Bundestagswahl 2021Wie bunt sind die Wahlprogramme der Parteien?

Christopher Street Day 2021 in Oldenburg, Niedersachsen

Bei den jährlichen CSD-Veranstaltungen in Deutschland, hier in Oldenburg 2021, demonstrieren Mitglieder der LGBTQI*-Community für mehr Rechte. 

Wie stehen die großen Parteien zum Thema LGBTQI*? EXPRESS.de hat sich die Wahlprogramme von CDU, SPD, Grüne und Co. genauer angeschaut und sagt Ihnen, was die deutschen Parteien für Mitglieder der Community planen.

von Julia Bauer (jba)Laura Wenzel (lwe)

Köln/Berlin. In den letzten Jahren hat sich in Deutschland einiges für die Rechte von Schwulen, Lesben, Transsexuellen sowie anderen sexuellen Minderheiten getan. 

So können gleichgeschlechtliche Paare seit dem 1. Oktober 2017 auch eine Ehe („Ehe für alle”) eingehen. Vorher waren lediglich eingetragene Lebenspartnerschaften möglich. Diese waren allerdings mit weniger Rechten als bei der Ehe zwischen Mann und Frau verbunden.

Bundestagswahl 2021: Was steht in den Wahlprogrammen zu LGBTQI*?

Das dritte Geschlecht („divers“) ist in Deutschland seit Ende 2018 rechtlich anerkannt. Nichtbinäre Menschen fühlen sich weder dem männlichen, noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig. Mit der Gesetzesänderung können diverse Personen beispielsweise eine Änderung des Geschlechtseintrags beantragen. Auch die Änderung des Vornamens ist in diesem Zusammenhang möglich. 

Alles zum Thema Homosexualität

Trotz neuer Gesetze muss in Deutschland noch viel für Mitglieder der LGBTQI*-Community getan werden. Unsere Redaktion hat sich vor der Bundestagswahl am 26. September 2021 die Wahlprogramme von CDU, SPD, Grünen, FDP, den Linken und der AfD genauer angesehen und nachgelesen, was die Parteien für Schwule, Lesben und andere sexuelle Minderheiten tun wollen – oder eben auch nicht.

Sehen Sie sich in unserem Video an, wie die deutschen Parteien zum Thema LGBTQI* stehen:

Fazit: Was die Rechte von LGBTQI* in Deutschland betrifft, ist ganz klar noch Luft nach oben. Zudem sind laut dem deutschen Lesben- und Schwulenverband Homophobie und Transfeindlichkeit in Teilen der deutschen Gesellschaft noch immer verbreitet. 

* Das Kürzel LGBTQI kommt aus dem Englischen und steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer und intersexuell.

Laut Bundesinnenministerium wurden für 2020 insgesamt 782 Straftaten von Hasskriminalität gegen Mitglieder der LGBTQI*-Community registriert, darunter 154 Gewalttaten. Das entspricht einem Anstieg von 36 Prozent gegenüber 2019. (jba)