Weltstar reagiertSchwuler Mann an Tankstelle erstochen – weil er zu Musik von Beyoncé tanzte?

O'Shae Sibley, hier auf einem Selfie vom Januar 2017

O'Shae Sibley, hier auf einem Selfie vom Januar 2017, ist einer unfassbaren Gewalttat zum Opfer gefallen.

An einer Tankstelle tanzten O'Shae Sibley und seine Freunde zu Musik von Beyoncé. Plötzlich ging ein Mann mit einem Messer auf ihn los. Wenig später ist er tot.

von Luisa Maria Stickeler (ls)

Eine Gewalttat erschüttert die USA: O'Shae Sibley (28) verbrachte den Samstagabend (29. Juli 2023) mit seinen Freundinnen und Freunden, als sie an einer Tankstelle in Brooklyn (einer von fünf Stadtbezirken von New York City) anhielten, um Benzin nachzufüllen. Die Zeit vertrieben sie sich mit Musik und Tanzen.

Kein Wunder: Schließlich war Tanzen die große Leidenschaft des schwulen jungen Mannes. Erst kürzlich war der professionelle Tänzer nach New York gezogen, um hier vermehrt an Castings teilzunehmen.

New York City: Männer erstechen schwulen Tänzer an Tankstelle

Laut spielten sie Musik von Beyoncé und tanzten Vogue – ein Tanzstil, der besonders in der LGBTQI+-Community beliebt und Ausdruck des Protests ist. 

Alles zum Thema LGBTQI+

Die Ausgelassenheit der Freundesgruppe blieb nicht unbemerkt. Unbekannte Männer fingen an, die Tanzenden zu beleidigen. Wie Augenzeugen berichten, wiesen sie die Gruppe an, mit dem Tanzen aufzuhören.

O'Shae Sibley soll die Männer daraufhin zur Rede gestellt haben – bis der Streit eskalierte. Ein Mann stach auf den 28-Jährigen ein. Im Krankenhaus konnte nur noch sein Tod festgestellt werden.

Ein Freund, der noch vor Ort versucht hatte, das Leben von Sibley zu retten, äußerte sich auf Facebook zur Tat: „Sie haben ihn ermordet, weil er schwul ist, weil er sich für seine Freunde eingesetzt hat.“

Und weiter: „Sein Name war O'Shae, und ihr alle habt ihn getötet. Ihr habt ihn direkt vor meinen Augen ermordet.“

Hier das Video auf Facebook ansehen:

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Sie sucht nach einem jungen Mann im späten Teenageralter, heißt es in der „New York Times“. 

Die Tante des Verstorbenen sagte der Zeitung: „Es war ein sinnloses Verbrechen. O'Shae war immer ein Friedensstifter. Alles, was er tun wollte, war tanzen.“

Hier an unserer Umfrage teilnehmen:

Auch Beyoncé, zu deren Song „Renaissance“ O'Shae Sibley kurz vor seinem Tod getanzt haben soll, meldete sich auf ihrer Webseite zu Wort. „Rest in Power (übersetzt etwa: Ruhe in der Kraft)“, schrieb sie dort in großen Buchstaben.

Weggefährten von O'Shae Sibley beschreiben den jungen Tänzer als talentiert und diszipliniert. Mit seiner Sexualität sei er offen umgegangen. Ausgerechnet das kostete ihm nun das Leben.

Ein Freund von O'Shae Sibley stellte klar: „Wir als Gemeinschaft haben das nicht verdient. Wir mögen schwul sein, aber wir existieren. Wir werden nicht in Angst leben. Wir werden uns nicht verstecken.“