraine eingedrungen wäre, wenn er damals Präsident gewesen wäre“, schrieb David Axelrod, Ex-Chefberater von Barack Obama. „Jetzt IST Trump Präsident, und Putin ist, ermutigt durch Trumps Unentschlossenheit, in Polen eingedrungen!“

Sogar russische Dissidenten wie Garri Kasparow können über Trumps Statement nur den Kopf schütteln. Der Ex-Schachweltmeister nannte die Worte des Präsidenten „sinnloses Geschwätz eines schwachen, alten Showmans, der nichts gegen Russland unternehmen“ könne.

Polen selbst richtete am Mittwochabend eine klare Botschaft an den Kreml. „Polen, die EU und die Nato lassen sich nicht einschüchtern und stehen dem tapferen ukrainischen Volk weiterhin zur Seite“, erklärte Außenminister Radoslaw Sikorksi. Sein Fazit: „Es ist Zeit, dass die russische Führung versteht, dass der Versuch, Europas letztes Imperium wieder aufzubauen, zum Scheitern verurteilt ist.“ (red)