Grausiger Fund in einem kleinen russischen Dorf: Die kopflose Leiche eines Geschäftsmannes wurde entdeckt. Offiziell heißt es Suizid, doch die Umstände sind mehr als mysteriös.
Kopflos unter der BrückeMysteriöser Tod erschüttert Russland

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Der russische Präsident Wladimir Putin hört dem stellvertretenden Verteidigungsminister während der gemeinsamen russisch-weißrussischen Militärübungen „Sapad 2025“ zu.
18.09.2025, 15:48
Ein schrecklicher Fund erschüttert das 70-Seelen-Dorf Solnetschnoje in Russland.
Am Morgen des 7. September wurde unter einer Brücke eine kopflose Leiche entdeckt. Ein Abschleppseil, das noch von der Brücke hing, deutet auf ein grausames Geschehen hin.
Schnell identifizierten die Ermittler und Ermittlerinnen den Toten als den Kaliningrader Geschäftsmann Alexej Sinitsyn. Während eine erste Version von einem Suizid ausgeht, bleiben viele Fragen offen. Das berichtet „t-online“.
Sinitsyn war Generaldirektor von K-Potash Service, einem Unternehmen für die Förderung von Kalium-Magnesium-Salzen. Doch der Fall wird immer bizarrer, denn ein Blick in die offiziellen Dokumente enthüllt: Die Firma, für die er verantwortlich war, hat praktisch nie existiert.
33 Verfahren gegen K-Potash Service
Das Unternehmen plante ein riesiges Bergwerk in der Nähe von Kaliningrad. Doch das Projekt, das 2021 starten sollte, kam nie in Gang. Der Grund: Anwohner und Anwohnerinnen protestierten vehement, da sie eine Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen befürchteten.
Der Widerstand war so groß, dass sich 2017 sogar Kremlchef Wladimir Putin einschaltete. „Die Menschen beschweren sich über den Bau eines Bergbau- und Aufbereitungskombinats zur Gewinnung von Kaliumsalzen. Ich sage jetzt nicht, dass dieses Projekt geschlossen oder gestoppt werden muss – ich weiß es nicht, es gibt keine vollständigen Informationen zu dieser Frage, aber man muss sich anschauen, was dort geschieht“, sagte Putin damals, ohne das Projekt direkt zu stoppen.
Schließlich wurde der Standort verlegt und neue Starttermine für 2025 und 2026 festgelegt. Das Projekt versprach über 1.600 Arbeitsplätze und hohe Einnahmen für die Region. Sinitsyn selbst stieg erst im Oktober 2022 als Generaldirektor ein.
Die Realität sieht jedoch anders aus: Wo längst Salze gefördert werden sollten, herrscht gähnende Leere. Das Unternehmen macht seit über zehn Jahren keinen Umsatz, verzeichnete 2024 einen Verlust von 3,45 Milliarden Rubel und die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sank auf nur noch 27.
Zusätzlich ist die Firma in zahlreiche Rechtsstreitigkeiten verwickelt, unter anderem mit der russischen Umweltaufsichtsbehörde. In Gerichtsdokumenten ist von einer „schwierigen finanziellen Lage“ die Rede. Insgesamt laufen 33 Verfahren im Gesamtwert von 370,6 Millionen Rubel gegen K-Potash Service. Es scheint, als sei nicht nur der Generaldirektor tot, sondern auch das gesamte Milliarden-Vorhaben. (red)