Donald Trump baut nicht nur das Land um, er tut es auch mit dem Weißen Haus. Sein XXL-Ballsaal sorgt laut einem Bericht auch bei seiner Frau für wenig Zustimmung.
Umstrittene Aktion von Donald TrumpSelbst Melania tobt

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First Lady Melania Trump am 10. Oktober im Grand Foyer des Weißen Hauses.
Aktualisiert
Es passierte innerhalb weniger Tage und ohne Vorankündigung: US-Präsident Donald Trump ließ den Ostflügel des Weißen Hauses abreißen, um Platz zu schaffen für sein neuestes Projekt: einen Ballsaal, den er sich lange gewünscht hat, goldene Säulen inklusive.
Donald Trump, der sein Vermögen im Immobiliengeschäft machte, fackelte nicht lange: Er setzte sich mit aller Gewalt gegen Normen durch, übte Kontrolle über Gruppen aus, die ihm im Weg standen, nutzte Merkwürdigkeiten in Genehmigungsvorschriften aus und handelte so schnell, dass ihn am Ende niemand aufhalten konnte. Auch seine eigene Frau nicht.
Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, hat die First Lady, Melania Trump, privat Bedenken gegen den Abriss des Ostflügels geäußert. Gegenüber Mitarbeitenden habe sie sich aufgeregt über die Maßnahme und sei auf Abstand gegangen. Sie habe erklärt, es sei nicht ihr Projekt.
Der Ostflügel beinhaltet traditionell auch die Arbeitsplätze der First Lady und ihrer Mitarbeitenden. Diese Arbeitsplätze mussten nun vorübergehend verlegt werden, das Team arbeitet nun im Hauptgebäude des Weißen Hauses sowie im benachbarten Eisenhower Executive Office Building.
„Wo sie Blumen pflanzte, goss er Beton“
Fotos vom Abriss eines Teils des ikonischen Symbols amerikanischer Macht gingen viral, riefen Kritik von Denkmalschützern und Abgeordneten hervor, wurden zum Thema stundenlanger Fernsehkommentare in den USA und stellten einige andere Nachrichten in den Schatten. Jeder, so scheint es, hat eine Meinung zu dem Projekt.
Seine Anhänger indes feiern Trump, stellt er doch mit seiner Aktion die Fähigkeiten zur Schau, die ihm auch seine Wahl eingebracht haben: Respektlosigkeit, Zweckmäßigkeit, unkonventionelles Denken. Für Kritiker hingegen ist der Abriss ein sichtbares Beispiel dafür, wie Trump die USA umgestaltet – oder gar zerstört –, indem er dem Land seinen Willen aufzwingt.
Auch aus dem Weltall ist dieser Umbau zu erkennen: Satellitenbilder von Planet Labs zeigen die Veränderung des Grundrisses nach dem Abriss des Ostflügels.
Der Jacqueline-Kennedy-Garten sei ebenfalls zerstört worden, wie US-Medien berichten. Der Garten wurde 1965 zu Ehren von Jacqueline Kennedy, Ehefrau von John F. Kennedy, nach ihr benannt. Der Enkel von Jackie Kennedy, Jack Schlossberg, postete auf Instagram ein Bild von sich als Kind in jenem Garten und schrieb dazu: „Meine Großmutter sah Amerika in voller Farbe – Trump sieht schwarz-weiß. Wo sie Blumen pflanzte, goss er Beton“, schrieb er.

