Ein Obdachloser soll aus seiner letzten Zuflucht vertrieben werden.
Letzte Zuflucht in GefahrObdachloser Marcel soll aus Unterführung vertrieben werden

Copyright: IMAGO / Bihlmayerfotografie
Verlassene, graffiti-bedeckte Unterführung mit heller Beleuchtung und Fliesenboden (Symbolbild).
Für Marcel (43) ist eine Unterführung am Bahnhof in Solingen zur letzten Zuflucht geworden. Der gelernte Gerüstbauer lebt seit 13 Monaten auf der Straße und verbringt seine Nächte an diesem Ort. Doch nun plant die Stadt, diesen Schlafplatz zu räumen.
Bezirksbürgermeister Mark Westkämper plant, die Unterführung für Übernachtungen sperren zu lassen. Als Grund werden in einer schriftlichen Mitteilung Beschwerden über Verschmutzung, Geruchsbelästigung und technische Probleme genannt. Das berichtet „FOCUS online“.
Die Stadtverwaltung argumentiert, dass der Bereich von vielen Bürgerinnen und Bürgern als „Angstraum“ empfunden und gemieden wird. Eine Änderung der Straßenordnung sei notwendig, um gegen das Campieren vorgehen zu können, da Polizei und Ordnungsdienste aktuell keine Handhabe hätten.
Kritik aus der Politik
Widerspruch gegen die Pläne kommt von der Opposition im Solinger Stadtrat. Niklas Gessner (Grüne) hält die Maßnahme, besonders in der Adventszeit, für unangebracht. „Wir reden über die Ärmsten der Ärmsten, denen wir helfen müssen“, so das Ratsmitglied. Er kündigte an, den Antrag in seiner jetzigen Form nicht mittragen zu wollen.
Marcel selbst äußert sich gegenüber Sat.1 NRW frustriert: „Es macht mich sauer. Dann sollen sie uns ein Angebot machen, wo wir hin können“. Er wünscht sich eine Wohnung, um wieder arbeiten zu können, denn Jobangebote habe er bereits. Seine Freunde wolle er aber nicht im Stich lassen. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
