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Kölle Aloha!Deshalb lieben Schwule und Lesben Köln so sehr

Fühlt sich als Schwuler in Köln zu Hause: Alen Popovic.

Fühlt sich als Schwuler in Köln zu Hause: Alen Popovic.

Köln – Jedes Jahr kommen unzählige Schwule und Lesben nach Köln, um hier zu leben, um hier zu lieben. Seit den 80er Jahren hat sich die Stadt zu einer Hochburg für Schwule und Lesben entwickelt. Aber warum gerade Köln? Warum nicht München oder Hamburg?

Faktor Angebot: Die Szene ist groß und vielfältig, von Cafés, Kneipen und Diskos bis hin zu Gruppen und Vereinen ist für wirklich jeden Geschmack etwas dabei. Das hat auch Alen Popovic (38) bewogen, vor vier Jahren hierher zu ziehen. „Es gab ein Jobangebot, und die große schwule Szene hat dafür gesprochen“, erzählt der Banker. „Ich habe zwar in meiner Heimatstadt Bottrop auch offen gelebt, aber es ist noch einmal etwas anderes.“

Faktor Offenheit: Es war leicht für Alen, in Köln Anschluss zu finden. „Es liegt an der Art der Menschen, sich schnell kennenzulernen. Das merkst du schon auf der Straße, wo die Menschen sich angucken, während in Hamburg weggeguckt wird. Und du wirst schnell mal von Leuten – auch von Heteros – eingeladen, und die meinen das dann auch so.“

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Faktor Kohle: „Aufgrund der Masse, die wir sind, haben wir auch eine Macht – und der Kölner ist Geschäftsmann“, bringt der Banker es auf den Punkt.

Faktor Medien: Fernsehen, Kultur, Werbung – Bereiche, in denen viele Lesben und Schwule arbeiten und davon gibt es reichlich in Köln.

Faktor Großstadt: „Köln war ja immer schon eine Einwandererstadt, ein Schmelztiegel“, so Markus Danuser, Rechtsanwalt und Mitorganisator des CSD. Und in der Anonymität einer großen Stadt fühlten sich Lesben und Schwule sicher.

Faktor Toleranz: „Und es war früher eine enge Stadt, wo man dicht aufeinander leben musste. Das fördert solche Tugenden wie Toleranz“, glaubt Danuser. AIDS-Aktivist Gerhard Malcherek sieht das etwas anders: „Die Kölner sind nicht tolerant, sondern gleichgültig. Aber das ist sehr angenehm.“ Egal ob tolerant oder gleichgültig, in Köln gilt „Jeder Jeck ist anders“ - und mancher Jeck ist andersrum.

Auch Stadt und Verwaltung haben mittlerweile erkannt, dass Schwule und Lesben ein wichtiger Teil Kölns sind. „Es gibt da in Sachen CSD eine Entwicklung von kritischer Distanz bis zur Unterstützung. Ich werde nie vergessen, wie wir mit dem damaligen Oberbürgermeister Harry Blum zum CSD 1999 zum ersten Mal die Regenbogen-Fahne vor dem Rathaus gehisst haben“, erzählt Markus Danuser. „Das war damals ein wichtiger Durchbruch.“

„Doch man muss schon aufpassen, dass das nicht umschlägt“, warnt Markus Danuser. „Welcher Hetero-Mann will schon zum 100. Mal hören, dass Schwule besser angezogen sind und man als Frau mit ihnen besser reden kann...“