Schon Tage vor Neujahr eskaliert die Lage in Deutschland.
Silvester-Wahnsinn vor dem HöhepunktErste Verletzte und Brände durch illegale Böller

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Feuerwerk auf Regalen, der Verkauf boomt vor Silvester (Symbolbild).
In der Bundesrepublik ereignen sich bereits im Vorfeld des neuen Jahres etliche Vorkommnisse, die mit Pyrotechnik zusammenhängen. Ein junger Mann im Alter von 18 Jahren zog sich schon am Samstag in Heidelberg gravierende Verletzungen zu. Weil der Jugendliche sich über einen Feuerwerkskörper geneigt hatte, trug er Splitterwunden und Rissverletzungen im Gesicht davon. Eine sofortige medizinische Versorgung in einer Klinik war für ihn erforderlich. Zudem wurde bei den Vorbereitungen zu einem Neujahrsfeuerwerk in Frickingen am Bodensee eine Person verletzt. Eine detonierende Kugelbombe traf einen 38 Jahre alten Pyrotechnik-Experten am Auge. Eine bedrohliche Folge von Ereignissen wurde durch diese Detonation in Gang gesetzt. Das Resultat dieser Kette war, dass schließlich sogar ein Balkon Feuer fing. Die prompte Reaktion der Anwohner verhinderte Schlimmeres, denn der Brand wurde noch vor Ankunft der Löschkräfte unter Kontrolle gebracht.
Der öffentliche Personennahverkehr in Duisburg wurde in der Nacht auf Dienstag zum Ziel einer Attacke. Mit Feuerwerkskörpern warfen diverse nicht identifizierte Personen auf die Bahnen der Linie 903. Aufgrund einer bestehenden „akute Gefahr“ für die Belegschaft und die Passagiere sah sich das zuständige Verkehrsunternehmen gezwungen, die Route umzuleiten. Erfreulicherweise kam dabei keine Person zu Schaden. Mehr als 170 nicht zugelassene Feuerwerkskörper konfiszierte die Bundespolizei in Ostsachsen an der Grenze zu Polen. Während Überprüfungen wurden vier junge Männer aufgegriffen, die verbotene Pyrotechnik der riskanten Kategorien F3 und F4 bei sich hatten. Einem 22 Jahre alten Mann droht nun sogar ein Strafprozess, weil er in seinem Fahrzeug zwölf Kilogramm an Nettoexplosivmasse beförderte. Ein weiterer Brandfall durch Pyrotechnik, bei dem zwei Personen leichte Verletzungen erlitten, ereignete sich ebenfalls in Ratingen. Am 23. Dezember hatte dort ein auf einen Balkon geschleuderter Feuerwerkskörper eine Wohnung entzündet. Das berichtet „t-online“.
Für Ordnungskräfte, Brandbekämpfer und Notfalldienste stellt die Nacht zum neuen Jahr die arbeitsintensivste Zeitspanne im gesamten Jahr dar. Die Feuerwehr in Berlin gibt für dieses Jahr eine Warnung vor einem „Worst-Case-Szenario“ aus. Einem Sprecher zufolge agierten die Rettungsteams bereits am vergangenen Wochenende aufgrund von spiegelglatten Straßen „an der Belastungsgrenze“. Im Falle einer vollständigen Auslastung aller Ambulanzfahrzeuge müssten sogar Personen mit akut lebensgefährlichen Verwundungen auf Hilfe warten. Erschwerend kommt hinzu, dass der Deutsche Wetterdienst für die Nachtstunden beinahe deutschlandweit mit Temperaturen unter null Grad rechnet, wodurch das Risiko für Glättebildung steigt. Die Krankenhäuser stellen sich ebenfalls auf eine Vielzahl von medizinischen Notfallsituationen ein. Maryam Wickert, eine Chirurgin an der Charité in Berlin, nannte die Zeit um den Jahreswechsel „absolute Großkampftage für uns“. Ihre Tätigkeit vergleicht sie mit einem Puzzle, dessen Hauptziel die Bewahrung der Greiffähigkeit der Hand ist. „Den Daumen wollen wir immer retten, da er für das Greifen mit der Hand elementar ist“, so Wickert.
Zur Gewährleistung der Sicherheit während der Festivitäten werden Tausende von Polizeikräften aufgeboten. Allein in Nordrhein-Westfalen findet eine Mobilisierung von 7.600 Beamten statt, was einer Aufstockung von 200 Einsatzkräften im Vergleich zum vorherigen Jahr entspricht. Eine klare Warnung sprach Innenminister Herbert Reul (CDU) aus, wonach Störenfriede rigoros zur Rechenschaft gezogen werden. Für die Nacht des Jahreswechsels sind in der Hauptstadt 4.300 Polizeibeamte vorgesehen. Parallel dazu hält der große Zulauf zu den Verkaufsorten für Pyrotechnik an; zum offiziellen Beginn des Verkaufs bildeten sich dort erhebliche Warteschlangen. Eine Zunahme der verfügbaren Ware um 10 bis 15 Prozent erwartet der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI). Ein Mann wurde in Berlin-Friedrichshain enttarnt, welcher circa 330 Kilogramm explosiver Stoffe in seinem Keller aufbewahrte und anscheinend auch zum Verkauf anbot. Ungeachtet der Risiken beabsichtigt laut einer Erhebung des Tüv-Verbands jeder fünfte Bundesbürger (22 Prozent), persönlich Pyrotechnik abzubrennen. (red)
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