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Donald TrumpWährend Millionen hungern, macht er Party

Lässt es sich gut gehen: Donald Trump (3.v.r.) neben Außenminster Marco Rubio und seiner Frau (rechts).

Lässt es sich gut gehen: Donald Trump (3.v.r.) neben Außenminster Marco Rubio und seiner Frau (rechts).

Während die Lebensmittelhilfe für Millionen von Amerikanerinnen und Amerikanern auslief, veranstaltete Donald Trump eine opulente „Great Gatsby“-Party und prahlte mit seinem neu renovierten Marmorbad.

Ein Schlag ins Gesicht für Millionen von US-Familien: Während die staatliche Lebensmittelunterstützung für Bedürftige am Freitag um Mitternacht auslief, schien Präsident Donald Trump andere Prioritäten zu haben.

Er feierte lieber in seinem Mar-A-Lago-Anwesen. Dort veranstaltete er an Halloween eine extravagante „Great Gatsby“-Party.

Laut „USA Today“ stand die Feier unter dem Motto „Eine kleine Party hat noch niemanden umgebracht“ – ein Zitat aus dem Film von 2013, der das Leben der superreichen Oberschicht in den „Roaring Twenties“ darstellt, einer Ära extremer sozialer Ungleichheit.

Auch Außenminister Marco Rubio, Ivanka und Tiffany Trump sowie deren Ehemänner Jared Kushner und Michael Boulos waren dabei.

Etwa zur selben Zeit, um Mitternacht, drohte Millionen einkommensschwacher Amerikaner der Verlust ihrer staatlichen Lebensmittelhilfe. Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins erklärte gegenüber Reportern, dass dieses Thema Donald Trump sehr beunruhige. Der Präsident selbst zeigte dann eindrücklich, wie groß seine Sorge ist, so kommentiert es „MSNBC“.

Noch kurz bevor er zu seiner Party nach Florida flog, veröffentlichte Trump stolz eine Reihe von Fotos seines neu installierten Marmorbadezimmers im Weißen Haus, komplett mit einem Kronleuchter über der Toilette.

Die Botschaft, die der damalige Präsident damit sendete, war für viele Kritikerinnen und Kritiker eindeutig: Während amerikanische Familien mit steigenden Gesundheitskosten und dem Verlust von Lebensmittelhilfen zu kämpfen hatten, machte ihr Präsident seine Gleichgültigkeit deutlich.

Die Feier erntete scharfe Kritik vonseiten der Demokraten. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom erklärte in den sozialen Medien, Trump kümmere sich einen Dreck um die Bevölkerung.

„Es schockiert mich immer wieder, wie er den Amerikanern seine Unmenschlichkeit unter die Nase reibt“, schrieb der Senator von Connecticut, Chris Murphy, auf X. „Er weigert sich illegalerweise, Lebensmittelgutscheine auszuzahlen … … während er eine lächerlich übertriebene Gatsby-Party für seine rechtsgerichteten Millionärs- und Unternehmensfreunde veranstaltet.“

Besonders bitter wirkt dies angesichts von Aussagen seiner Wählerinnen und Wähler. Eine Frau aus Pennsylvania, die selbst auf Lebensmittelmarken angewiesen war, sagte der „Washington Post“ nach der Wahl 2024: „Ich glaube, er weiß, dass es die armen Leute sind, die ihn gewählt haben, also glaube ich, dass Trump mehr tun wird, um uns zu helfen.“

Zweiter Shutdown-Monat in den USA

Seit mehr als einem Monat dauert der „Shutdown“ in den USA an – und das hat Folgen.

Nach Regierungsangaben erhalten rund 42 Millionen Amerikaner Essensmarken – ihnen droht zu Beginn des Novembers der Ausfall von Lebensmittelhilfen. Betroffen sind vor allem Familien mit geringem Einkommen, Alleinerziehende und Ältere, die auf monatliche Leistungen des sogenannten SNAP-Programms angewiesen sind („Supplemental Nutrition Assistance Program“).

Dutzende Städte klagen deswegen gegen die Regierung. Zuletzt hatte eine Bundesrichterin die Trump-Regierung in einer vorläufigen Anordnung dazu angewiesen, staatliche Lebensmittelhilfen aufrechtzuerhalten. Die Trump-Regierung wiederum erklärte, die Leistungen nur teilweise zu finanzieren. (red/afp)